Über 100 Kinder haben in Lautenbach (Ortenaukreis) dafür gesorgt, dass es im Naturpark immer mehr ökologisch wertvolle Wildblumenwiesen gibt. Mit großem Engagement und Spaß haben sie eine rund 2800 Quadratmeter große Fläche mit heimischen Wildblumensamen eingesät. Unser Projekt Blühender Naturpark hat das Ziel, für die gefährdeten Wild- und Honigbienen, Schmetterlinge und weitere Wildinsekten wieder mehr Lebensraum und Nahrung zu schaffen. Das nützt übrigens auch den Vögeln.
Blühender Naturpark soll Insekten und Vögeln helfen
Der Lautenbacher Bürgermeister Thomas Krechtler war entzückt: „Ich freue mich, dass unsere Kindergärten und Schulen so engagiert sind und gemeinsam mit der ganzen Gemeinde einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt leisten.“ Wie wichtig das ist, zeigen die alarmierenden Nachrichten vom Rückgang aller Insekten und Feldvögel von rund 70 bis 80 Prozent in den letzten 25 Jahren.
Planvolles Aussäen
Die Kinder aus zwei Kindergärten und einer Schule waren am 3. Mai voll bei der Sache. Nachdem ihnen Projektleiterin Lilli Wahli vom Naturpark erklärt hatte, wie sie aussäen müssen, und alle ein Eimerchen mit dem Saatgut bekommen hatten, legten sie begeisert los. Damit die Aussaat in geordneten Bahnen verlief, wurden die Kinder in fünf Gruppen ein- und die Fläche in Bereiche aufgeteilt. Jeweils rund 25 bis 30 Kinder kümmerten sich um „ihre“ knapp 500 Quadratmeter große, künftige Blumenwiese.
Das Saatgut muss von hier sein
Dabei werden nicht irgendwelche Blumensamen aus dem Handel ausgesät, sondern zertifiziertes „gebietsheimisches“ Saatgut von Wildblumen, die natürlicherweise genau in dieser Region vorkommen. Denn in den Schwarzwaldtälern wachsen zum Beispiel andere Blumen als auf den Höhen. Die Saatenmischungen für Hobbygärtner lassen zwar schön bunte Blumen wachsen, die sind aber oft exotischer Herkunft. Unsere Insekten mögen diese Sorten nicht und rühren sie nicht an.
Naturbewusstsein von klein auf
Die Lautenbacher Kinder werden in den nächsten Wochen die Fläche regelmäßig besuchen, gießen und beobachten, wie die Wildblumen wachsen. „Wir wollen ein Zeichen gegen das Insektensterben setzen und in der Bevölkerung mehr Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur schaffen“, fasst Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker die Idee hinter dem Projekt zusammen. Und da beginnt man am besten schon bei den Kleinsten der Bevölkerung.
Hilfe vom Imkerverband
Der Landesverband Badischer Imker unterstützt das Projekt Blühender Naturpark fachlich. Manfred Kraft, Verbands-Obmann für Bienenweide, bekräftigt: „Vor allem der Rückgang der ‚wilden‘ Insekten wie der Wildbienen erfordert es, dass es langfristig wieder viel mehr mehrjährige Blühflächen mit heimischen Arten gibt. Jeder kann hier einen Beitrag leisten, auch im eigenen Garten.“
Schaltet am 8. Mai die SWR-Landesschau ein!
Auch das SWR-Fernsehen war mit dabei. Der Beitrag wird am Dienstag, 8. Mai 2018, ab 18.45 Uhr in der Landesschau ausgestrahlt.
Wer mehr über den Blühenden Naturpark wissen möchte, kann noch bis zum 17. Mai unsere Wanderausstellung dazu in der Lautenbacher Abt-Wilhelm-Schule (Hauptstraße 72) besuchen. Oder sich auf unserer Homepage www.naturparkschwarzwald.de informieren.
(Fotos: Denker/Naturpark, pixabay)