Das ist der Titel der neuen Sonderausstellung „Moor, Klimaschutz und Paludikultur“ im Infozentrum Kaltenbronn. Und gerade hier ist sie hoch aktuell. Denn das Moor droht trockenzufallen. Wegen eines großen Netzes an Entwässerungsgräben, die schon bis zu 250 Jahre alt sind, haben die Hochmoore am Kaltenbronn mit Wassermangel zu kämpfen. Deshalb hat der Naturpark gemeinsam mit anderen Akteuren einen Antrag im Förderprogramm LIFE Natur bei der Europäischen Union (EU) eingereicht, um den Moorschutz zu finanzieren. In der Ausstellung erfahrt ihr, warum Moore so wichtig sind.
Moor speichert Kohenstoff
Moore sind faszinierende Lebensräume für pflanzliche und tierische Überlebenskünstler. Gleichzeitig haben Menschen immer Moore genutzt und meist für land- und forstwirtschaftliche Nutzung trockengelegt. Nasse Moore sind auch Klimaschützer! In ihrem Torfkörper speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff als die gesamte Biomasse aller Wälder der Erde. Doch Moore sind auch komplexe Ökosysteme und funktionieren nur durch das Zusammenspiel von Vegetation, Wasser und Torf. Sie dienen als Speicher für Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoff und bieten viele weitere Ökosystemleistungen.
Schilf im Kessel, Rohrkolben in der Wand oder Torfmoos auf dem Teller – dass intakte Moore Klimaretter sind und sich auch nachhaltig nutzen lassen erklärt die neue Sonderausstellung „Moor, Klimaschutz und Paludikultur“: Moore speichern Kohlenstoff, garantieren biologische Vielfalt, liefern Rohstoffe, bieten Erholung und vieles mehr.
Moor schützen und trotzdem nutzen
Eine nachhaltige Nutzung nasser Moorflächen ist die Paludikultur – eine noch neue Kunst, die einfallsreich ist und für unsere Zukunft Großes vorhat. Die Ausstellung zeigt, was die Menschen damit gewinnen können: Biomasse von nassen Mooren ließe sich umwelt- und klimaschonend ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion verwerten, etwa als Futter oder Rohstoff für Baumaterialien, als Verpackungsmaterial und auch zum Heizen. Das würde doppelten Klimaschutz bedeuten: durch den Ersatz fossiler Rohstoffe und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen.
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Die Ausstellung zeigt die Problematik bisheriger Moornutzung und die Lösung zum Erhalt nasser Flächen in Texten, Bildern und Modellen. Auch der regionale Bezug zu den Kaltenbronner Mooren wird dargestellt: Ein Highlight ist das 3D-Modell des Wildseemoores.
Die Ausstellung ist zu den regulären Winter-Öffnungszeiten hier zu sehen:
Infozentrum Kaltenbronn, Kaltenbronn 600, 76593 Gernsbach-Kaltenbronn
Telefon 07224 – 655197
E-Mail: info@infozentrum-kaltenbronn.de
Mittwoch – Freitag von 13 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertags von 10 – 17 Uhr
Rund um die Sonderausstellung wird es 2022 wieder zahlreiche Veranstaltungen zum Thema geben.
Informationen und Termine dazu unter www.infozentrum-kaltenbronn.de
(Quelle: Greifswald Moor Centrum, Fotos: Infozentrumm Kaltenbronn, Stefan Dangel/Naturpark)
26.1.2022