Ein Großteil der Heizungsanlagen in Deutschland läuft immer noch mit Erdgas und Öl. Das verursacht große Mengen CO2 und macht uns abhängig von Energieimporten aus Ländern wie Russland oder arabischen Staaten. Eine Umstellung zu modernen und energieeffizienten Heizungssystemen wie Wärmepumpen bietet Hausbesitzern eine enormes Potenzial, Emissionen einzusparen und sich unabhängiger von Gas- und Ölpreisen zu machen.
Die Wärmeerzeugung in Deutschland basiert zum großen Teil auf fossilen Brennstoffen. 70 Prozent aller Heizungsanlagen in Deutschland laufen noch immer mit Erdgas oder Öl. Das Beheizen von Gebäuden ist derzeit für fast ein Viertel der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Die Wärmeversorgung ist der einzige Sektor, der 2020 die Klimaziele der Bundesregierung verfehlt hat. Spätestens seit Beginn des Krieges in der Ukraine wird uns vor Augen geführt, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern nicht nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern auch eine der Sicherheit ist. Die Notwendigkeit für einen Wandel in der Wärmeerzeugung ist offensichtlich. Doch welche Alternativen zu Öl und Gas gibt es überhaupt und welches Heizsystem ist geeignet für euer Haus?
Heizen mit Wärmepumpen – zentrales Element der Wärmewende
Wärmepumpen sollen zum zentralen Element der Wärmewende werden. Sie sind besonders effizient und können aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme erzeugen. Dafür wird die vorhandene Wärme aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser genutzt, um Reibungsenergie zu erzeugen. Über einen Wärmetauscher wird diese umgewandelt und das Wasser im Heizsystem des Hauses erhitzt. Wärmepumpen werden mit Strom betrieben. Wie klimafreundlich sie sind, hängt also davon ab, wie der Strom erzeugt wird. Wird die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben, läuft die Heizung dementsprechend sogar klimaneutral.
Allerdings eignet sich die Wärmepumpe nicht für alle Gebäude. So benötigt eine Wärmepumpe für ihren Betrieb fast immer eine Flächenheizung (Fußboden oder Wand). Das liegt daran, dass die produzierte Wärme meist nicht mehr als 50 Grad Celsius beträgt. Ein kleiner Heizkörper würde daher nicht genügen, um einen ganzen Raum zu beheizen. Deshalb solltet ihr abklären, ob sich bei euch beispielsweise eine Fußbodenheizung installieren lässt.
Beratung und Förderung
Neben der Wärmepumpe gibt es noch weitere Alternativen zum Heizen mit Öl und Gas. Dazu gehören unter anderem die Pelletheizung und die Solarthermie. Außerdem gibt es umfangreiche staatliche Fördermöglichkeiten. Bei der Installation einer Wärmepumpe übernimmt der Staat beispielsweise 35 bis 45 Prozent der Investitionskosten.
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Pelletheizungen gelten als klimaneutral. -
Neben Photovoltaik kann auch Solarthermie zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Die Bewohner dieses Hauses nutzen beides.
Bei der Frage, welches Heizsystem für eurer Haus am besten geeignet ist, solltet ihr euch deshalb professionell beraten lassen. Eine kostengünstige Unterstützungsmöglichkeit bietet beispielsweise der Eignungs-Check Heizung der Verbraucherzentrale. Darüber hinaus bietet beispielsweise auch unser Partner badenova Unterstützung bei der Umstellung auf umweltschonende und kostengünstige Heizungssysteme an.
*Berechnungsgrundlage: THG-Ausstoß eines deutschen Durchschnittsbürgers (UBA 2016), Umstellung auf klimaneutrales Heizen (zb. durch Wärmepumpe mit 100% Ökostrom)
(Text: Florian Schmid, Fotos: pixabay, Viessmann)
1.4.2022