Der UN-Bericht von 2019 schockierte die Welt – rund eine Million von acht Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde sind vom Aussterben bedroht. Dass der Artenschutz überlebensnotwendig ist, weiß man natürlich schon lange. Deshalb hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen schließlich im Jahr 2013 den 3. März zum weltweiten Tag des Artenschutzes erklärt. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die wild lebenden Tiere und Pflanzen schärfen und zu ihrem Schutz auffordern. Jeder Mensch kann dazu beitragen – auch vor der eigenen Haustür.
Mut zu mehr „Wildnis“
„Nicht nur weltweit, sondern auch bei uns in Deutschland sind viele Arten vom Aussterben bedroht, beispielsweise viele Insektenarten und auch Vögel“, erklärt Karl-Heinz Dunker. Der Naturpark-Geschäftsführer wirbt für einen pragmatischen und zugleich ökologischeren Umgang zum Beispiel mit Grünflächen und Beeten. So sei es sinnvoll, mehrere ‚wilde’ Ecken im Garten zuzulassen – diese dienen als Unterschlupf, Nahrungsquelle und Trittstein für die weitere Verbreitung von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten. Und dies nützt wiederum vielen Vogelarten, die auf Grund des Insektensterbens stark zurückgegangen sind.
„Blühender Naturpark“ ist praktizierter Artenschutz
Seit 2016 informieren wir interessierte Gemeinden, Städte, Unternehmen, Vereine und Privatpersonen über die richtige Anlage von Wildblumenwiesen und deren Nutzen für die Tierwelt. Mit dem Projekt „Blühender Naturpark“ wollen wir aktiv einen Beitrag gegen das Artensterben leisten. Mehr als 460 Flächen haben unsere Partner – Gemeinden, Unternehmen, Privatpersonen – bereits mit regional zertifiziertem, mehrjährigem Saatgut eingesät. Denn es müssen heimische Wildpflanzen sein, sonst werden sie von den Insekten nicht angenommen. „Das Interesse am Thema ist gestiegen und damit auch das Bewusstsein für die Verwendung des richtigen Saatguts“, freut sich Dunker. Wer Teile seines Gartens umgestalten möchte, erhält beim Naturpark Informationsmaterial und zahlreiche Tipps. So sind im Naturpark-Online-Shop auch Wildblumensamen, Blumenpressen und Wildblumenwiesen-Patenschaften erhältlich. Zudem bietet der Naturpark einen digitalen Wildblumenwiesenberater und Do-it-Yourself-Videos zur Flächenvorbereitung auf seinem Youtube-Kanal an.
Kinder sollen sich mit Artenschutz beschäftigen
Auch für Kinder gibt es spannende Informationen zum Tag des Artenschutzes auf der Seite der Naturpark-Detektive. Denn mit der Sensibilisierung für solch existenzielle Themen können wir nicht früh genug beginnen. In den Kinder-Nachrichten wird erklärt, wie es weltweit, aber auch im Schwarzwald um die Tierwelt bestellt ist. So sind im Naturpark sind nicht nur Insekten gefährdet, sondern auch Kreuzotter, Wildkatze, Auerhuhn oder Raufußkauz. Zur Nachrichtenseite der Naturpark-Detektive geht es hier.
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Die Naturpark-Detektive-Seite zum Tag des Artenschutzes. -
Raufußkauz -
Immer wieder werden im Schwarzwald Luchse gesichtet – derzeit noch lediglich auf der Durchreise. -
Die Wildkatze sieht aus wie eine Hauskatze – schaut aber etwas wilder drein.
(Fotos: Jochen Denker/Lilli Wahli/Naturpark, Evi Seeger, Klaus Herrmann, pixabay)
3.3.2022