Neue Kühlschränke haben einen deutlich geringeren Stromverbrauch als alte Geräte. Ob ein neuer Kühlschrank aus Umweltsicht die Investition für euch lohnt, wieviel CO2-Emissionen ihr dadurch vermeiden könnt und was es beim Kauf eines neuen Geräts zu beachten gibt, erfahrt ihr in diesem Klimatipp.
Ein Haushalt ohne Kühlschrank ist kaum mehr vorstellbar. Die Möglichkeit, Lebensmittel unabhängig von der Außentemperatur frisch zu halten, bedeutet insbesondere während der heißen Sommermonate eine unglaubliche Erleichterung unseres Alltags. Um diese Funktion erfüllen zu können, ist Stromproduktion nötig. Mit einem Anteil von etwas über zehn Prozent tragen Kühl- und Gefriergeräte zu einem wesentlichen Teil zum Stromverbrauch und damit den Emissionen privater Haushalte bei. Durch die Nutzung neuer, Energie sparender Geräte könnt ihr nicht nur euren persönlichen CO2-Ausstoß senken, sondern auch Geld sparen.
Neuer Kühlschrank: Lohnt sich der Austausch?
Durch den technischen Fortschritt ist der Stromverbrauch von Kühlgeräten in den letzten Jahren drastisch gesunken. Dass sich der Kauf eines neuen Geräts lohnen kann, zeigt folgendes Rechenbeispiel: Während ein Kühlschrank mit Gefrierfach aus dem Jahr 2000 durchschnittlich 700 Kilowatt im Jahr verbraucht, reduziert sich die Strommenge bei einem vergleichbaren neuen Modell auf 150 Kilowatt jährlich. Durch die Anschaffung eines neuen Modells lässt sich so jedes Jahr der Ausstoß von fast 300 Kilogramm CO2 vermeiden. Das entspricht ungefähr der Menge, die ein Flug von Berlin nach Rom pro Passagier verursacht. Gleichzeitig reduzieren sich die Stromkosten im Jahr um fast 200 Euro und die Investition für einen neuen Kühlschrank amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren. Ob sich die Anschaffung eines neuen Kühlschranks auch für euch lohnt, könnt ihr mit dem Kühlcheck des Bundesumweltministerium berechnen: https://ratgeber.co2online.de/kuehlcheck/bmu/
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So viel könnt ihr beim Austausch eines alten Geräts durchschnittlich einsparen.
*Berechnungsgrundlage: Vergleich des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines Kühlschranks inklusive Gefrierfach (Volumen: 200-300l) aus dem Jahr 2000 (709 kWh/Jahr) und eines modernen Geräts (153 kWh/Jahr), Strommix nach UBA in Deutschland 2019 (1kWh = 0,4 kg CO2)
Der Kauf eines neuen Gerätes
Ist es auch umweltfreundlicher, sich einen neuen Kühlschrank anzuschaffen, wenn man die Energie und Ressourcen einbezieht, die bei der Produktion verwendet anfallen? Das Öko-Institut Freiburg gibt darauf eine differenzierte Antwort. Der vorzeitige Austausch durch ein Neugerät der höchsten Energieeffizienzstufe lohnt sich unter Umweltgesichtspunkten für den Fall, dass sich das alte Gerät in der Energieeffizienzklasse A+ bis D befindet. Bei Geräten der Klassen A++ und A+++ ist es hingegen sinnvoll, das Gerät so lange wie möglich weiter zu nutzen. Hier gibt es eine hilfreiche Übersicht, die aufzeigt für welchen Fall es aus Umweltsicht sinnvoll ist, Haushaltsgeräte auszutauschen:
Beim Kauf eines neuen Kühlschranks sollte also auf jeden Fall der Stromverbrauch das zentrale Kriterium sein. Seit Anfang des Jahres gibt es mit dem neuen EU-Energielabel eine überarbeitete Version der Energieeffizienzklassen. Sie erleichtert euch den Vergleich des Strombedarfs verschiedener Elektrogeräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner und Fernsehgeräte. Im Rahmen der Einführung dieses neuen Labels passte man die ursprüngliche Skala der Effizienzklassen an die Verbrauchswerte aktueller Haushaltsgeräte an. Statt der Bewertung von A+++ bis D, reicht die Skala jetzt wieder von A bis D. Die Vorgaben sind dabei so gewählt, dass zu Beginn nur die Effizienzklassen B bis F besetzt sind. Die Effizienzklasse A ist voraussichtlich erst in zehn Jahren möglich.
Neben der Anschaffung eines neuen Geräts gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten, wie sich beim Kühlschrank Strom sparen lässt. So trägt regelmäßiges Abtauen dazu bei, den Energieverlust des Gefrierfachs niedrig zu halten. Bereits eine ein Zentimeter dicke Eisschicht würde den Verbrauch um etwa 50 Prozent steigern. Darüber ist der Stromverbrauch geringer, je kühler der Aufstellort ist. Um eine effiziente Arbeitsweise des Kälte-Aggregats zu gewährleisten, solltet ihr außerdem darauf achten, dass viel Luft an die wärmetauschenden Flächen des Gerätes gelangen kann.
(Fotos: c_difisher, sonymony, Baptiste Mazet Photographie, Wolfgang Claussen, Wolfgang Eckert, alle pixabay)
13.8.2020