Einmal den Schwarzwald von oben sehen! Kinderreporterin Emma darf mit unserem Partner Mineralbrunnen Teinach eine Ballonfahrt machen. An einem schönen Sommerabend wartet nach Emmas Besuch in der Sprudelabfüllung bei Teinacher schon der erfahrene Ballonfahrer Günter Binder vor dem Firmengebäude. Emma, ihr Papa und vier weitere Passagiere steigen in seinen VW-Bus mit dem großen Anhänger und fahren auf eine Waldlichtung nur ein paar Minuten von Bad Teinach entfernt.
Alle packen mit an
„Eine Ballonfahrt ist Teamarbeit“, sagt Günter Binder und öffnet den Anhänger. Das heißt: Alle helfen beim Aufbau mit. Zu sechst wuchten wir den schweren Passagier-Korb heraus und dann den riesigen Sack mit der Ballonhülle. Die Hülle wird auf der Wiese ausgerollt – 35 Meter lang! Der Korb wird gleich waagerecht liegend daran befestigt. Emma hilft, die Gurte an der Hülle zu lösen. Jetzt wird der Ballon aufgeblasen – erst mal mit „normaler“ Luft aus dem großen Gebläse. Wenn der Ballon schon ganz schön aufgebläht ist, wird der Gasbrenner am liegenden Korb gezündet. Er erhitzt die Luft in der Hülle, die dadurch so leicht wird, dass sie unseren Ballon mit sieben Personen tragen kann. Aber noch sind wir am Boden, der Teinacher-Ballon richtet sich gerade erst auf.
Wir fliegen nicht, wir fahren
Jetzt müssen wir alle schnell in den Korb klettern und schon heben wir ab. Günter Binder lässt den Brenner fauchen, damit sich die Luft in der Ballonhülle weiter aufheizt. Sanft und doch rasch steigen wir über den Waldrand und die bewaldeten Talhänge hinauf – es ist wie Aufzugfahren. Und Fahren ist auch das richtige Wort. Denn wir fliegen nicht. „Warum heißt es eigentlich Ballon fahren und nicht fliegen?“, will deshalb Emma von Günter Binder wissen. „Es heißt ja auch Luftfahrt“, erklärt der Pilot. „Als die ersten Ballons und Luftschiffe aufstiegen, hat man die ganzen Wörter und Begriffe vom Segeln und aus der Seefahrt übernommen – nur dass man eben nicht auf dem Wasser, sondern auf der Luft segelt. Deshalb heißt es Ballonfahrt.“
Nach kurzer Zeit haben wir das Tal mit der Lichtung weit unter uns gelassen und haben einen grandiosen Blick über die Weiten des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord ringsum. Hinter uns entschwindet Bad Teinach-Zavelstein mit seiner Burgruine. Dunkle Wälder, gelbe Felder, grüne Wiesen und die Dächer der Ortschaften wechseln sich ab. Im Korb ist es windstill, denn wir fahren genauso schnell wie der Wind und dorthin, wohin er uns weht. Heute weht er erst von Südenwesten her. Und so lassen wir Calw rechts liegen und fahren über Bad Liebenzell hinweg. Anfangs fahren wir schneller aufwärts als vorwärts, denn der Wind ist schwach. Emma staunt, dass wir schon auf 2300 Meter gestiegen sind. Die Häuser und Bäume unter uns sind winzig.
Sehr erfahrener Pilot
„Wenn wir runterfallen, müsst ihr euch nicht aufregen. Es ist ja nicht euer Ballon, sondern meiner“, witzelt Günter Binder. Er mag es, seinen Fahrgästen ein bisschen Nervenkitzel zu bereiten. Aber in Wirklichkeit können wir uns bei ihm mit seiner langjährigen Erfahrung wirklich sicher fühlen. Schon mehr als 3600 Fahrten hat er in seinen 30 Ballonfahrerjahren gemacht, praktisch alle drei Tage eine – und immer ist alles gut gegangen. „Das Gefährlichste an einer Ballonfahrt ist die Fahrt mit dem Auto zum Startplatz und wieder zurück“, scherzt der Ballonfahrer schon wieder.
