Seit vielen Jahren sorgen wir mit unserem Projekt „Herzenssache Natur“ dafür, dass wertvolle Kultur- und Naturlandschaften erhalten bleiben. Dabei sind wir angewiesen auf die Hilfe von Ehrenamtlichen, ohne die diese Aufgabe nie so gut gelingen könnte. Trotz Corona gab es auch 2021 wieder vier Aktionen.
Vier Aktionen für Herzenssache Natur
Wenn weit über 100 Menschen, darunter zahlreiche Schüler und Auszubildende, aber auch Mitarbeiter der AOK sowie Abgeordnete, in ihrer wertvollen Freizeit freiwillig Rechen, Harken und Heckenscheren zur Hand nehmen und unter vollem Körpereinsatz im Gelände arbeiten, kann nur „Herzenssache Natur“ dahinterstecken. Vier Aktionen konnte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in diesem Jahr gemeinsam mit verschiedenen Organisationen umsetzen, und alle waren sie ein voller Erfolg. Anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts am Sonntag, 5. Dezember, zog der Naturpark nun Bilanz.
Kampf gegen invasive Arten
„Wenn man sieht, was die ehrenamtlichen Helfer innerhalb von einigen Stunden leisten, dann ist das schon beeindruckend“, schilderte Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker seine Erfahrungen. „Sie hinterlassen Spuren – im positiven Sinn. Sie helfen uns, unsere Landschaft zu erhalten.“ Hinter den Einsätzen im Dienst der Landschaftspflege steckt aber noch mehr: Wuchskräftige, teils eingeschleppte Pflanzen wie etwa das Indische Springkraut oder die Kanadische Goldrute rauben einheimischen Arten den Lebensraum und verändern so das natürliche Gefüge in der regionalen Tier- und Pflanzenwelt. Mit ihrem Einsatz bieten die freiwilligen Helfer dieser Entwicklung die Stirn.
Freihalten der Landschaft kommt Tieren und Pflanzen zugute
Den Auftakt der Herzenssache Natur-Reihe machte 2021 Kappelrodeck. Dort wurde im Gebiet Hofackerteich inmitten der Weinberge mit Unterstützung der Waldjugend Kappelrodeck gemäht, Tümpel wurden gegraben und Knöterich entfernt. Dies kommt Tierarten wie Gelbbauchunke, Zauneidechse oder Schlingnatter zugute. Weiter ging es in Ettenheim, wo seit Jahren in Kooperation mit dem BUND-Ortsverband eine rund 3.000 Quadratmeter große Fläche aus wechselfeuchten Wiesen und Trockenrasen aufbereitet wird. Dadurch fühlen sich dort nicht nur Orchideen, sondern auch zahlreiche Tierarten wie etwa die Zwergmaus wohl.
Auch Politiker halfen mit
In Bühlertal wurden unter der Ägide des Fördervereins Engelsberg die historischen Trockenmauern am gleichnamigen Hausberg, einem steilen Rebhang, von Buschwerk befreit. In den Trockenmauern leben gefährdete Arten wie die Gottesanbeterin, auch kleinblättrige Farne gedeihen dort. Den Abschluss der diesjährigen Aktionen machte Oberharmersbach. Dort wurde im Rahmen des Ortenauer Landschaftspflegetags gemeinsam mit dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis der Uferbereich des Waldhäuserbachs aufgelichtet, wovon seltene Bergulmen profitieren. Hier packten mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL und dem Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz auch zwei Politiker aus der Region mit an.
Naturschutz vor der Haustür
„Seit über zehn Jahren rufen wir zu „Herzenssache Natur“-Aktionen auf. Das Projekt ist ein echtes Erfolgsmodell, wie die Teilnehmerzahlen zeigen“, so Naturpark-Geschäftsführer Dunker. „Das Tolle daran ist, dass die Teilnehmer die Früchte ihrer Arbeit direkt sehen können. Das erfüllt mit Stolz und schafft Verbundenheit mit der heimischen Natur- und Kulturlandschaft.“
Einige Termine für 2022 stehen bereits fest. Diese und weitere Informationen findet ihr unter naturparkschwarzwald.de/gruene_projekte/herzenssache_natur/
(Fotos: Yvonne Flesch, Christian Schütt, Stefan Dangel – alle Naturpark)
6.12.2021