Wenn ihr als Mitglied Solidarische Landwirtschaft unterstützt, erhaltet ihr regelmäßig saisonales Gemüse aus der Region. Das spart Transportwege und ist deshalb ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem unterstützt ihr ein Zukunftsmodell der nachhaltigen Landwirtschaft, das eine Vielzahl von sozialen und ökologischen Vorteilen bietet. Doch wie funktioniert das System der Solidarischen Landwirtschaft eigentlich und gibt es das überhaupt hier im Naturpark?
In einem vergangenen Blog-Beitrag (LINK) haben wir das Potenzial einer regionalen und saisonalen Ernährung für die Reduktion eures persönlichen CO2-Ausstoßes aufgezeigt. Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft bietet eine praktische Möglichkeit, saisonale Lebensmittel aus der Region zu beziehen. Als Mitglied einer solidarischen Landwirtschaft leistet ihr so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Das Konzept Solidarische Landwirtschaft
Bei der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) handelt es sich um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben mit einer Gruppe privater Haushalte. Erzeuger und Verbraucher bilden eine Wirtschaftsgemeinschaft, die auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist und eine naturverträgliche Bewirtschaftung im Blick hat.
Nachhaltig für Verbraucher und Landwirte
Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichten sich die Mitglieder der Solawi, jährlich im Voraus einen festgesetzten (meist monatlichen) Betrag an den Solawi-Betrieb zu zahlen. Dadurch sind die Erzeuger nicht dem Preisdruck der Märkte ausgesetzt und können sich einer guten landwirtschaftlichen Praxis widmen. Diese zielt darauf ab, den Boden fruchtbar zu halten und seine ökologischen Funktionen zu erhalten. Die gesamte Ernte und gegebenenfalls weiterverarbeitete Erzeugnisse wie Brot, Käse etc. werden über das Jahr hinweg wöchentlich unter den Mitgliedern aufgeteilt. Das ermöglicht, dass alle Erzeugnisse wirklich bei den Verbrauchern landen und keine Lebensmittel unnötigerweise entsorgt werden müssen.
Mitarbeit möglich
In den meisten Netzwerken solidarischer Landwirtschaft gibt es die Möglichkeit mitzuwirken. Das können beispielsweise Arbeitseinsätze auf dem Feld oder Unterstützung bei der Verteilung der Ereugnisse sein. Die Verbraucher erleben so, wie ihre Ernährungsentscheidung die Kulturlandschaft gestaltet, soziales Miteinander, Naturschutz und (Arten-)Vielfalt ermöglicht und so eine zukunftsfähige Landwirtschaft stattfinden kann.
Solawis im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Netzwerke solidarischer Landwirtschaft gibt es nicht nur in Ökometropolen wie Freiburg, sondern auch an verschiedenen Orten des Naturparks wie Winzeln (https://www.ackernative.de/kontakt/), Schernbach ( https://www.hof.sonnenwald.org/ ) und Oberkirch (https://solavie.de/). Auf der interaktiven Übersichtskarte (https://www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/karte/#/ ) des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft könnt ihr herausfinden, ob es auch bei euch eine Solawi gibt.
(Text: Florian Schmid, Fotos: Denker/Naturpark. Hofbauernhof, Aspichhof. pixabay: Tracy Lundgren, Ulrike Leone, Peggy Marco, suju-foto, NIDEONICS Hokkaido, Miroslaw i Joanna Bucholc)