Blühender Naturpark: 151 Partner beim legen mehr als 380.000 Quadratmeter Wildblumenwiesen mit heimischem Saatgut an.
Wiesen mit für die Region typischen Wildblumen anlegen und damit Lebensraum für heimische Insekten schaffen – dieses Ziel verfolgt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit seinen Kooperationspartnern beim Projekt „Blühender Naturpark“. Auf diese Weise beugt er dem zunehmenden Insektensterben vor und macht den nördlichen und mittleren Schwarzwald grüner und bunter. In diesem Jahr hat der Naturpark gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen auf 45 Flächen mit einer Gesamtgröße von 31.186 Quadratmetern Wildblumenwiesen angelegt oder deren Pflege umgestellt. Zudem wurden zwei Sandarien angelegt.
Im Rahmen des Projekts „Blühender Naturpark“ wurden in diesem Jahr auch zwei Online-Seminare sowie ein Praxis-Seminar in Ettenheim zur Anlage einer Wildblumenwiese durchgeführt. Im Herbst stellte der Naturpark darüber hinaus die vierte Mitmach-Fibel für Kinder zum Thema Artenvielfalt mit Schülern der Naturpark-Schule Berneckschule in Schramberg vor. Bei diversen Veranstaltungen, darunter die Naturpark-Märkte in Bad Herrenalb und Calw, konnten Kinder am Naturpark-Stand Nisthilfen bohren und mitnehmen.
Insgesamt entstand seit 2016 auf 605 Flächen mit einer Gesamtgröße von über 382.400 Quadratmetern mehr Lebensraum für Insekten. In diesem Zeitraum beteiligten sich 151 Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Kommunen am Projekt „Blühender Naturpark“. „Der ‚Blühende Naturpark‘ ist ein Artenschutz-Projekt, das durch die Stärke des Naturpark-Netzwerks und seine Vielfalt lebt. So haben beispielsweise die Kinder aus der Naturpark-Schule in Bad Herrenalb und Grundschüler aus Lautenbach in diesem Jahr jeweils ein Sandarium als Nistmöglichkeit für Wildbienen angelegt“, berichtet der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker. „Was die Naturpark-Blühwiesen angeht, war in diesem Jahr die Stadt Offenburg mit 3.000 Quadratmetern besonders stark dabei.“
Hintergrund für den Einsatz des Naturparks: Es gibt immer weniger für die Region typische Blüten-bestäubende Insekten. Dies ist unter anderem auf eine intensive Bodennutzung zurückzuführen, die den Lebensraum der Insekten sowie ihre Nahrungsquellen einschränkt. Doch die Bienen, Schwebfliegen und Co. sind für die Bestäubung von Obst und Gemüse unentbehrlich. Wir verdanken ihnen viele köstliche Lebensmittel – darunter Honig und zahlreiche Streuobstprodukte.
Volksbank Lahr ist starker Naturpark-Partner beim Blühenden Naturpark
Seit einigen Jahren steht die Volksbank Lahr dem Naturpark beim „Blühenden Naturpark“ als starker Kooperationspartner zur Seite. Sie stellt jeweils das Saatgut bereit. In diesem Jahr fanden mit der Unterstützung der Volksbank Lahr fünf Einsaaten mit drei Gemeinden und Städten sowie zwei Golfclubs und Privatpersonen statt. Im Herbst wurden acht weitere Flächen angelegt. Seit 2019 wurden damit 89 Flächen mit einer Gesamtgröße von 49.350 Quadratmetern in Wildblumenwiesen umgewandelt. „Das Thema Naturschutz und insbesondere der Schutz der Wildbienen und heimischer Insekten ist aktueller denn je. Deshalb wollen wir gemeinsam mit regionalen Partnern wie dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Lebensräume für Wildbienen und Insekten leisten“, beschreibt die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Volksbank Lahr, Daniela Becker, die Motivation der Volksbank für ihr Engagement beim „Blühenden Naturpark“.
Machen auch Sie mit
Kommunen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen sind auch im kommenden Jahr wieder herzlich eingeladen, Flächen an den Naturpark zu melden. Die Rückmeldefrist für das Frühjahr 2025 endet am 24. Januar.
Durch die Einsaat im heimischen Garten können auch Sie heimischen Insekten mehr Lebensraum bieten. Dabei gilt: Jede Fläche zählt – egal ob klein oder groß. Schaffen Sie wilde Flächen im Garten, verwenden Sie mehrjähriges Saat- und Pflanzgut aus der Region und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das
Thema. Bestellt werden die Saatmischungen über den Naturpark. Die Einsaat erfolgt durch die Partner vor Ort.
Hintergrund: Blühender Naturpark
Blühende Wildblumen in der Landschaft sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch ökologisch wertvolle Bereiche für eine Vielzahl an Insekten. Wenn es summt, brummt und blüht auf den Wiesen im Naturpark, dann profitieren Mensch und Tier gleichermaßen.
Durch die Aussaat gebietsheimischer Saatmischungen werden innerörtliche Flächen optisch und ökologisch aufgewertet. Die sieben Naturparke in Baden-Württemberg setzen sich gemeinsam gegen das Insektensterben ein.
Text: Gundi Woll/ Fotos: Lilli Wahli/ Gundi Woll/ Johannes Nickel/ Susanne Hauser
JN/ 12.12.2024