Lupe? Kompass? Fangpinzette? Insektensauger? Alles da und gut verstaut? Alles klar – dann geht es ab ins Abenteuer!
Mit den forschermäßig bestückten Entdeckerwesten geht es auf Entdeckertour im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Nicht schlecht. Aber wie wäre es so: Nicht bloß einmal in der gesamten Grundschulzeit, sondern mehrmals in jedem Schuljahr tolle Sache erleben? Mal mit den Westen ins Grüne, mal auf Erkundung ans Bachufer, mal mit einem Ausflug in „alte Zeiten“ abtauchen – beim Köhler oder in der Glashütte, mal geht es „ins Holz“ mit dem Förster, mal schnitzt ihr Flöten, mal wird Streuobst gesammelt und zu Saft gepresst… Der Kreativität im Schulalltag sind keine Grenzen gesetzt – wenn eure Schule eine Naturpark-Schule ist!
So wie die Franziska-Höll-Schule in Bühlertal, die 2017 vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord die Auszeichnung „Naturpark-Schule“ erhielt.
„Die Entdeckerwesten gibt es auch als einzelnen Baustein des Naturparks, den Schulen nutzen können. Aber die Aktionen mit den Westen funktionieren eben oft auch als Opener, um sich das mit der Zertifizierung zur Naturpark-Schule zu überlegen“, freut sich Manuela Riedling, die als Umweltpädagogin beim Naturpark für die Schulen zuständig ist, über die dritte Naturpark-Schule. Sie weiß natürlich auch: Für die Schulen ist es keine ganz einfache Entscheidung. Denn die Zertifizierung ist nicht ohne echtes Engagement zu bekommen.
Naturpark-Schule sein, das geht grundsätzlich erstmal nur, wenn die Schule – klar! – auf dem Gebiet des Naturparks liegt.
Und wenn die Lehrer und die Schulleitung bereits Projekte vorweisen können, die sich um die regionalen Besonderheiten drehen. Zudem muss die Schule Ideen haben, wie es weitergeht, wie sie von der ersten bis zur vierten Klasse in jedem Schuljahr mehrere Module umsetzen kann. Und die Projekte müssen auch immer gut dokumentiert werden. Aber: Vom federführenden Verband deutscher Naturparke gibt es bereits zahlreiche Erfahrungen und Materialien, auf die die „Neulinge“ aufbauen können. Außerdem können auch Fördergelder beantragt werden. Und, ganz entscheidend: den Kindern bringt es mehr Spaß, mehr Wissen um ihre Umwelt, regionale Kultur und Natur – eben einen großen Lernimpuls.
„Grundschüler brauchen außerschulische Lernorte“ ist sich deshalb auch der Schulleiter der Franziska-Höll-Schule, Paul Meer, sicher.
„Die Schule hat die Aufgabe, Begeisterung weiterzugeben.“ Das geht auch im Klassenzimmer, aber viel besser doch direkt dort, wo man etwas erleben kann. Dafür ist auch eine gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Projektpartnern wie Forstamt, Handwerkern, Künstlern, Landwirten, Vereinen, Museen oder engagierten Privatpersonen entscheidend. Die Gemeinde hilft da normalerweise gerne weiter – schließlich profitiert sie von der Standortaufwertung, der Profilschärfung, diese Erfahrung macht Manuela Riedling immer wieder. Am Ende profitieren alle davon – und am meisten ganz sicher die Kinder, für die der Unterricht in einer Naturpark-Schule zum Lern-Erlebnis wird.
2017 zertifizierte Naturpark-Schulen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord:
- Grundschule Hilpertsau in Gernsbach
- Schlossberg-Grundschule in Bühl-Neusatz
- Franziska-Höll-Schule in Bühlertal
- Wilhelmschule in Bad Wildbad
Für 2018 stehen weitere interessierte Schulen bereit. Der Naturpark will in den kommenden Jahren ein großes Netzwerk solcher Naturpark-Schulen aufbauen und den pädagogischen Austausch fördern. Vorbild dabei ist der Naturpark Südschwarzwald mit bereits mehr als 20 beteiligten Schulen.
Mehr Infos und Material allgemein zum Projekt Naturpark-Schule findet ihr auf den Seiten des Verbands deutscher Naturparke und auf den Seiten des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Wollt ihr mit jemandem über eure Schule aus dem Gebiet des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord sprechen und wissen, wie ihr zur Naturpark-Schule werden könnt? Dann ruft am besten in der Geschäftsstelle des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord an, Tel.: +49 7223 957715-0.