„Humus, Boden, Praxis – Der Podcast für mehr Bodenproduktivität und Bodenfruchtbarkeit in der Landwirtschaft“ so heißt der neue Podcast, den der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zusammen produziert haben. In mehreren Themen-Folgen sprechen Paul Hofmann, Landwirt und Projektmanager des Humusprojekts des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, sowie Padraig Elsner vom BLHV mit Wissenschaftlern und Praktikern darüber, wie Landwirtschaft klimafreundlich sein kann.
Eine der zentralen Aussagen des Podcasts ist: Naturschutz und Landwirtschaft schließen sich nicht aus. „Die regenerative Landwirtschaft zeigt, dass wir beides machen können“, sagt Hofmann. Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker ergänzt: „Mit dem Humus-Podcast gehen wir neue Wege. Über das Online-Audioangebot erreichen wir mehr Menschen. Wir sind gespannt auf den Austausch mit unseren Hörerinnen und Hörern.“ Zu hören sind die Folgen des Humus-Podcasts auf allen gängigen Podcast-Portalen.

In den Themen-Folgen des Podcasts diskutieren Hofmann und Elsner mit Experten und Praktikern über unterschiedliche Ansätze zum Humusaufbau. Zu jedem Thema werden sowohl der wissenschaftliche Hintergrund als auch die Praxistauglichkeit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Wichtig ist dem Naturpark und dem BLHV dabei, sich mit den Hörerinnen und Hörern auszutauschen. Der Humus-Podcast behandelt zum Beispiel die Themen Humusaufbauende Landwirtschaft, Neue Humustheorie oder Agroforst.
Was können wir für den Klimaschutz in unserer Region tun?
„In erster Linie geht es darum, die CO₂-Emissionen zu verringern“, sagt Hofmann in der Einführungsfolge des Podcasts. „Dann müssen wir Lösungen finden, mit denen wir die Treibhausgase aus der Atmosphäre bekommen. Die einfachste Methode ist, Humus aufzubauen und dadurch CO₂ im Boden zu binden“, erklärt der Projektmanager des Naturparks.
Humus-Podcast: Die Folgen im Überblick
In „Folge null“ stellen sich Paul Hofmann vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und Padraig Elsner vom BLHV vor. Sie berichten darüber, wie sie auf die Idee für den Podcast kamen und geben einen Ausblick dazu, was die Hörer/innen in den vier Themen-Folgen erwartet.
In Folge eins geht es um die regenerative Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Über ihre Vor- und Nachteile sowie das Entwicklungspotenzial sprechen Dr. Ewald und Simon Glaser vom Aspichhof in Ottersweier (Landkreis Rastatt) sowie Friedrich Wenz, einer der Väter der regenerativen Landwirtschaft.


In Folge zwei geht es mit den in ihrem Bereich führenden Wissenschaftlern Dr. Gernot Bodner (Universität für Bodenkultur Wien) und Lucas Kohl (Universität Gießen) um die „Neue Humustheorie“. Kohl verfügt als Landwirt auf dem Gilserberger Weidehof in Nordhessen auch über praktische Erfahrungen. In der Podcast-Folge geht es vor allem darum, herauszufiltern, welche Chancen die Theorie für die landwirtschaftliche Praxis bereithält.
In Folge drei stehen die beiden Agroforstwirtschafts-Pioniere in Deutschland Rede und Antwort: Renke de Vries vom Betrieb Gut und Bösel (Brandenburg) und Thomas Domin, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft. De Vries und Domin haben unterschiedliche Systeme dazu aufgebaut, wie Gehölze in die Landwirtschaft integriert werden können. Sie bringen eine Menge Praxistipps sowie Erfahrungswerte mit.
So schützt Humus das Klima
Humusaufbau auf den Feldern schützt das Klima, indem er der Atmosphäre klimaschädliches CO₂ entzieht. Durch eine Erhöhung des Humusgehalts im Boden um nur ein Prozent werden der Atmosphäre pro Hektar etwa 50 Tonnen CO₂ entzogen. Humus macht die Felder zudem resilienter gegen die immer häufiger auftretenden Trockenphasen. Denn er speichert hervorragend Wasser und Nährstoffe. Das macht die Böden fruchtbarer und ertragreicher. Außerdem fördert Humus die Biodiversität.

So funktioniert das Naturpark-Humusprojekt
Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte können auf ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zugreifen. In den Seminaren erhalten sie das notwendige Wissen zu Bodenprozessen und Techniken zum Humusaufbau. Zum Angebot gehören mehrtägige Basiskurse, themenspezifische Aufbaumodule, Feldtage auf beispielhaften Höfen und Treffen zum Erfahrungsaustausch.
Die Inhalte gestaltet der Naturpark gemeinsam mit renommierten Experten und Expertinnen aus dem Bereich der regenerativen Landwirtschaft. Bei der Durchführung des Projekts kooperiert der Naturpark mit dem gemeinwohl-orientierten Unternehmen positerra.
Eine finanzielle Unterstützung für die Landwirtinnen und Landwirte bei der Umstellung auf eine regenerative Landwirtschaft ermöglichen regionale Partnerschaften. Emittenten wie Unternehmen und Institutionen gleichen über Humusprämien regional einen Teil ihrer Emissionen aus und helfen so den landwirtschaftlichen Betrieben dabei, Humus aufzubauen. Es handelt sich um einen freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz, nicht um den Erwerb von Zertifikaten zur Kompensation.
Teilnehmende Emittenten können über den Naturpark direkt nachvollziehen, in welchen Partnerbetrieben ihre Emissionen ausgeglichen werden. „Das stärkt das Bewusstsein für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte und schafft vielfältige Möglichkeiten für eine vertiefte, partnerschaftliche Zusammenarbeit“, sagt Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker.
Den Humus-Podcast findet ihr HIER.
(Text: Gundi Woll/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord; Fotos: Naturpark, Wolfgang Ehrecke/pixabay)
30.3.2023