Ein Traum für alle, die wildromantische Schluchten mit rauschenden Wildbächen, urigen Pfaden, Brücken, Stegen und Felsbrocken lieben. Die NaTour durch die Gertelbachschlucht ist nicht sehr lang, aber anspruchsvoll. Denn sie überwindet auf einem einen Kilomenter langen Teilstück rund 220 Höhenmeter.
Die Gertelbachschlucht ist eine andere Welt
Die Tour beginnt am Wiedenbach-Parkplatz in der Gertelbachstraße. Zunächst führt uns der breite und bequeme Weg zwischen Wald und einigen Wiesen knapp einen Kilometer leicht bergauf bis zum Haus Gertelbach, einem ehemaligen Ausflugslokal. Gegenüber ist der Einstieg in die Gertelbachschlucht und sofort ändert sich das Gelände. Wir betreten eine andere Welt: Der Wald rückt zu beiden Seiten dicht zusammen, der Gertelbach rauscht uns über Stufen und zwischen bemosten Felsblöcken munter entgegen, knorrige Wurzeln ziehen sich über den Wanderpfad.
Immer wieder überquert der Weg auf Holzstegen und -brücken oder steinernen Trittstufen den Bach. Auch eine Seilbrücke müssen wir überwinden und immer wieder Steinstufen. Gutes Schuhwerk ist hier das A und O. Das abwechslungsreiche Gelände lädt zum Klettern oder auch Verstecken ein – ein Spaß für Familien mit Kindern, wie bei allen NaTouren üblich.
Beinahe eine Kletterpartie
Ab der Schutzhütte bietet der Gertelbach viele Zugänge an flachen Ufern, wir ziehen die Schuhe aus und kühlen unsere Füße ab. Dann steigt der Weg allmählich stärker an und der spannendste Teil der Tour beginnt. Die Steintreppen werden länger und steiler. Dafür werden auch die Wasserfall-Kaskaden höher und die bewaldeten Steilhänge der Schlucht rücken noch enger zusammen. Eine märchenhafte Szenerie umgibt uns: dicke Tannen und Fichten, leuchtend grünes Gebüsch, Farne, Moosflächen und die typischen Buntsandsteinblöcke und -felsen. Der tosende Gertelbach wird immer wilder. Auf einem Kilometer Länge klettern wir 220 Meter in die Höhe.
Ruhebänke laden immer wieder zum Verschnaufen und zum Betrachten der Wasserspiele ein. Wir steigen weiter hoch und als wir bei der Gertelbach-Hütte ankommen, bietet das über mehrere Kaskaden nahezu 70 Meter tief fallende Wasser ein imposantes Naturschauspiel. Nach einer Pause wandern wir noch etwas weiter bis zum Wiedenfelsen – denn wir wollen uns für unsere Mühen auch mit der fantastischen Aussicht über die Vorgebirgszone und übers Rheintal bis in die Vogesen belohnen.
Die NaTour führt uns denselben Weg zurück und das ist uns recht. Denn selten haben wir so eine schöne natürliche Schlucht mit einer solch märchenhaften Atmosphäre gesehen. Die erleben wir gerne zweimal. Und bergab entdecken wir wieder ganz andere Blickwinkel, Felsnischen und Pflanzen. Nach nur 5,6 Kilometern haben wir den Eindruck, eine große, erlebnisreiche Tour hinter uns gebracht zu haben.
(Fotos: Tourist-Info Bühlertal, Stefan Dangel)