Der Fraktionsvorsitzende der CDU im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel (MdL), hat sich am Freitag (15. November) in der Geschäftsstelle des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord in Bühlertal (Landkreis Rastatt) über aktuelle Projekte des Naturparks informiert. Eingeladen und organisiert hatte den Besuch die CDU-Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Baden-Baden, Cornelia von Loga. „Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat eine Vielzahl an tollen Projekten, die unsere Region nachhaltig weiterentwickeln und attraktiv gestalten. Deshalb freue ich mich sehr, dass unser Fraktionsvorsitzender heute die Naturpark-Geschäftsstelle besucht“, begrüßt Cornelia von Loga die Gäste.
Auch Bühlertals Bürgermeister Urs Kramer freut sich über den Besuch von Hagel in seiner Gemeinde. „Wir sind stolz darauf, dass der Naturpark seine Geschäftsstelle in Bühlertal hat. Die Zusammenarbeit ist eng. Das zeigen unsere zwei Naturpark-Schulen, der Naturpark-Kindergarten, unser Naturpark-Wirt, die Naturpark-AugenBlick-Rundwanderung und unsere alljährliche Landschaftspflegeaktion Ehrensache Natur am Engelsberg“, führt Kramer aus. „Das ist gelebte Wertschätzung und Wertschöpfung für Einheimische und Gäste.“
Manuel Hagel nimmt mit Blick auf die „Wilde Sau“-Häppchen sogleich Bezug auf das Regionalvermarktungsprojekt „Wilde Sau“. Ziel des Projekts ist es, Wildschwein-Spezialitäten populärer zu machen und regionale Wertschöpfungsketten vom Jäger über den Metzger bis hin zum Verbraucher zu etablieren. „Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist mit seiner Arbeit sehr erfolgreich. Er fungiert als Vorbild und ist immer wieder auch Vorreiter mit seinen Projekten, wie etwa mit der Wilden Sau. Der Naturpark wird von den Menschen in der Region getragen. Denn er inspiriert und animiert dazu, sich für die Umwelt und eine gesunde Natur einzusetzen“, sagt Manuel Hagel.
Das Erfolgsrezept führt der Geschäftsführer des Naturparks, Karl-Heinz Dunker, auf die Philosophie des Naturparks zurück: „Wir arbeiten dezentral und bauen unsere Netzwerke vor Ort auf. Der Naturpark greift dabei auf bestehende Strukturen, wie etwa Schulen, zurück. Mit ihnen setzen wir unser Bildungskonzept um. So konnten wir über die Jahre ein breites Netzwerk an Naturpark-Schulen im nördlichen und mittleren Schwarzwald aufbauen.“
Naturpark-Vorsitzender hebt Bedeutung von Fördergeldern hervor
Landrat Prof. Dr. Christian Dusch hebt in seiner Funktion als Naturpark-Vorsitzender noch einmal die Bedeutung von Fördergeldern für die Arbeit des Naturparkvereins hervor. „Ich freue mich sehr, dass uns die CDU-Landtagsfraktion bei unseren Projekten derart unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich und dafür sind wir sehr dankbar.“ Mit der Förderung durch die CDU-Landtagsfraktion wurde der Natur- und Kulturraum Kaltenbronn weiterentwickelt, wird die Naturpark-Klimabildungsoffensive gestärkt und im Rahmen des Naturpark-Humusprojekts kann sich die regionale Landwirtschaft regenerativer und klimaresistenter aufstellen.
Am Treffen mit Manuel Hagel nahmen auch Volker Blum und Heidi Bartnick von der CDU-Gemeinderatsfraktion Bühlertal teil.
Hagel informiert sich auf Biohof in Baden-Baden über das Agroforst-Projekt des Naturparks
Auf landwirtschaftlichen Flächen Sträucher und Bäume zu integrieren und sie auf diese Weise an die neuen Klimabedingungen anzupassen – darum geht es beim Agroforst-Projekt des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Agroforst-Strukturen tragen dazu bei, Wasser länger in den Flächen zu halten. Sowohl in Dürrephasen als auch bei Starkregenereignissen. Mit seinem Agroforst-Projekt unterstützt der Naturpark 14 Pilotbetriebe dabei, auf ihre Flächen zugeschnittene Agroforst-Systeme anzulegen.
Um einen Einblick in das Projekt zu erhalten, besuchten Manuel Hagel und Cornelia von Loga am Freitagnachmittag den Naturpark-Pilotbetrieb Biohof Baumann in Baden-Baden. Christine und Axel Baumann beweiden mit ihren 80 Hochlandrindern rund 120 Hektar Grünland in Baden-Baden. Ihr Hauptanliegen ist es, beim Agroforst-Projekt durch die Strukturen mehr Schatten für ihre Rinder zu erzeugen. Das für sie im Rahmen des Naturpark-Projekts individuell erarbeitete Konzept sieht vor, die alten Streuobstbäume um weitere zu ergänzen und zusätzlich Reihen mit Wertholzbäumen zu pflanzen.
Um den Streuobstcharakter der Wiesen zu erhalten, wurden Arten wie Speierling und Wildkirsche ausgewählt, die einen ähnlichen Charakter wie klassische Streuobstbäume haben und gleichzeitig hochwertiges Wertholz produzieren können. Zudem wurden neben der gebietstypischen Eiche noch die Hybridnuss ausgewählt. Diese wächst schnell, gerade und macht ein wertvolles Holz. Zitterpappel und Schwarzerle dienen dabei als Ammenbäume. Diese wachen
schneller und liefern bereits Schatten, bis die Wertholzbäume groß genug gewachsen sind. Damit die teils artenreichen Magerwiesen erhalten bleiben, wurde ein ausreichender Abstand zwischen den Baumreihen gewählt, sodass eine halboffene Landschaft entsteht.
Das Agroforst-Projekt des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord
Die Betriebe erhalten eine kostenlose, betriebsspezifische Beratung und eine Anlagenförderung von bis zu 7.000 Euro pro Betrieb. Derzeit finden die Beratungsgespräche auf den Betrieben statt. Anschließend werden auf zwei bis vier Hektar großen Flächen etwa zehn bis 20 Prozent mit Gehölzen bepflanzt. Die Systeme und Ziele der Höfe sind so vielfältig, wie die Betriebe selbst: Wertholzbäume, Biomasseproduktion, Wind- und Erosionsschutz, Schatten für Weidetiere oder weitere Fruchtproduktion mit Kastanien oder Obst.
Text: Gundi Woll / Fotos: Landtagsfraktion CDU/ Marcel Ditrich & Johannes Nickel
JN/ 19.11.2024