Unser Naturpark-Mitglied Karlsruhe ist die Heimstatt vieler attraktiver Naturräume. Ihr könnt sie mit dem Fahrrad erschließen: auf der rund 48 Kilometer langen NaturRADtour in der und um die Fächerstadt. Ein wunderschönes Ziel für einen Frühlingsausflug!
Sieben Schutzgebiete durchstreift die NaturRADtour, allein drei davon im Stadtgebiet: die Rheinebene, den Hardtwald und die Kinzig-Murg-Rinne. Darüber hinaus führt euch der Rundweg unter anderem ins Kraichgau und den Nördlichen Schwarzwald, über einen „renaturierten“ Flugplatz, auf dem nur noch Vögel und Insekten landen, durch die Rheinauen oder vorbei an Dünen ohne Meer. Darum ladet euch die Tour in die Outdooractive-App oder besorgt euch die Broschüre im Service-Center der Tourist-Information. Und dann den Drahtesel gesattelt und los, immer der Beschilderung entlang!
Natürlich könnt ihr den Rundkurs in beiden Richtungen befahren. Jedoch schlagen wir euch hier die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn vor, Start auf der Nordseite des Karlsruher Schlosses. Neben vielem anderen Sehenswertem kommt ihr durch zehn Naturräume. Sie sind auch auf der offiziellen Karte verzeichnet:
1 Der Hardtwald
(Naturraum Hardtebene, Schutzgebiet Nördliche Hardt)
Der Hardtwald nördlich von Karlsruhe ist das größte Waldgebiet der Stadt und erstreckt sich zwischen dem Karlsruher Schloss und der Gemeinde Graben-Neudorf. Noch heute erzählt der Wald Geschichten aus der Zeit der Stadtgründung. Als Schutzgebiet ist der Hardtwald ein bedeutender Lebens- und Rückzugsraum für gefährdete Pflanzen und Tiere.
2 Alter Flugplatz
(Naturraum Hardtebene, Schutzgebiet Alter Flugplatz)
Naturschutz mitten in der Stadt, wo gibt es denn so etwas? Vom Zeppelinlandeplatz bis zum Notflugplatz der Amerikaner (bis 1993), ist die Fläche des Alten Flugplatzes heute Tummelplatz für wärmeliebende Insekten und Vogelarten. Sein vorwiegend niedriger Bewuchs besticht vor allem im Frühjahr und Frühsommer durch wechselnde Farbteppiche. Ein Abstecher in Richtung Neureut-Heide zeigt noch ein Phänomen aus der Eiszeit: die Dünen ohne Meer.
3 Der Rhein
(Naturraum Rheinauen, Schutzgebiet Altrhein Maxau und Burgau, Naturschutzzentrum Rappenwörth)
Der Rhein war tausende Jahre lang ein wilder, unberechenbarer Fluss, der seinen Lauf immer wieder verlagerte. Heute ist er bedeutende Schifffahrtsstraße und Wirtschaftsader und prägt so die Rheinlandschaft bei Karlsruhe. Zwischen dem großen Raffineriegelände mit Ölhafen nördlich der Rheinbrücke und dem südlicher gelegenen Rheinhafenareal finden sich idyllische Flächen der Rheinniederung mit Wald- und Wasserflächen.
4 Hochgestade
(Naturraum Rheinniederung, Schutzgebiet Lutherisches Wäldle)
Vor der Rheinbegradigung durch Johann Gottfried Tulla floss der Rhein in Schleifen und Windungen. Im Lauf der Jahrtausende hat er so eine breite Niederung geschaffen. Das war seine Aue, die bei Hochwasser überschwemmt werden konnte. Spuren aus dieser Zeit gibt es auch heute noch. Die alten Dorfkerne der „Rheindörfer“ liegen z. B. alle am Rand des Hochufers, wo sie weitestgehend sicher vor Überflutungen waren.
