Urlaub – die schönste Zeit des Jahres! Genießt eure Ferien – und schaut dass ihr allezeit gesund auf Reisen bleibt. Unser langjähriger Partner AOK Baden-Württemberg gibt euch wertvolle Tipps, wie ihr euch im Urlaub gegen Beschwerden schützt oder was ihr tun könnt, sollte es euch auf Reisen einmal nicht so gut gehen.
Corona: Die Vorbereitung ist anders als sonst
Stichwort Verreisen in Zeiten von Corona: Ihr müsst euch in diesem Jahr anders auf euren Urlaub vorbereiten als gewohnt. Zunächst müsst ihr euch bewusst machen, ob ihr in ein Risikogebiet reist. Und es muss euch klar sein, dass ihr euch nach heutigem Stand nach der Rückkehr aus solchen Gebieten auf alle Fälle 14 Tage in häuslicher Quarantäne aufhalten und die Behörden (Gesundheitsamt) informieren müsst. Eine Liste der Risikogebiete, die rund 130 Länder umfasst, findet ihr zum Beispiel auf den Internetseiten des baden-württembergischen Sozialministeriums. Leider befinden sich auch europäische Länder darunter wie Bosnien-Herzegowina, Montenegro oder Luxemburg.
Bitte beachtet generell folgende Tipps:
- Macht euch vor Urlaubsbeginn mit den Hygieneregeln an eurem Urlaubsort vertraut und haltet euch zwingend daran.
- Beachtet die allgemeinen Hygienerichtlininien und -tipps. Ihr findet sie beispielsweise auf infektionsschutz.de. Eine Übersicht über die Corona-Maßnahmen in Deutschland findet ihr auf den Seiten der Bundesregierung.
- Die öffentlichen Tourismusbehörden geben Auskunft über die geltenden Regeln und mögliche Bußgelder. So gibt es beispielsweise beim Thema Büfett in Hotels und Gastronomiebetrieben Regelungen, vom Verbot bis hin zu speziellen Auflagen, die je nach Bundes- oder Zielland variieren.
- Beachtet die Abstandsregeln – und in engen Räumen wie Aufzügen oder Gängen die Maskenpflicht.
- Beachtet die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Wenn ihr eine Reise gebucht habt, habt ihr zumindest als Pauschalurlauber ein Anrecht auf Kostenerstattung, sobald eine Reisewarnung nach der Buchung ausgesprochen wurde.
Vor dem Aufbruch: Packt die Reiseapotheke
Was ihr natürlich immer dabeihaben müsst, sind die Medikamente, die ihr regelmäßig einnehmt. Für bestimmte Länder braucht ihr Impfungen. Informiert euch bei eurem Hausarzt. Auch der Abschluss einer Reisekrankenversicherung ist eine gute Vorsorge. Für die sonstigen klassischen Eventualitäten bestückt ihr eure Reiseapotheke am besten mit Folgendem:
- Ein Mittel gegen Schmerzen, Fieber oder Erkältung – zum Beispiel mit den Wirkstoffen von Ibuprofen, ASS oder Paracetamol
- Verbandszeug: Pflaster, sterile Kompressen, Mullbinden, Schere, Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel
- Ein Mittel gegen Durchfall: Elektrolyt-Pulver oder Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid
- Ein Medikament gegen Magenkrämpfe
- Ein Mittel gegen Reiseübelkeit mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat
- Wenn ihr in entsprechende Risikogebiete reist: Insektenabweisende Mittel mit dem Wirkstoff DEET, medikamentöse Malaria-Prophylaxe, Moskitonetz
- Ein Mittel gegen den Juckreiz nach Insektenstichen
- Sonnenschutzmittel entsprechend eurem Hauttyp und dem Reiseziel
- kühlende Salbe gegen Sonnenbrand
- Salbe gegen Entzündungen und Aufschürfungen
- Pinzette und Fieberthermomenter
Fragt in eurer Apotheke nach – dort gibt es steril verpackte Reiseapotheken und alles, was ihr darüber hinaus braucht. Eine Checkliste zur Reiseapotheke zum Download findet ihr auch hier.
Speziell für Diabetiker findet ihr eine Checkliste für die Reiseapotheke hier.
Das hilft euch bei Reisebeschwerden
Mit dem Auto seid ihr am flexibelsten. Ihr könnt Abfahrtszeit, Route, Pausen und Verpflegung frei wählen. Doch oft wird es vor allem den Passagieren auf der Rücksitzbank leicht übel – die meisten von uns haben das schon als Kind erlebt. Das solltet ihr beherzigen:
- Plant die Route gut. Meidet kurvige Abschnitte, lieber ein paar Kilometer mehr auf der Autobahn zurücklegen.
- Immer ausreichend Wasser dabeihaben.
- Für unterwegs leichte Kost wie Obst, Gemüsesnacks oder fettarm belegte Brote einpacken.
- Nicht mit leerem oder zu vollem Magen reisen
- Mindestes alle zwei Stunden eine Pause einlegen – oder sobald die Übelkeit beginnt.
- 21 bis 23 Grad im Auto sind am besten für die Reisenden. Bei großer Hitze etwas mehr
- Gegen Übelkeit beim Autofahren hilft es am besten, aus dem Fenster zu schauen und einen Punkt am Horizont zu fixieren. Lesen oder „Handy-Daddeln“ führt fast zwangsläufig zu Übelkeit.
Im Flugzeug seid ihr am schnellsten unterwegs. Aber auch hier kann es zu Beschwerden wie Übelkeit, Problemen mit dem Gleichgewichtssinn oder Flugangst kommen. Hier einige Tipps:
- Fahrt ohne Stress zum Flughafen – rechtzeitig und ausgeruht.
