Fritz Keller ist nicht nur Präsident des Fußballvereins SC Freiburg, sondern auch engagierter Winzer, Gastronom und Hotelier. Im Interview auf dem Naturpark-Blog verrät er, auf welchem Platz der Sportclub am Ende der Saison landen wird und was Fußball und Gastronomie verbindet.
Herr Keller, die erste Frage ist natürlich eine Fußballfrage: Wo landet der SC Freiburg am Ende der Bundesliga-Saison in der Tabelle?
Fritz Keller: Ich wünsche mir einen Platz oberhalb von Rang 16. Aber bekanntlich ist die Bundesliga kein Wunschkonzert. Ich bin aber wirklich zuversichtlich, dass wir mit dieser tollen Truppe und unserem starken Trainerteam den Klassenerhalt schaffen werden. Die Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen und gezeigt, dass sie den SC in der ersten Liga halten kann. Wir alle wissen, dass es ein harter Kampf werden wird, aber mit Geschlossenheit und der Loyalität unserer Fans haben wir beachtliche Trümpfe in der Hand.
Sie selbst sind Gastronom, Hotelier und Winzer, kennen sich also bestens mit gutem Essen und Trinken aus. Ist das Rezept für eine erfolgreiche Saison das gleiche wie für einen gut laufenden Gastronomiebetrieb – also ein eingespieltes Team, gute Zutaten und zufriedene Gäste?
Keller: Ja, zudem braucht es Vertrauen, Geduld und Ehrlichkeit. Langfristiger Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn man nicht nur an den nächsten Tag oder das nächste Quartal denkt, sondern in Generationen. Wir wollen, dass die Fans, die heute ins Schwarzwald-Stadion kommen noch mit ihren Enkeln den SC in der Bundesliga erleben dürfen.
Wie hoch schätzen Gäste ein regionales Angebot?
Keller: Gerade in der Genießerregion Südbaden haben unsere Gäste einen zu Recht hohen Anspruch an Speisen und Getränken. Dass wir vor allem auf regionale Anbieter und Produkte setzen und dabei einen sehr hohen Qualitätsstandard haben, wird einerseits erwartet und andererseits sehr hoch geschätzt.
Im vergangenen Herbst konnten Sie eine Delegation der Naturpark-Wirte aus dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in den „heiligen Hallen“ des SC Freiburg begrüßen. Auch eine Talkrunde stand auf dem Programm. Worum ging es genau?
Keller: Es war ein richtig guter Austausch, bei dem wir über Regionalität, Gastronomie, Hotellerie und den Erhalt der heimischen Kulturlandschaft gesprochen haben. Allen war und ist bewusst, dass wir hier eine große Verantwortung tragen.
Wie wichtig sind dem SC Freiburg, der in diesem Jahr auch international auflaufen darf, die regionalen Wurzeln?
Keller: Unser zugegeben kurzer Auftritt auf internationaler Bühne war der Lohn einer großartigen Saison im Vorjahr. Spiele im Europapokal sind natürlich Highlights. Wir sehen uns als Botschafter der Bundesliga, aber natürlich auch der Region. Wir sind in hier fest verankert. Es sind bewusste Entscheidungen, dass wir im Schwarzwald-Stadion spielen, die Schwarzwaldmilch unser Hauptsponsor ist und wir mit vielfältigen Aktivitäten in Stadt und Region den Nachwuchsfußball fördern und unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Fußball schafft Identität und kann eine wichtige Klammer unseres Zusammenlebens sein. Wir bekommen viel von den Menschen hier und wollen aber auch etwas zurückgeben.
(Fotos: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Stefan Dangel)