Es ist eines der Top-Ausflugsziele im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord: das Höhengebiet Kaltenbronn zwischen den Städten Gernsbach und Bad Wildbad sowie der Gemeinde Enzklösterle. Rund 400.000 Wanderer, Skifahrer und Ausflügler pro Jahr machen sich auf den Weg, um die wilde, unberührte Landschaft mit ihrem einzigartigen Hochmoor zu entdecken und die Natur zu genießen. Wie die Zukunft dieses Natur-Erlebnisraumes und des 2007 eröffneten Infozentrums Kaltenbronn aussehen könnte, geht aus dem „Masterplan Kaltenbronn“ hervor, der nun auf einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
„Masterplan Kaltenbronn“ wertet Hochmoorlandschaft und Infozentrum auf
Julian Christ, Gernsbacher Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbands Infozentrum Kaltenbronn, sowie Klaus Mack, Bürgermeister von Bad Wildbad und Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, stellten im Auerhahn-Pavillon die Ergebnisse des „Masterplans Kaltenbronn“ vor. Das Anfang 2019 in Auftrag gegebene Weiterentwicklungskonzept schlägt zahlreiche Maßnahmen vor, die in den kommenden Jahren die Attraktivität des Standorts steigern sollen.
Naturpark-Haus: „Upgrade“ des Infozentrums
Kernpunkt des Konzepts ist der Neubau eines Naturpark-Hauses als Weiterentwicklung des bisherigen Infozentrums Kaltenbronn. Neben einer Ausstellung mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Klimaschutz sieht der Neubau einen Naturpark-Shop mit regionalen Produkten vor.
Mehr Angebote für alle
Darüber hinaus soll der Kaltenbronn als Natur-Erlebnisraum weiterentwickelt werden, beispielsweise mit einer Aussichtsplattform ins Moor. Neben den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit soll im Außenbereich auch das Thema Inklusion eine große Rolle spielen. Aktivangebote im Außenbereich, ein Ausbau des gastronomischen Angebots sowie Outdoor-Übernachtungsmöglichkeiten sind ebenfalls denkbar. Besonderes Augenmerk soll auf das Thema nachhaltige Mobilität gelegt werden.
Naturverträglich, nachhaltig, klimaneutral
„Wir müssen den Natur-Erlebnisraum Kaltenbronn besser in Szene setzen und neue Besucher- und Mobilitätskonzepte entwickeln. Alle Maßnahmen müssen dabei naturverträglich, nachhaltig und klimaneutral sein“, unterstrich Klaus Mack die Herausforderung an zukünftige Projekte. Die Errichtung eines Naturpark-Hauses und der Ausbau der Infrastruktur seien entscheidend, um die Angebote auf dem Kaltenbronn zu bündeln und weitere Maßnahmen zu koordinieren. Auch Julian Christ hob die besondere Bedeutung des Standortes hervor. „Die Besucher sind bereits da – wir müssen sie besser lenken und neue Angebote schaffen“, so Christ. Zu diesem Zweck plane die Stadt die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der mehr Entwicklung als bisher zulasse und gerade die touristische Infrastruktur stärke.
Der Kaltenbronn soll wieder attraktiver werden
Dabei hatte der Gernsbacher Bürgermeister und Vorsitzende des Zweckverbands Kaltenbronn auch die rückläufigen Besucherzahlen des Infozentrums im Blick, das von einem kommunalen Zweckverband bestehend aus den Kommunen Bad Wildbad, Enzklösterle, Gernsbach und den Landkreisen Rastatt und Calw getragen wird. Die dortige Dauerausstellung ist bereits zwölf Jahre alt, das denkmalgeschützte ehemalige Forsthaus baulich schwer erweiterbar.
Der Masterplan Kaltenbronn wurde im Rahmen von zwei Workshops erarbeitet, an denen Vertreter der entscheidenden Behörden, des Zweckverbands und des Infozentrums beteiligt waren. Finanziert wurde die Erstellung des Masterplans mit Landesmitteln in Höhe von 30.000 Euro auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion. Beauftragt wurde die Agentur Impuls-Design GmbH & Co. KG aus Erlangen, die seinerzeit auch die Ausstellung im Infozentrum konzipiert hat.
Weitere Landesmittel erforderlich
Bis zum Jahresende will der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord beim Land Baden-Württemberg die Einrichtung einer Projektleiterstelle beantragen. Die Projektleitung soll für die Dauer von zwei Jahren Umsetzungsmöglichkeiten prüfen und weitere Mittel zur Finanzierung akquirieren. „Unser Ziel ist es, für die Realisierung des Masterplans Kaltenbronn weitere Sondermittel zu erhalten“, erklärte Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. So sollen in Abstimmung mit dem Zweckverband Kaltenbronn zeitnah Gespräche mit Vertretern des Landes Baden-Württemberg sowie den zuständigen Abgeordneten geführt werden.
(Titelbild: Christopher Wünsche)
(19.9.2019)