Naturpark würdigt nachhaltigen Einsatz für den Erhalt der Kulturlandschaft und den Betrieb der Straußwirtschaft.
Stefan und Mareike Doll von Dolle Frieders Burewirtschaft bewirtschaften eine vielseitige Kulturlandschaft in Sasbachwalden (Ortenaukreis) und vermarkten ihre selbst hergestellten Produkte direkt am Hof am Hagenberg und über ihre Straußwirtschaft. Für dieses Engagement hat der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Dolle Frieders Burewirtschaft am 16. Mai als „Naturpark-Partner“ ausgezeichnet. Dolle Frieders Burewirtschaft ist der elfte Naturpark-Partner im Netzwerk. Das Prädikat „Naturpark-Partner“ vergibt der Naturpark an Betriebe und Institutionen in der Region, die sich in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kulturlandschaft, Kommunikation und regionale Vernetzung besonders engagieren.
Übergabe der Partnerplakette
Bei der Übergabe der Partnerplakette an Stefan und Mareike Doll auf ihrem Hof auf dem Hagenberg in Sasbachwalden sagt die Naturpark-Projektmanagerin Janina Hutt: „Ihr bewirtschaftet den Hof und Dolle Frieders Burewirtschaft mit viel Leidenschaft. Das merkt man, wenn man euren Hof besucht, sich mit euch bei einem Vesperbrett in der Strauße unterhält oder eure selbst hergestellten Produkte genießt.“ Sie ergänzt: „Eure Gäste können den Naturpark in seiner kulturlandschaftlichen Vielfalt sehen und schmecken. Auf einer Wanderung bei euch einkehren, ist ein tolles Erlebnis.“
Die Auszeichnung des Naturparks ist ein Zeichen der Wertschätzung für den Einsatz von Mareike und Stefan Doll. „Für uns ist es Glück in und mit der Natur zu leben. Landschaftspflege mit Messer und Gabel – das ist zwar das Motto der Naturpark-Wirte. Es beschreibt aber auch unsere Arbeit ganz perfekt. Zusammen mit unseren Tieren erhalten wir unsere wunderschöne Kulturlandschaft und bringen in unserer Strauße das auf den Teller, was wir erzeugen“, sagt Stefan Doll.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Sasbachwalden, Sonja Schuchter, ist stolz auf die Regionalität, die die Familie Doll nun schon in der 13. Generation auf dem Hof lebt. „Wir legen großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Euer Konzept passt deshalb super zu Sasbachwalden. Ihr tragt zur Lebensqualität in unserer Gemeinde bei.“
Das zeigen auch die zahlreichen Stammgäste, die Dolle Frieders Burewirtschaft hat. Die Strauße ist sogar überregional für ihre Produkte, die familiäre Atmosphäre und den Panoramaausblick auf Sasbachwalden bekannt. „Unter unseren Gästen waren schon Mexikaner, Spanier oder Holländer“, berichtet Mareike Doll. Neben den eigenen Erzeugnissen bieten die Dolls in ihrer Straußwirtschaft auch Weine von der benachbarten Alde Gott-Genossenschaft an. Über die Naturpark-Partnerschaft freut sich deshalb auch der Geschäftsführende Vorstand der Alde Gott Winzer Schwarzwald eG/Alde Gott Edelbrände Schwarzwald eG, Günter Lehmann. „Der Einsatz für die Kulturlandschaft – das machen wir auch für uns selbst, damit es uns gut geht und wir es schön haben“, betont Lehmann bei der Auszeichnungsfeier.
