Heute geht’s mit unserer Kräuterfrau und Schwarzwald-Guide Monika Wurft in die Kälte des Winters! Ganz spielerisch und kreativ nutzt sie dieses Mal die „Eiskräuter“ für dekorative Kunstwerke. Lasst Euch inspirieren!
Der Winter hat im Schwarzwald Einzug gehalten. Bei Minusgraden und einer geschlossenen Schneedecke ist für Kräutersammler und Gartenhungrige erstmal Stillstand angesagt. Endlich haben wir reichlich Zeit, der Phantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen!
Der Monat Januar als der erste Monat des neuen Jahres steht für den Anfang und das Ende. In der Mythologie wird er dem römischen Gott Janus als Namensgeber zugeschrieben, der Gott mit den zwei Gesichtern. Dieser blickt mit dem einen Gesicht ins alte Jahr, also ins Vergangene, und mit dem anderen Gesicht ins Neue Jahr, das bald beginnt.
Dass er außer den Aus- und Rückblicken die Kälte bringt, davon zeugen weitere Namen des Januars wie Schneemonat, Eismond, Wintermonat, Wolfsmonat, Hartung und Hartmonat. Wie schön, wenn wir uns jetzt etwas Zeit nehmen können zum Reflektieren, Genießen und zum Aufenthalt an der frischen Luft.
Dabei gilt für Alt und Jung: Sich generationenübergreifend sowie spielerisch und kreativ in der Natur zu beschäftigen, gibt Kraft, Lebensfreude und inspiriert für neue Ideen!
Ich habe einige Vorschläge für euch, wie ihr die eisigen Temperaturen für kreative Dekorationen nutzen könnt.
Eisige Ideen und Inspiration pur
Himmelsscheibe
Sobald das Thermometer und die damit verbundene Wettervorhersage mehrere richtig kalte Tage versprechen, könnt ihr loslegen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer eigenen Himmelsscheibe oder gleich mehreren? Wenn ihr euch bei einem Spaziergang oder im eigenen Garten umschaut, findet sich immer etwas. Kombinieren kann man alte Samenstände mit Ästchen und Blättern, gerade wie es euch gefällt. Was da alles zusammenkommt ist erstaunlich.


Zur Himmelsscheibe braucht ihr eine flache Schüssel oder eine Kuchenform, eine kleine Schüssel für das Loch und etwas Wasser. Die Pflanzenteile werden in der Form arrangiert und die kleine Schüssel legt das Loch für die Aufhängung der Scheibe fest. Danach übergießt ihr das Ganze mit Wasser und lasst die Form über Nacht gefrieren. Das geht in der Regel ganz schnell, da die Scheibe flach ist. Sobald das Wasser gefroren ist, könnt ihr die Himmelsscheibe aus der Form nehmen und mit einer Schnur an einem Ast oder Balken aufhängen. Wenn das Wetter mitspielt, zaubert die kalte Wintersonne ganz besondere Lichtblicke in die Scheibe.
Eisvase
Wer sich so mit der Kälte auseinandersetzt, der kommt noch auf ganz andere Ideen. Bei uns wurde eine vergängliche Eisvase mit eingeschlossenen Ästen und Efeuranken daraus. Ihr braucht dazu nur eine Schüssel, am besten eine, die sich nach oben nicht verjüngt. Hinzu kommen einige Zweige und Ranken, um sie in der Schüssel einfrieren zu lassen. Sobald das Wasser in der Schüssel gefroren ist, könnt ihr die Eisvase aus der Schüssel heben. Ins richtige Licht gerückt, versetzt einen die Eisvase ins Staunen!


Zarte Eisblasen
Auf eine weitere Idee sind wir bei unserem Tun in Kälte und Natur gekommen. Sie hat zwar nichts mit Pflanzen direkt zu tun, doch mutet sie wie zarte gefrorene Farnblätter in einem eigenen Universum an:
Aus einem Schuss Spülmittel und Wasser sowie einer Drahtschlaufe könnt ihr Seifenblasen draußen in der Kälte des Winters gefrieren lassen. Wer hat, kann auch die gekauften Seifenblasen der Kinder verwenden.
Schaut selbst, was dabei herauskommen kann.

Freude pur und ein gutes Neues Jahr wünscht Euch Monika Wurft!
Mehr Kräuterwissen gibt’s im Buch von Monika Wurft:



Monika Wurft, Mein Wildkräuterbuch, 2. Auflage März 2020 Ulmer-ISBN: 978-3-8186-1123-1
(Text und Fotos: Monika Wurft)
26.12.2022