Nachhaltige Geldanlagen sind ein großer Beitrag zum Klimaschutz. Um zu verhindern, dass ihr mit euren Ersparnissen fossile Unternehmen aus Öl- und Kohleindustrie unterstützt, ist es wichtig, die Angebote der Bank sorgfältig zu prüfen. Durch den Umstieg auf nachhaltige und klimaschonende Anlageformen könnt ihr euren CO2-Fußabdruck stark reduzieren und die Transformation zu einer treibhausgasärmeren Wirtschaftsweise unterstützen.
Eine durchschnittliche Kapitalanlage von 10.000 Euro privater Haushalte führt bei konventioneller Anlage zu rund fünf Tonnen CO2 pro Jahr (adelphi 2010). Würde die gleiche Summe in nachhaltige und klimafreundliche Alternativen angelegt werden, könnten die finanzierten Emissionen auf 2,93 Tonnen reduziert werden (adelphi 2010). Durch die Wahl der Geldanlage könnt ihr euren persönlichen CO2-Fußabdruck stark reduzieren und einen Beitrag zur Finanzierung des Klimaschutzes und dem Übergang zu einer treibhausgasärmeren Wirtschaftsweise übernehmen.
Nachhaltigkeitscheck bei der Bankenwahl
Der größte Anteil der Geldvermögen privater Haushalte befindet sich als Spareinlagen bei den Banken (Deutsche Bundesbank 2021). Durch die Führung eines Kontos stellt ihr das Geld Banken und Sparkassen als Einlage zur Verfügung. Die Bank wiederum gibt dieses Geld zu einem großen Teil in Form von Krediten an Unternehmen, Verbraucher und Staaten weiter oder investiert damit sogar selbst in Aktien und Fonds. Jede Spareinlage ist deshalb mit realwirtschaftlichen Tätigkeiten verbunden, die Treibhausgasemissionen ausstoßen.
Informiert euch über Nachhaltige Geldanlage
Welchen Einfluss habt ihr als Bankkundinnen und -kunden überhaupt zu verhindern, dass die Bank mit eurem Geld Unternehmen unterstützt, die beispielsweise fossile Energieträger wie Kohle oder Öl fördern? Wo die Banken unser Geld genau investieren, ist nicht so einfach herauszufinden. Bisher gibt es kaum Vorgaben zur Veröffentlichung entsprechender Informationen. Der Verein „Facing Finance“ hat sich zum Ziel gesetzt, für einige der größten Banken in Deutschland genau diese Informationen zu recherchieren und im „Fair Finance Guide“ zu veröffentlichen. Auf der Website ist ein Rating aufgeführt, wie fair und nachhaltig die Geldanlage bei der jeweiligen Bank ist. Zusätzlich könnt ihr euch für jede Bank einzelne Kategorien des Ratings anzeigen lassen und so beispielsweise herausfinden, was eure Bank im Bereich Klimaschutz macht und ob mit eurem Geld Unternehmen unterstützt werden, deren Geschäftsmodell auf fossilen Brennstoffen basiert.
Ein wirkungsvolles Investment für Klimaschutz
Da die Profite nachhaltiger Investments häufig geringer ausfallen, ist die Kontoführung bei nachhaltigen Banken tendenziell etwas teurer als bei konventionellen. Dafür werden durch eure Spareinlagen Unternehmen und Projekte gefördert, die zu einem nachhaltigen und sozialen Wandel beitragen. Betrachtet man das enorme Einsparpotential von Treibhausgasen, sind die geringfügig höheren Kosten für die Kontoführung ein äußerst wirkungsvolles Investment für Klimaschutz.
*Berechnungsgrundlage: Studie von adelphi zum Carbon footprint von Kapitaleinlagen (2010): https://www.adelphi.de/de/publikation/der-carbon-footprint-von-kapitalanlagen
(Text: Florian Schmid, Fotos: Gerd Altmann, Yip, Elisa, Pete Linforth, annca – alle pixabay)
20.9.2022