Die Herstellung und Verwendung digitaler Geräte, wie Smartphone, Laptop und Bildschirmen verursachen CO2-Emissionen. Die Haupt-Umweltauswirkungen der Geräte entstehen dabei bereits bei der Herstellung. Um den CO2– Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils zu reduzieren, ist es deshalb besonders effektiv, die Nutzungsdauer von Smartphone, Notebook und Co. zu verlängern.
Die Herstellung und Verwendung digitaler Geräte wie Smartphone, Laptop und Bildschirmen verursachen CO2-Emissionen. Bezieht man die Internetnutzung und den Energieverbrauch der dafür benötigten Server ein, verursachen wir durch unseren digitalen Lebensstil jährlich 850 Kilogramm CO2. Das ist bereits fast die Hälfte von dem maximal pro Person zur Verfügung stehenden Budget von zweiTonnen im Jahr, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celius zu begrenzen. Auch wenn es unangenehm klingt: Unser digitaler Lebensstil ist in dieser Form nicht zukunftsfähig. Es müssen deshalb erhebliche Anstrengungen unternommen werden, die fortschreitende Digitalisierung nachhaltiger zu gestalten.
Die meisten Emissionen entstehen bei der Herstellung
Selbst bei intensiver Nutzung haben digitale Geräte wie Smartphone und Tablet nur einen geringen Stromverbrauch. Die Nutzung eines Smartphones verursacht jährlich lediglich 5 Kilogramm CO2. Das entspricht bei einem durchschnittlichen PKW etwa einer Autofahrt von 30 km. Die Haupt-Umweltauswirkungen der Geräte entstehen bei der Herstellung. So werden bei der Herstellung eines durchschnittlichen Smartphones in etwa 100 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Der energieintensive Abbau und die Verarbeitung der benötigten Rohstoffe wie Aluminium, Kobalt und Silizium ist dabei nicht nur schädlich für das Klima, sondern hat eine Vielzahl weiterer negativer ökologischer und sozialer Auswirkungen.
Wer sein Smartphone länger nutzt, spart viel CO2
Um den CO2– Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils zu reduzieren,ist es deshalb besonders effektiv die Geräte lange zu nutzen. Dadurch müssen weniger Geräte produziert werden. Das spart Energie und wertvolle Rohstoffe. Wir können es uns nicht mehr leisten, Smartphones und Laptops weiterhin alle paar Jahre auszutauschen. Das zu ändern liegt nicht nur in der Verantwortung der Nutzer. Es braucht auch Produkte, die länger halten und bei Bedarf repariert werden können. In jedem Jahr, in dem ein Smartphone länger genutzt wird, werden 40 Kilogramm CO2 eingespart*.
EU plant Vorgaben für geringeren CO2-Fußabdruck
Um die Nutzungsdauer von Smartphones zu verlängern, plant die EU beispielsweise bereits im Sommer 2022 Vorgaben zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Updates einzuführen. Bisher liegt die Verantwortung dafür bei den Herstellern. Einzelne Marken wie Fairphone und Shiftphone legen bei ihren Smartphones bereits seit vielen Jahren den Fokus auf eine möglichst lange Nutzung. Kleinere Reparaturen und Akkuwechsel können bei diesen Geräten selbst erledigt werden. Außerdem werden bei der Produktion Ressourcen schonende Materialien und erneuerbare Energien verwendet werden.
*Quelle: „Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils“ (https://blog.oeko.de/digitaler-co2-fussabdruck/)
(Fotos: Pexels, Esa Riutta [beide pixabay], Grafiken: Öko-Institut e. V.)
1.6.2022