- Tragt beim Flug weite und bequeme Kleidung.
- Statt Kontaktlinsen lieber eine Brille tragen.
- Trinkt immer ausreichend, am besten stilles Wasser, Kräutertee, Frucht- und Gemüsesäfte. Alkohol solltet ihr weglassen, er weitet die Blutgefäße und lässt so die Beine anschwellen
- Zieht die Schuhe aus
- Übungen für die Waden und häufiges Aufstehen beugen Thrombosen vor. Wenn es hierzu ein erhöhtes Risiko bei euch gibt, solltet ihr Kompressionsstrümpfe tragen.
- Keine fetten Speisen, Schwarztee, Kaffee, Cola oder Alkohol
Bei Flugangst können im Vorfeld spezielle Entspannungskurse helfen. Und das können Strategien zum entspannten Abheben sein:
- Beginnt die Reise ohne Termindruck. Nutzt den Vorabend- oder Online-Check-In.
- Reserviert euch eure Lieblingsplätze. Am Gang oder am Fenster fühlt ihr euch vielleicht entspannter.
- Plant vorher, wie ihr euch die Zeit an Bord möglichst angenehm gestalten könnt. Beispielsweise mit Lesen, Hörbüchern, Musik oder Filmen auf dem Smartphone.
- Gegebenenfalls könnt ihr der Bordcrew mitteilen, dass ihr Flugangst habt. Vielleicht dürft ihr auch kurz mit dem Piloten sprechen. Das kann Sicherheit geben.
- Bei Anspannungen im Brustbereich tief Luft holen. Da helfen oft schon einfache Atemübungen wie Seufzen.
Weitere Infos bekommt ihr bei Deutschen Institut für Flugangstüberwindung.
Falls ihr auf Reisen doch krank werdet
Trotz Vorsorge und Impfungen lassen sich Erkrankungen im Urlaub nicht völlig ausschließen. Wie verhaltet ihr euch?
- Durchfall: Magen-Darm-Probleme wegen mangelner Nahrungshygiene sind das häufigste Reiseübel. Meist verlieren die Betroffenen dann Flüssigkeit und Elektrolyte. Also viel keimfreies stilles Wasser oder Kamillentee trinken. Wird es nicht besser oder habt ihr Fieber, zögert nicht, zum Arzt zu gehen.
- Fieber: Erhöhte Temperatur kann eine Reaktion auf Bakterien oder Viren sein. Ab 39 Grad handelt es sich um hohes Fieber. Es wird meist noch von anderen Symptomen begleitet. Besonders Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, Kleinkinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet. Auch hier gilt: Wird es nicht schnell besser, geht zum Arzt.
- Sonnenstich und Hitzeschlag: Wer sich an heißen Tagen überanstrengt, riskiert einen Wärmestau, die Körpertemperatur kann sich lebensbedrohlich erhöhen. Der Blutdruck sinkt, der Puls rast, die Haut ist heiß und trocken. Schwitzen reicht zur Temperaturregelung des Körpers nicht mehr aus. Im schlimmsten Fall kann sich ein lebensgefährliches Hirnödem bilden. Darauf können Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit hindeuten. Sofort kühlen und den Notarzt rufen!
- Insektenstiche: Zur Vorbeugung immer Insektenspray dabeihaben. Wenn ihr trotzdem gestochen werdet, nicht nur von Mücken, sondern von Wespen oder Bienen, können kühle Umschläge oder Eiswürfel gegen den ersten Schmerz helfen. Antihistaminika-Cremes oder -Gels lindern den Juckreiz. Um Infektionen zu vermeiden nicht kratzen! Bei einer starken allergischen Reaktion, Schwindel oder Herzrasen sofort den Notarzt rufen!
- Ohrenschmerzen: Häufigste Ursache für Ohrenschmerzen ist eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Schuld ist meist eine Infektion mit Bakterien. Sie gelangen beispielsweise durchs Schwimmen und Baden ins Ohr. Abhilfe schaffen Schmerzmittel und desinfizierende Ohrentropfen. Halten die Beschwerden an, solltet ihr zum Arzt gehen.
Ärztliche Hilfe im Ausland
Es hängt vom Reiseland ab, wer bei Krankheit im Ausland der erste Ansprechpartner ist. Die AOK Baden-Württemberg hat in ihren Länderinformationen wichtige Infos über alle EU-Länder und andere Staaten zusammengestellt, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht. Hier findet ihr zu jedem Land Merkblätter mit den wichtigsten Informationen. Für AOK-Versicherte bleibt der Anspruch auf die Leistungen der Gesundheitskasse auch in Zeiten der Corona-Pandemie grundsätzlich bestehen. Bei einer Behandlung im Zusammenhang mit dem Coronavirus kann es in einigen Ländern wie zum Beispiel der Türkei vorkommen, dass ihr nicht als Notfall eingestuft werdet. Möglicherweise werdet ihr vor Ort angehalten, Leistungen zur Behandlung von COVID-19 selbst zu bezahlen. Die AOK erstattet ihren Versicherten die Ausgaben im Rahmen der Leistungsaushilfe. Wenn ihr nicht bei der AOK seid, erkundigt euch bei eurer Krankenkasse.
Viele weitere Tipps der AOK Baden-Württemberg findet ihr hier.
Wir wünschen euch einen herrlichen und vor allem gesunden Urlaub!
(Fotos: pixabay)
27.7.2020