Vernetzungstreffen der Bio-Musterregion Mittelbaden+ in Appenweier wird sehr gut angenommen!

In Mittelbaden gibt es einen Absatzmarkt für regionale Bio-Produkte. Das machte die Bio-Musterregion Mittelbaden+ unter der Lead-Partnerschaft des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord bei einem Netzwerktreffen am Donnerstag (6. Februar) deutlich. Im Bürgerzentrum Urloffen in Appenweier stellten sich elf Abnehmer von Bio-Produkten 30 interessierten Landwirtinnen und Landwirten aus der Region sowie aus der weiteren Naturpark-Kulisse vor. „Wichtig ist uns mit dieser Info- und Netzwerkveranstaltung auch konventionell arbeitenden Landwirtinnen und Landwirten zu zeigen, dass es Abnehmer für Bio-Produkte gibt“, erläutert Dr. Laura Willer, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Mittelbaden+.



Wie stelle ich auf Bio um? Worauf muss ich achten? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Auch diese Fragen wurden beantwortet. Anschließend konnten sich die Teilnehmenden an Ständen der Bio-Verarbeiter und Bio-Vermarkter direkt informieren und vernetzen. Für die Beratung rund um die Umstellung standen Experten des Bioland Beratungsdienstes bereit.
„Solche Veranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt Timo Manger, Berater von Naturland. Dass Netzwerkveranstaltungen dabei eine zentrale Rolle spielen, betont auch der Bio-Imker Erich Müller aus Bühl: „Es besteht schon eine gewisse Hemmschwelle, sich zu vernetzen. Deshalb sollte es mehr solcher Veranstaltung geben.“ Isabella Struck aus Offenburg konnte sogar gleich das Sortiment für ihren Bio-Markt erweitern. „Ich habe hier Produzenten gefunden, die mir Kartoffeln und Spargel liefern“, berichtet Struck.
Vonseiten der Abnehmer waren als große überregionale Akteure die „rebio Regionale BIOLAND-Erzeugergemeinschaft“ sowie die „BayWa – Für die Landwirtschaft“ vertreten. Aus der Region waren der Naturpark-Partner Zeller Mühle sowie die „OPZ Oberrheinische Pflanzenzucht“ aus Ottersweier, „abeentoo – Tempeh 4U“ aus Schwanau und Deckers Biohof aus Bühl dabei. „Auch für uns Verarbeiter war die Veranstaltung gewinnbringend. Dadurch haben wir Impulse für neue Produktideen bekommen“, sagt Andreas Probst von abeentoo.









Bio-Musterregion Mittelbaden+: Wertschätzung für regionales und saisonales Bio
„Mit der Bio-Musterregion Mittelbaden+ schaffen wir ökologische Wertschöpfung. Damit fördern wir die Biodiversität und schützen die Böden, Wasserressourcen und unser Klima. Zudem sensibilisieren wir für die Bedeutung und den Wert heimischer, ökologisch erzeugter Lebensmittel“, erläutert die Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Mittelbaden+, Dr. Laura Willer. „Wir wollen die Menschen mitnehmen und zeigen, wie viel Arbeit und Leidenschaft hinter den einzelnen Produkten steckt und dass es sich lohnt, hier zu investieren“, sagt Willer.
Gemeinsam mit engagierten Akteuren setzt sich die Bio-Musterregion Mittelbaden+ dafür ein, den ökologischen Landbau in der Region zu stärken und weiter auszubauen. Menschen aus Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung können sich untereinander austauschen und so ein Netzwerk für die Zukunft knüpfen. Damit unterstützt sie das Ziel der Landesregierung, dass bis 2030 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden.
Die Bio-Musterregion Mittelbaden+ bietet unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Treffen für Landwirtinnen und Landwirte, die an ökologischem Landbau interessiert sind, Informationsveranstaltungen auf Bio-Betrieben für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie zum Thema Bio für die Außer-Haus-Verpflegung und Großküchen wie etwa von Kantinen, Kliniken oder von Schulen.
So sieht die Landwirtschaft in Mittelbaden aus
Die Bio-Musterregion Mittelbaden+ umfasst den Landkreis Rastatt, den Ortenaukreis und den Stadtkreis Baden-Baden. Das stark ländlich geprägte Gebiet der Bio-Musterregion Mittelbaden+ wird etwa zur Hälfte landwirtschaftlich genutzt. In der Region Mittelbaden sind über 3.000 landwirtschaftliche Betriebe ansässig. Davon sind viele Klein- und Nebenerwerbsbetriebe, die ihre Produkte direkt vermarkten. Es gibt bereits eine große Vielfalt an ökologisch wirtschaftenden Betrieben und ökologischen Produkten, beispielsweise bei Dauerkulturen und im Getreideanbau. Insgesamt liegt der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen jedoch unter dem Landesdurchschnitt.
In der Rheinebene dominiert der intensive Ackerbau mit einem hohen Anteil an Intensivfrüchten wie Mais. Auch der Anbau von Sonderkulturen wie Erdbeeren und Spargel spielt eine wichtige Rolle. In der Vorbergzone wird vor allem Obst angebaut. Ausgedehnte Streuobstwiesen und der Weinbau prägen die Kulturlandschaft. Das Gebiet zählt mit der Bodensee-Region zu den größten Obstanbaugebieten in Baden-Württemberg.
Text: Gundi Woll/ Fotos: Christina Cammerer
JN/ 07.02.2025