So engagiert sich Dolle Frieders Straußwirtschaft nachhaltig für die Region
Stefan und Mareike Doll bewirtschaften eine Fläche von 13 Hektar. Diese umfasst Streuobstwiesen mit Kirschen und Äpfeln, Weiden und Wald sowie einen Forellen-Teich. Ihre Mutterkühe, Schafe und Esel sorgen durch Abgrasen auf natürliche Weise dafür, dass die Wiesen in der steilen Vorbergzone des Schwarzwalds offenbleiben. Ihren Hof betreiben die Dolls nahezu autark: Das Futter für die Tiere bauen sie selbst an. Die Heizung betreiben sie mit Hackschnitzeln aus dem Holz, das sie aus ihrem Waldstück gewinnen. Auf den bewirtschafteten Flächen verwenden sie natürlichen Dünger aus dem Mist ihrer Tiere. Die Dolls verzichten auch darauf, die Bäume auf ihren Streuobstwiesen mit chemischen Mitteln zu spritzen.
Lange Familientradition, die man schmeckt – Straußwirtschaft mit Geschichte
Dolle Frieders Burewirtschaft in Sasbachwalden gibt es bereits seit 30 Jahren. Die Familie Doll besitzt den Hof auf dem Hagenberg seit 1660. Bei schönem Wetter genießen die Gäste die traumhafte Aussicht über die Vorbergzone und in die Rheinebene bis zu den Vogesen in Frankreich.
Zu den Spezialitäten der Straußwirtschaft zählen ein original Schwarzwälder Bauernvesper und die frisch geräucherten Forellen aus eigener Zucht. Zudem gibt es Secco, Most vom Fass, Kirschwein, Schnaps sowie Eierlikör ebenfalls aus eigener Herstellung. Die Straußwirtschaft ist am 11. Mai in die Saison gestartet. Sie ist bis zum 28. Juli und dann wieder vom 23. August bis zum 13. Oktober täglich ab 15 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag.
Das Netzwerk an Naturpark-Partnern wächst
Das Partner-Netzwerk des Naturparks wird größer und vielseitiger. So entstehen neue Partnerschaften und eine regionale Informations- und Austauschpattform. „Unsere gemeinsame Botschaft ist: Wir engagieren uns aktiv für eine nachhaltige Entwicklung der Region und ihrer Wertschöpfungsketten“, sagt die Naturpark-Projektmanagerin Janina Hutt.
Dolle Frieders Burewirtschaft in Sasbachwalden ist der elfte Naturpark-Partner. Zum Partner-Netzwerk gehören auch die Weingüter Schloss Neuweier und Maier (beide Baden-Baden), Kopp (Sinzheim) und die Waldulmer WG (Kappelrodeck) sowie die Imkerei Cum Natura (Bühl), die Bäckerei Waidele (Hausach), der Biolandhof Reiser (Straubenhardt) und der Aspichhof (Ottersweier), die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald in Bad Liebenzell (Landkreis Calw) sowie die Naturpark Marktscheune in Berghaupten (Ortenaukreis).
Interessierte Betriebe können sich für weitere Informationen an die Naturpark-Geschäftsstelle wenden. Weitere Informationen gibt es zudem auf der Internetseite des Naturparks unter www.naturparkschwarzwald.de
Hintergrund: Naturpark-Partner
Das Naturpark-Partnerprogramm ist ein bundesweites Konzept des Verbands Deutscher Naturparke (VDN). Es richtet sich an erzeugende und handwerkliche Betriebe wie etwa landwirtschaftliche Betriebe mit Direktvermarktung, Weingüter, Bäckereien, Metzgereien sowie andere Organisationen und Institutionen aus der Naturpark-Kulisse. Voraussetzung ist, dass sie mit ihrer Arbeit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen und weitere Ziele des Naturparks wie Umwelt- und Artenschutz unterstützen.
Das Partnerprogramm ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Der Naturpark unterstützt die Partnerbetriebe, indem er sie in seine Kommunikations- Kanäle einbindet und so ihren Bekanntheitsgrad steigert. Gleichzeitig vernetzen sich die Partnerbetriebe untereinander und stärken sich gegenseitig.
Text & Fotos: Gundi Woll
JN / 18.05.2024