Wer viel Holz im oder am Haus hat, trägt zum Klimaschutz bei. Denn Holzprodukte binden CO2. Alles Holz, das ihr nicht verbrennt oder das nicht verrottet, entlässt kein Kohlendioxid in die Atmosphäre. Nutzt also so viele Holzprodukte wie möglich – und das über möglichst lange Zeit!
Klimafreundliches Bauen
Insofern ist es gut, so viel Holz wie möglich als Baumaterial, in Böden, an Fassaden oder Wänden zu verwenden. Nicht nur, dass ein Kubikmeter Holz rund eine Tonne CO2 speichert, das der Baum der Atmosphäre entzogen hat. Wenn Holz oder Holzprodukte statt anderer Stoffe wie Beton, Ziegel, Stahl oder Aluminium als Bau- oder Werkstoff eingesetzt werden – Holz also diese Produkte ersetzt – dann spart man auch einen großen Teil des CO2 ein, das bei der Herstellung und Verarbeitung dieser Stoffe sonst angefallen wäre. Und das macht im Durchschnitt nochmals rund eine Tonne pro Kubikmeter aus. Die Verarbeitung von Holz verbraucht wesentlich weniger Energie als zum Beispiel bei Beton. Beim Bau von Häusern, Hallen oder Gewerbebauten kann also die Verwendung jedes Kubikmeters Holz zirka zwei Tonnen CO2 binden.
Langzeitwirkung der Holzprodukte
Je nach Verwendung und Lebensdauer von Holzbauten und -produkten kann das Naturprodukt die Umwelt für lange Zeit, manchmal Jahrhunderte lang, vor den schädlichen Emissionen bewahren. Und am Ende des Lebenszyklus ist das Holz dann immer noch als – klimaneutraler – Energieträger verwendbar.
Ein schönes Beispiel ist unser Partner Geroldsauer Mühle in Baden-Baden, der im größten Weißtannengebäude Europas untergebracht ist. Hier sind rund 800 Festmeter oder Kubikmeter Holz aus dem Schwarzwald verbaut, die somit zirka 1600 Tonnen CO2 binden.
Umweltschützer aus dem Wald: Massivholzmöbel
Über Geschmack lässt sich streiten, aber in Sachen nachhaltige Möbel gibt es nur eine Alternative: Massivholz. Natürlich wollen wir Möbel aus Rattan oder Korbgeflecht nicht unter den Tisch fallen lassen – auch sie binden CO2. Unser Thema heute ist Holz.
Die Auswahl bei Möbeln ist groß: von hellen Hölzern wie Ahorn, Birke oder Erle bis zu dunklen Tönen wie Eiche oder Kirsch- und Nussbaum. Doch eines haben sie alle gemein: Massivholz ist immer ein Naturprodukt und jedes daraus gefertigte Möbel einzigartig. Mit Stuhl, Tisch, Schrank & Co. aus massivem Holz holt ihr euch ein Stück Natur in eure vier Wände und leistet gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Jeder Stuhl und jeder Tisch, dessen Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, ist ein Beitrag gegen den fortschreitenden Klimawandel.
Doch nicht nur Massivholzmöbel speichern das Kohlendioxid. Auch andere Produkte wie Holzschalen, -geschirr oder -besteck, natürlich Holzspielzeug, einfach alles aus Holz trägt dazu bei, dass die Luft sauberer bleibt. Selbst Bücher und andere Papierprodukte leisten ihren Beitrag – ohne dass wir den Ressourcenverbrauch bei ihrer Herstellung übersehen wollen.
Klimaschützer Wald
Natürlich sind vor allem auch die Wälder selbst ein sehr wichtiger Klimaschützer. Die Bäume filtern mit ihren Blättern und Nadeln das schädliche CO2 aus der Luft und spalten es auf in Sauerstoff und Kohlenstoff. Letzteren lagern sie in ihrem Holz ein. Den Sauerstoff geben sie wieder frei, unverzichtbar für unsere Atemluft und damit für unser Überleben. Deshalb ist eine nachhaltige Waldwirtschaft so wichtig, damit immer wieder viele Bäume nachwachsen, die Sauerstoff freisetzen und Kohlenstoff binden. Zugleich ist es sinnvoll, ältere Bäume für die Holz verarbeitende Industrie zu ernten. Denn abgestorbene und umgestürzte Bäume verrotten und entlassen das gespeicherte CO2 wieder in die Atmosphäre.
Der Wald ist aber in Gefahr. Schadstoffe in der Luft und im Wasser sowie die extremen Hitze- und Trockenperioden der letzten Jahre, Stürme, der Klimawandel insgesamt und nicht zuletzt der Borkenkäfer setzen ihm zu. Manche Baumarten wie die Fichte kommen mit solchen Bedingungen nicht mehr zurecht.
„Das Blatt wenden“ – Kampagne der Landesforstverwaltung
Mit der Informationskampagne „Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder“ will die baden-württembergische Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und zeigen, was die Forstleute und Waldbesitzenden im Land unternehmen, um den Wald und seine vielfältigen Funktionen für die Gesellschaft zu erhalten. Und was sie selbst tun können, um das Klima zu schützen.
Die Kampagne erfolgt in Kooperation von Landesforstverwaltung Baden-Württemberg (LFV), Forst Baden-Württemberg (ForstBW) und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württembergs (FVA). Die Kampagne informiert über klimabedingte Waldschäden sowie über den Beitrag der Waldwirtschaft zur Bewältigung der Klimakrise und zum Aufbau klimastabiler Wälder. Darüber hinaus soll sie die Gesellschaft für klimabewusstes Handeln sensibilisieren. Die Landesforstverwaltung Baden-Württemberg unterstützt auch tatkräftig das Klimaprojekt des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Ausführliche Informationen zur Kampagne „Das Blatt wenden“ erhaltet ihr HIER.
*Quelle: Studie zur CO2-Einsparung „Der Beitrag von Forst und Holz zum Klimaschutz: Beispiel Nordrhein-Westfalen“ – Arno Frühwald und Marcus Knauf
(Fotos: TheUjulala, Arek Socha, Free-Photos, Reinhard Thrainer, s-ms_1989, Jiricek72, Alois Wohlfahrt, Hebi B., Tünde Bede, PublicDomainPicture, Couleur, Jerzy Gorecki, Foto-Rabe [alle pixabay], Alex Kijak, Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)