Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist Genießerland! Kaum eine Region in Deutschland kann mit so vielen hervorragenden Restaurants aufwarten. Besonders die rund 50 Naturpark-Wirte überzeugen mit ihrer hohen Qualität. Die leckeren Gerichte auf ihren Speisekarten lassen Genießer mit der Zunge schnalzen. Einer der Trümpfe der Schwarzwälder Gastwirte sind die hochwertigen Zutaten aus ihrer Region. Sie haben sich zusammengeschlossen, um den Ruf des Naturparks als gastronomisches Eldorado weiterzuentwickeln. Gemeinsam bilden sie ein kulinarisches Netz auf der Landkarte des Naturparks. Mitte Oktober trafen sie sich zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung – diesmal beim Fußball-Erstligisten SC Freiburg.
Mit der „Landschaftspflege mit Messer und Gabel“ möchten die Hoteliers und Gastronomen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord die Schwarzwälder Kulturlandschaft erhalten. Sie haben die Zeichen der Zeit und die Wünsche der Gäste erkannt, verarbeiten konsequent regionale Lebensmittel und stützen so die heimischen Landwirte und Erzeuger.
„Die gastronomische Kultur ist einzigartig“
„Unsere Region Schwarzwald und seine Peripherie sind einzigartig. Wir haben hier eine gastronomische Kultur und Vielfalt, die man sonst nirgendwo in Europa findet“, sagte der Vorsitzende der Naturpark-Wirte Rolf Berlin, Seniorchef des Hotels KroneLamm in Bad Teinach-Zavelstein. „Wenn wir alle Möglichkeiten gemeinsam ergreifen und uns miteinander und mit Partnern vernetzen, dann geht es aufwärts.“
Aktionen für mehr Genuss
Durch gemeinsame Marketingaktionen nutzen die Naturpark-Wirte Synergieeffekte und machen auf sich aufmerksam. Im diesem Jahr gehörten die Käse-Aktionswochen und Auftritte auf der Slow-Food-Messe in Stuttgart, den Naturpark-Genussmessen oder den Naturpark-Märkten dazu. Auch fürs Jahr 2018 gibt es entsprechende Pläne wie etwa Aktionswochen mit originellen Schwarzwälder Traditionsgerichten (gemeinsam mit dem Partner Teinacher Mineralbrunnen), Bier-Aktionswochen oder Aktionen mit den Früchten der Streuobstwiesen. Auf der Landesgartenschau Lahr soll es ein regionales Picknick mit Schaukochen geben und eine „Junge Foodmeile“, die junge Menschen für Berufsbilder in der Gastronomie begeistern soll.
Starke Partner der Naturpark-Wirte
Auch die wichtigsten Partner des Naturparks und der Naturpark-Wirte kamen zur Mitgliederversammlung: Alpirsbacher Klosterbräu, Baden-Badener Winzergenossenschaft und Schwarzwaldmilch. Für die Freiburger Molkerei, der rund 1100 Milchbauern angeschlossen sind, machte Vertriebschef Christoph van Genabith den Wirten ein Kooperationsangebot: Während eines Aktionszeitraumes können die Hoteliers und Gastronomen auf insgesamt einer Million Milchpackungen werben. Im Gegenzug beziehen sie Produkte von Schwarzwaldmilch und präsentieren die Marke ihren Gästen – was viele Naturpark-Wirte ohnehin tun.
Fritz Keller: Fußballpräsident, Gastronom und Winzer
Nach den Berichten und Präsentationen gab es eine Talkrunde mit Fritz Keller, Präsident des SC Freiburg und selbst Gastronom und Winzer, mit Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider und mit Rolf Berlin, moderiert von Jörg Schött vom Schwarzwaldradio. Fritz Keller betreibt in Oberbergen am Kaiserstuhl ein Hotel, drei gehobene Gastronomie-Betriebe und das Weingut Franz Keller. Den Zusammenschluss der Naturpark-Wirte hält er für eine gute Sache. „Ein einzelnes Geschäft macht noch keine Einkaufsstraße“, sagte der Fußballpräsident. „Deshalb vervielfacht sich durch eine solche Kooperation der Mehrwert. Alle profitieren immer von allen. Wenn man gemeinsam aufritt, gemeinsame Aktionen macht und der Idee treu bleibt, ist das etwas Wunderbares. Vielen Dank für die Erhaltung der Kulturlandschaft!“
Am Ende musste sich Keller zur 0:5-Niederlage seines Vereins gegen Bayern München am Wochenende äußern. „Wir waren zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“, nahm er es humorvoll. „Wir haben eins auf den Deckel gekriegt, das gehört eben dazu. Aber die Sympathiewerte sinken trotzdem nicht. Die Jungs tun dasselbe wie Sie – sie geben jeden Tag alles.“
Kontrastprogramm Stadion und Milchbauernhof
Natürlich war die Stadionbesichtigung für die Naturpark-Wirte obligatorisch. Leider trainierten die Spieler des SC Freiburg an diesem Tag nicht – das ist zwei Tage nach dem Spiel so üblich. Aber ein Mitarbeiter des Clubs führte durchs Stadion und erzählte viel über seine Besonderheiten. Zum Beispiel, dass der Rasen von einem Ende zum anderen ein Gefälle von 90 cm hat. Eigentlich erfüllt das Stadion auch nicht die Bundesligastandards, deshalb hat der Verein immer mit Sondergenehmigungen gespielt. Doch beginnt noch in diesem Jahr der Bau des neuen SC-Stadions bei der Freiburger Messe.
Nächste Station der Naturpark-Wirte war der Küferhof in Freiburg-Ebnet. Sein Besitzer Berhard Reichenbach hat seinen Kuhstall an den Ortsrand verlagert und produziert Milch für Schwarzwaldmilch nach Bioland-Richtlinien. Die Gastwirte konnten sich davon überzeugen, dass hier Milch von glücklichen Kühen produziert wird. Die Tiere können sich im Stall frei bewegen und ihn tagsüber auch jederzeit in Richtung Weide verlassen. Zum Abschluss des Tages konnten die Wirte einmal selbst bewirten lassen und waren zu Gast in der Naturpark-Markt-Scheune in Berghaupten.
(Fotos: Stefan Dangel, Titelbild: Jessica Alice Hath)