5 Rheinauenwald
(Naturraum Rheinniederung, Schutzgebiet Rheinniederung bei Karlsruhe)
Der Rappenwörter Altrhein ist ein Ergebnis der Rheinbegradigung. Nach Öffnen eines Stichkanals durchbrach der Rhein die vorgesehene Linienführung und uferte nach Osten aus. Durch das Errichten von Dämmen gelang das Vorhaben ein paar hundert Meter weiter stromabwärts und es entstand der Rappenwörter Altrhein. Hier liegt das Naturschutzzentrum.
6 Alb bei Appenmühle
(Naturraum Hardtebene, Schutzgebiet Alb und Oberwald)
Einer der Rheinzuflüsse, die Alb, fließt durch Karlsruhe und ist ein beliebter Naherholungsraum. Bei der Appenmühle entstanden durch die naturnahe Umgestaltung des Flussufers, den Bau einer Fischtreppe und andere Maßnahmen an diesem Abschnitt der Alb eine weitgehende biologische Durchgängigkeit sowie naturnahe Lebensräume. Ursprünglich als Getreidemühle gebaut, wurde die Appenmühle später zum Wasserkraftwerk, gespeist von einem Kanal am Thomaswehr.
7 Alb Höhe Günther-Klotz-Anlage
(Naturraum Hardtebene, Schutzgebiet Alb und Oberwald)
Die Günther-Klotz-Anlage entstand als der „Karlsruher Park des 20. Jahrhunderts“. Auf dem Areal gibt es ein Modellboot- und einen Ruderbootsee, einen Rodel- und Aussichtshügel, Spielplätze, große Spiel- und Liegewiesen und viele Spazierwege. Daneben finden sich verschiedene Feucht- und Trockenbiotope für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
8 Oberwald
(Naturraum Kinzig-Murg-Rinne, Schutzgebiet Alb und Oberwald)
Mit dem Oberwald erreicht ihr den dritten Naturraum in der Rheinebene, die so genannte Kinzig-Murg-Rinne. Hier findet ein Wechsel zwischen den tief liegenden, feuchten Flächen hin zu höher liegenden Kiesinseln statt. Auch im Oberwald finden sich neben vielen anderen Baumarten, die für Karlsruhe so typischen Eichen wieder. Besonders beliebt ist der kostenfreie Tierpark Oberwald, in dem einige urtümliche Arten wie der Wisent oder das Przewalski-Pferd beheimatet sind.
9 Durlach
(Naturraum Kinzig-Murg-Rinne)
Die Kinzig-Murg-Rinne in Höhe von Durlach ist als durchgängige rund drei Kilometer breite flache Vertiefung ausgebildet mit nur wenigen Kiesinseln. Auf einer davon liegt die Altstadt von Durlach. Ein Abstecher in die pittoreske Altstadt, die bereits 1196 erstmals erwähnt wurde, lohnt sich: schmale Gässchen oder die Karlsburg mit ihrem wunderschönen Schlossgarten.
10 Elfmorgenbruch
(Naturraum Kinzig-Murg-Rinne, Schutzgebiet Elfmorgenbruch)
Der Elfmorgenbruch ist eine größere Waldfläche am Rand der Kinzig-Murg-Rinne. Dieser so genannte Bruchwald ist ein permanent nasser, sumpfiger Wald. Von Natur aus herrschen hier Schwarz-Erlen vor. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durch schnell wachsende Hybridpappeln ergänzt, die auf Grund ihrer schnellen Alterung reich an Höhlen sind, die zum Beispiel Fledermäusen und Vögeln als Herberge dienen.
Von hier aus gelangt ihr wieder durch die Oststadt zum Hardtwald und zum Schloss.
Mehr zur NaturRADtour
Nähere Informationen zur NaturRADtour findet ihr hier oder bei:
Tourist-Information Karlsruhe
Kaiserstraße , 76133 Karlsruhe
Telefon +49 721 602997580
touristinfo@karlsruhe-tourismus.de
(Fotos: Tourist-Information Karlsruhe, Stefan Dangel)
14.4.2021