Das Netzwerk der Naturpark-Schulen wächst. Mit der Grundschule in Ottersweier-Unzhurst macht sich eine weitere Bildungseinrichtung auf den Weg, Naturpark-Schule zu werden. Gestern haben die Gemeinde und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Können Bienen tanzen und wie stellen sie Honig her? Was kann ich mit Holz alles bauen und woher kommt das Holz? Kann ich Wildkräuter essen? Diesen Fragen und vielen mehr gehen die Kinder der Grundschule Unzhurst in Ottersweier (Landkreis Rastatt) auf den Grund. Denn sie wollen Naturpark-Schule werden. Den Grundstein dafür haben der Bürgermeister der Gemeinde Ottersweier, Jürgen Pfetzer, die Projektmanagerin des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Manuela Riedling, und die Schulleiterin der Grundschule Unzhurst, Ursula Huber, mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags am Montag, dem 8. Mai 2023, gelegt.
Ein Meilenstein
„Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein“, sagt Pfetzer bei der Unterzeichnung. „Besonders freue ich mich, dass wir durch die enge Zusammenarbeit mit unserer Naturpark-Schule, der Maria-Victoria-Schule, Synergieeffekte nutzen können. Als Vorstandsmitglied des Naturparks ist es für mich besonders schön, dass Ottersweier ab Herbst gleich zwei Naturpark-Schulen hat“, sagt Pfetzer.
Manuela Riedling vom Naturpark berichtet: „Die Naturpark-Schulen sind ein Erfolg. Mit ihnen schaffen wir ein Bewusstsein für unsere Natur und Kultur.“ Aktuell gibt es 20 Naturpark-Schulen im nördlichen und mittleren Schwarzwald. In diesem Jahr kommen fünf weitere hinzu. Die offizielle Auszeichnung zur Naturpark-Schule wird voraussichtlich im Herbst stattfinden. Im Landkreis Rastatt gibt es derzeit acht Naturpark-Schulen.
Die Naturpark-Projekte der Grundschule Unzhurst
Parallel zur Kooperationsvereinbarung lernten die Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse bereits die heimischen Wildkräuter kennen und wie sie mit ihnen ein leckeres Vesper machen können. Die Naturpark-Projekte der Grundschule Unzhurst widmen sich den Themen Schaf und Wolle, Wiese, Wald, Holz und Werken sowie Biene. Was aus Holz so alles hergestellt werden kann, dürfen die Kinder mit Michael Heuberger und dem Grünholzmobil ausprobieren. Die Biene und ihre Lebenswelt lernen die Schülerinnen und Schüler bei der Imkerei und dem Naturpark-Partner Cum Natura in Bühl näher kennen.
Hintergrund: Das Konzept der Naturpark-Schulen
Kennzeichnend für eine Naturpark-Schule ist eine dauerhafte und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark und den Schulen. Das Konzept ist als Schulentwicklungsprogramm angelegt und trägt zur Profilschärfung der Schule bei. In Form „moderner Heimatkunde“ werden die Schulkinder für die Besonderheiten ihrer lokalen und regionalen Umgebung sensibilisiert und die Themen Natur und Kultur in der Schule nachhaltig verankert.
Gemäß dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden den Kindern dabei Gestaltungskompetenzen vermittelt. So können sie ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten. Zentrales Anliegen ist es, den Schulkindern unterschiedliche Perspektiven auf lokale Themen wie Landschaft, Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Brauchtum und Handwerk zu geben. Expertinnen und Experten aus der Region wie etwa aus Forst, Landwirtschaft, Imkerei, Kräuterpädagogik, aus Vereinen oder Privatpersonen bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Unterricht ein und arbeiten eng mit den Lehrkräften zusammen.
(Text: Gundi Woll; Foto: Renate Höß/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord)
9.5.2023