Nach der Bäckerei Waidele in Hausach im Kinzigtal bietet künftig auch die Naturpark-Marktscheune in Berghaupten das im vergangenen Herbst erstmals vorgestellte Naturpark-Brot an. Das Besondere: Vom Korn über das Mehl bis hin zum fertigen Naturpark-Laib finden alle Produktionsschritte in der Region statt. Ab Freitag, 26. März, heißt es ein- bis zweimal wöchentlich im Bauernmarkt der Marktscheune: Einen Laib Naturpark, bitte!
Getreide aus direkter Nachbarschaft
„Ich freue mich, dass mit der Marktscheune Berghaupten ein langjähriger und engagierter Partner in die Herstellung unseres Naturpark-Laibs einsteigt. Regional produzierte Lebensmittel haben hier in der Ortenau einen ganz besonderen Stellenwert“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker. Marktscheunen-Inhaber Uli Müller ergänzt: „Auf dem Ramsteinerhof backen wir seit 40 Jahren Brot im Holzofen, seit zehn Jahren verkaufen wir die Backwaren in der Marktscheune. Da lag es nahe, dass wir auch den Naturpark-Laib backen und anbieten.“ Zumal das Getreide „direkt um die Ecke“ wächst – in Biberach-Fröschbach, nur rund neun Kilometer Luftlinie entfernt. Dort hat Landwirt Robert Schwendemann im vergangenen Jahr auf zwei Hektar Fläche Weizen und Dinkel ausgesät und geerntet – ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Aufgrund der großen Nachfrage sind in diesem Jahr zwei weitere Landwirte beim Projekt mit dabei. Die Anbaufläche hat sich auf insgesamt 14 Hektar erweitert. Zusätzlich zu Weizen und Dinkel werden Einkorn, Emmer und Lichtkornroggen angebaut. Zu Mehl wird das Getreide in der Zeller Mühle in Ottersweier (Landkreis Rastatt) und gelangt dann ins Kinzigtal zu den Backstuben der Bäckerei Waidele und des Ramsteinerhofs. „Mit der neuen Ernte können 2021 weitere Bäckereien einsteigen, in den vergangenen Monaten haben wir bereits Gespräche mit Interessenten geführt“, so Dunker.
Naturpark-Brot ist „Slow Food“
Wie viel Arbeit im neuen Naturpark-Laib steckt, erklärt Bäckermeister Werner Fässler. „Wir vertrauen bei der Herstellung auf eine sehr lange Teigführung mit Dinkelsauerteig und Roggensauerteig. Zusätzlich setzen wir ein Kochstück mit Dinkelvollkornschrot an, dieses quillt rund 12 bis 24 Stunden. Das Ergebnis ist ein sehr ballaststoffreiches Brot, das gut bekömmlich ist und hervorragend schmeckt. Die Vorbereitung für ein Brot dauert bis zu zwei Tage, aber es lohnt sich“, lädt Fässler zum Probieren ein.
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord setzt sich seit Jahren für die Stärkung regionaler Partnerschaften und Wertschöpfungsketten ein. Das Projekt ‚Ein Laib Naturpark‘ zeigt exemplarisch, wie solche Wertschöpfungsketten aufgebaut werden können. „Regionale Zutaten, vor Ort veredelt und für die Menschen in der Heimat im Verkaufsregal erhältlich. Das ist die Zukunft“, ist Karl-Heinz Dunker überzeugt.
Weitere Informationen zum Projekt ‚Ein Laib Naturpark“ erhaltet ihr unter www.naturparkschwarzwald.de (Regional genießen/Naturpark-Laib).
(Fotos: Müller/Ramsteinerhof)
25.3.2021