Moment mal, werden sich jetzt manche von euch denken: Akazienhonig aus der Oberrheinebene? Akazien gibt’s hier im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord doch gar nicht. Das sind Bäume und Sträucher weit weg, in Australien oder in Afrika und Asien. Stimmt genau, was hat es nun aber mit dem Akazienhonig von unserer Partner-Imkerei Cum Natura in Bühl auf sich?
Die falsche Akazie – eine echte Bienenweide
Streng genommen ist der Akazienhonig von Cum Natura gar keiner – es ist ein Robinienhonig, den die Bienen aus dem Nektar der Blüte der Robinie gewinnen. Eine Blüte, die stark bergamotteartig riecht und im wahrsten Sinne eine echte Bienenweide ist. Sie ist sehr reich an Nektar und verwöhnt die Bienen zwischen Mai und Juni mit ihrem großzügigen Angebot. Obwohl die Akazie und die Robinie nicht einmal direkt miteinander verwandt sind, ähneln sich ihre Eigenschaften so sehr, dass die Robinie auch als Scheinakazie oder Falsche Akazie bekannt ist. Wer es sich ganz leicht machen möchte, sagt einfach Akazie dazu, das hat sich im Volksmund so gut durchgesetzt, dass sogar der Deutsche Imkerbund befunden hat, dass der Robinienhonig auch Akazienhonig genannt werden darf.
Da wird wohl auch eine Rolle gespielt haben, dass sogar der Honig der beiden Baumarten nahezu identisch schmeckt – wer also Fernweh nach tropischen Gefilden verspürt, kann sich ganz schnell mit einem kleinen bisschen Akazienhonig aus der Naturparkregion behelfen.
Was unterscheidet Akazienhonig von anderen Blütenhonigen?
Die allermeisten Blütenhonige, die wir kennen und lieben, werden cremig gerührt und haben dadurch eine streichfeste Konsistenz und ein kompaktes Erscheinungsbild. Akazienhonig dagegen ist flüssig und klar wie ein Waldhonig, man kann ein bisschen durch ihn hindurchsehen. Verantwortlich dafür ist der hohe Fructosegehalt des Akazienhonigs – er übertrifft den Glucosegehalt, was dafür sorgt, dass er nur sehr langsam auskristallisiert. Ist das Verhältnis andersherum und mehr Glucose als Fructose im Honig enthalten, wie bei den allermeisten Blütenhonigen, kristallisiert dieser schnell aus, erläutert Imkermeister Stefan Kumm.
Akazienhonig ist vergleichsweise mild im Geschmack. Er schmeckt leicht blumig und wenig intensiv, sodass der Honiggeschmack nicht dominiert: Ideal für die Verwendung als Süßungsmittel in Desserts, Müslis, Dressings und anderen Leckereien, bei denen der Honiggeschmack nicht im Vordergrund stehen soll.
Für eine schaurig-schicke Halloween-Deko am Glas hat sich das Team von Cum Natura etwas Lustiges einfallen lassen: Honigblut aus Akazienhonig – dazu wird einfach der Akazienhonig mit Lebensmittelfarbe rot gefärbt und um den Glasrand so aufgetragen, dass er wie Blut am Glas herunterläuft. Definitiv ein Hingucker für Grusel-Drinks an Halloween!
Akazienhonig in der Alternativmedizin
Honig ist ein bekanntes Hausmittel gegen viele Beschwerden, der Klassiker ist die beliebte warme Milch mit Honig bei Halsschmerzen oder Husten. Achtung: Wichtige Inhaltsstoffe des Honigs gehen verloren, wenn man ihn zu stark erhitzt – Stefan Kumm erklärt, dass Getränke maximal 40°C warm sein sollten, wenn man Honig in sie einrührt. In der Alternativmedizin wird für die berühmte warme Honigmilch unter anderem gern Akazienhonig empfohlen. Geschätzt wird er dabei für seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Auch bei der Wundheilung soll er Abhilfe schaffen. In Akazienhonig sind darüber hinaus viele Antioxidantien enthalten, die dabei helfen können, freie Radikale im Körper zu bekämpfen. In jedem Fall ist Akazienhonig aufgrund seines hohen Zuckergehalts ein schneller Energielieferant und Muntermacher.
Akazienhonig bei Cum Natura
Haben wir euch Lust auf den besonderen Blütenhonig gemacht? Unser Naturpark-Partner bietet Akazienhonig in Bioland-Qualität in verschiedenen Größen an. Der Bio-Akazienhonig versteckt sich aber auch in manch anderem Produkt der Imkerei, zum Beispiel im Honig-Eierlikör und im alkoholfreien „Imker-Früchtchen“.
Text: Aline Hartmann/ Fotos: CumNatura
JN/ 17.10.2024