Wieder ein guter Jahrgang!
Das ist die positive Botschaft für die Weine unseres Partners Baden-Badener Winzergenossenschaft. Wie schon 2016 ist bei der Weinlese auch für den 2017er-Jahrgang mit sehr guten Qualitäten zu rechnen. „Man muss es klar sagen: Der Klimawandel spielt uns da in die Hände“, sagt Geschäftsführer Thomas Goth. „Das wärmere Wetter hat dafür gesorgt, dass wir ein hohes Mostgewicht und 80 bis 85 Oechslegrade erreicht haben.“ Allerdings fehle noch die Reife wegen des vielen Regens der vergangenen Wochen.
Weinlese noch bis Mitte Oktober
Letzten Freitag begann die Weinlese im Baden-Badener Rebland. „Bis Samstag haben wir angefangen, jede unserer Rebsorten zu ernten – dann kam der Regen“, berichtet Goth. Aber am Dienstagnachmittag ging es mit dem Riesling weiter und mindestens bis zum Wochenende sind die Wetteraussichten positiv. Und mit jedem Sonnentag wächst der Zuckergehalt um ein Grad Oechsle. Die Weinlese dauert normalerweise vier bis sechs Wochen. Goth: „Diesmal geht es schneller, denn wir haben keine großen Mengen. Wir sind optimistisch, bis Mitte Oktober fertig zu sein.“
„Baustelle unter freiem Himmel“
Dennoch ist viel Arbeit angesagt, mehr als sonst. „Wir hatten zuletzt viel Regen, die Trauben sind angeschwollen, viele sind aufgeplatzt“, erklärt der Weinfachmann. „Danach kamen die Wespen, auch die Fäulnis ist ein Problem. Deshalb müssen die Winzer penibel arbeiten und alle beschädigten Trauben herausschneiden.“ Im Weinbau ist vieles eben einfach nicht vorhersehbar. „Der Weinberg ist eine Baustelle unter freiem Himmel“, zitiert Goth den Kellermeister der Baden-Badener WG. „Da passiert viel Unerwartetes.“
Mit blauem Auge davongekommen
Im Frühjahr sah es gar nicht gut aus. Der Wintereinbruch um Ostern vernichtete viele Blüten, von riesigen Verlusten war die Rede. „Gottseidank haben die meisten Reben wieder ‚Beiaugen‘ gebildet, also neue Triebe, die Blüten und Trauben tragen können“, so Goth. An manchen Stellen in Senken und auf dem flacheren Gelände waren Ertragsminderungen bis zu 70 Prozent zu beklagen, weil sich der Frost dort länger festgesetzt hatte. Doch insgesamt ernten die Baden-Badener Weinbauern 2017 „nur“ 25 bis 30 Prozent weniger als sonst.
Feine Qualität
Das Baden-Badener Rebland ist stark geprägt vom Riesling. Diese Sorte wird auf über 50 Prozent der Anbaufläche kultiviert. „Unser Riesling wird unter anderem geschätzt wegen seines leichten Zitrusaromas“, beschreibt Goth den Wein. Die zweitwichtigste Sorte, der Spätburgunder, besticht wiederum mit einer Erdbeernote. Für die gute Qualität der Baden-Badener Weine sorgen die überwiegenden Steil- und Hanglagen, die mehr Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, und die optimalen Böden. Neben Riesling und Spätburgunder bauen die Winzer der Genossenschaft Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder – auch unter den Namen Pino Grigio oder Pinot Gris bekannt -, Sauvignon Blanc, Chardonnay oder Regent und andere an.
Wann gibt es den 2017er-Jahrgang zu trinken?
Der erste ist der Rivaner. Er ist ab Februar oder März trinkbar. Der Riesling reift nach bis in die zweite Jahreshälfte, die Rotweinsorten werden Ende 2018 verfügbar sein. Auch wenn die Winzer seit Jahren wegen der Wetterkapriolen, Rebkrankheiten und Schädlinge mit den geringeren Erträgen zu kämpfen haben, so können sie doch auf ihre guten Weine stolz sein. Probiert sie aus! Zum Beispiel auf den offenen Weinproben mit Kellerführung, die noch bis 15. Dezember an jedem Freitag in Baden-Baden-Neuweier stattfinden. Mehr dazu siehe unten.
(Fotos: Baden-Badener WG, Roland Maier, Stefan Dangel)
Offene Weinprobe mit Kellerführung in Neuweier
Wann?
Von April bis Mitte Dezember jeden Freitag (außer an Feiertagen) um 14.30 Uhr
Wo?
Baden-Badener Winzergenossenschaft eG
Mauerbergstraße 32, 76534 Baden-Baden-Neuweier
Telefon 07223 96870
E-Mail: info@baden-badener-wg.de
Web: www.baden-badener-wg.de
Anmeldung: Nicht erforderlich!