Alle Fahrten zusammengerechnet hat er zweimal den Erdball umrundet. Er hat mehrmals die Alpen überquert und hat bei einem Wettbewerb eine Strecke von 635 Kilometern geschafft. Er ist schon – mit Sauerstoffgerät – auf über 7000 Höhenmeter gestiegen. Minus 35 Grad Kälte herrschen dort. „Aber das kommt einem nicht so kalt vor“, erklärt er Emma, „weil es ja windstill ist und die Sonne scheint. Außerdem gibt der Gasbrenner auch warm.“
Einen Heißluftballon kann man nur ein bisschen lenken
Inzwischen haben wir die große Höhe wieder verlassen und schweben in vielleicht 100 Metern über dem Boden über die Häuser von Schellbronn hinweg. Wir sehen Leute in ihren Gärten, die uns zuwinken und überqueren das Freizeitwellenbad. Wir sind offensichtlich nach links abgebogen, denn der Wind hat auf Südost gedreht und trägt uns wenig später über Unterreichenbach hinweg. „Wie lenkt man einen Ballon?“, fragt Emma. „Wirklich lenken kann man ihn nicht“, antwortet Günter Binder. „Nur auf und ab. Wenn der Wind in einer höheren oder tieferen Luftschicht woanders hinweht und man das weiß, kann man ein bisschen die Richtung ändern.“
Rund eineinhalb Stunden sind wir mit großem Genuss in der sinkenden Sonne über viel Wald, über Dörfer, Städte, Gärten und Flusstäler gefahren. Nun ist es Zeit, einen Landeplatz zu suchen. Günter Binders Ballonfahrerkollege Joachim Eißler ist uns mit VW-Bus und Anhänger gefolgt, immer wieder hat er über Funk aus unserem Ballon die Anweisung bekommen, wohin er den Weg suchen muss. Er gehört zu Binders Firma „Ballonteam Sonnenbühl“ auf der Schwäbischen Alb. Das Team hat fünf Ballons und „unseren“ hat die Teinacher Mineralbrunnen GmbH gesponsert.
Die Ballonfahrt geht zu Ende
Günter Binder hält nun konzentriert nach einem Landeplatz Ausschau. Wir fahren geradewegs auf den Sonnenuntergang zu, rechts von uns zieht Pforzheim vorbei. Der Pilot lässt ein wenig Luft aus dem Ballon, wir sinken und gleiten dicht über den Häusern von Birkenfeld hinweg. Eine Familie winkt uns vom Balkon eines Hochauses zu. Am Ende des Ortes sind Felder und Obstwiesen und wir fragen uns, wo uns Günter Binder auf den Boden bringen will. Nun geht alles ganz schnell. Nur noch wenige Meter über dem Boden zieht er an einem Seil und öffnet damit die Klappe ganz oben im Ballon. Wir sinken dem Boden entgegen, setzen mit einem leichten Ruck dicht am Rand eines Rapsfeldes auf und rutschen noch ein paar Meter.
Die beiden männlichen Passagiere lässt Günter Binder rasch aussteigen und der Gasbrenner faucht nochmals auf, damit der Ballon knapp über dem Boden schwebt. Die beiden Männer ziehen ihn an den Haltegriffen am Feldrand entlang, bis wir zu einer größeren Wiese an der Landstraße gelangen. Schließlich brauchen wir Platz, um die Ballonhülle zu Boden zu lassen und wieder einzupacken. Joachim Eißler mit dem Anhängergespann trifft auch gerade ein – perfektes Timing! „Der beste Landeplatz ist eine gemähte Wiese mit einer asphaltierten Zufahrt und einer Wirtschaft daneben“, erklärt Günter Binder augenzwinkernd.
Schließlich lässt der Ballonfahrer die Luft aus der Hülle. Sie sinkt zu Boden, wird in die Länge gezogen, wieder eingepackt und mit dem Korb im Anhänger verstaut. Wieder helfen alle mit. Wie bei Ballonfahrern üblich, gibt es zum Abschluss ein Gläschen Sekt und für Emma natürlich Limonade von Teinacher. Die Kinderreporterin bekommt wie alle Passagiere eine Urkunde, auf der ihr Name, die Fahrtstrecke, die Zeit und die höchste Höhe stehen: 27 Kilometer, von Bad Teinach bis Birkenfeld, 1 Stunde und 35 Minuten, 2300 Meter. „Das nächste Mal“, sagt Emma, „will ich noch höher und weiter fahren.“
(Fotos: Teinacher Mineralbrunnen GmbH, Stefan Dangel; Video: Marta Preser)