19 Naturpark-Märkte im nördlichen und mittleren Schwarzwald boten Spezialitäten aus der Region sowie Kunsthandwerk.
Mit insgesamt 19 Naturpark-Märkten in 19 Gemeinden und Städten ist die Saison der Naturpark-Märkte des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord am vergangenen Sonntag (27. Oktober) in Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt) zu Ende gegangen. Rund 40.000 Menschen besuchten die Naturpark-Märkte in diesem Jahr. Saisonauftakt war am 5. Mai in Niefern-Öschelbronn (Enzkreis).
Von Karlsruhe-Durlach im Norden über Calw und Dornhan (Landkreis Rottweil) im Osten bis Hornberg (Ortenaukreis) im Süden präsentierten landwirtschaftliche Betriebe und Direktvermarkter die ganze kulinarische und kunsthandwerkliche Vielfalt des Schwarzwalds. Die Naturpark-Märkte bieten neben dem vielseitigen regionalen Genuss- und Einkaufserlebnis die Möglichkeit, mit den Erzeugern ins Gespräch zu kommen und alles über Qualität und Herkunft der heimischen Waren zu erfahren. Zudem gibt es auf vielen Märkten ein Begleitprogramm für Familien mit Kindern.
„Für viele unserer Mitgliedsstädte und -gemeinden sind die Naturpark-Märkte ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders“, berichtet der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker. „Denn unsere Naturpark-Märkte geben Einheimischen und Touristen einen schönen Einblick in die Vielfalt unserer hochwertigen Schwarzwälder Produkte.“ Auf diese Weise stärkt der Naturpark heimische Wertschöpfungsketten und stärkt die Attraktivität des nördlichen und mittleren Schwarzwalds. Die kurzen Transportwege schonen zudem die Umwelt.
Das sagen die Beschicker der Naturpark-Märkte: regionale Wertschöpfung und Wertschätzung
Regionalität, Qualität, Vielfalt und der direkte Draht zum Erzeuger – das ist es, was die Naturpark-Märkte auch aus Sicht der Beschicker ausmacht. „Die Besucher schätzen es, Produkte direkt vom Bauern aus ihrer Region zu kaufen“, berichtet Anneliese Sturm aus Oberkirch. Sie bietet seit elf Jahren Obst und Gemüse, Säfte, Marmeladen, Liköre, Edelbrände, Freiland-Eier sowie Nudeln auf den Naturpark-Märkten an. In diesem Jahr war sie bei sechs Märkten und der Naturpark-Genuss-Messe in Bühl dabei. „Wir möchten unseren Kunden die Direktvermarktung ohne Zwischenhandel und somit die Regionalität unserer Produkte näherbringen“, beschreibt Sturm.
Neben dem Einkauf sind deshalb auch die persönlichen Gespräche besonders wichtig. Diese drehten sich zumeist um die Tierhaltung oder die Herstellung der Produkte, erzählt Beate Beilharz vom Eichhof in Loßburg. Sie verkauft seit etwa zehn Jahren Käse und Milch von den Hof-eigenen Kühen auf den Naturpark-Märkten und hat über die Jahre eine feste Stammkundschaft gewonnen. „In den Gesprächen kann man schon einiges vermitteln. Es freut mich, dass sich die Menschen für meine Arbeit und die Produkte interessieren.“
Das erlebt auch Richard Hörth von der gleichnamigen Brennerei in Bühlertal so. „Die Leute kommen auf die Naturpark-Märkte, um direkt mit den Erzeugern zu sprechen. Ich stelle die Produkte alle selbst her und kann deshalb auch alle Fragen beantworten“, berichtet Hörth. Er ist seit fast 20 Jahren auf zahlreichen Naturpark-Märkten mit Edelbränden und Obst vertreten. Was auch gut beim Publikum ankommt, seien die Kostproben am Stand. „Wir haben Quittensaft. Den können die Besucher direkt probieren. Viele kaufen ihn anschließend auch und bereiten daraus zuhause ein Gelée zu“, erzählt der Beschicker.
Jeder Naturpark-Markt ist anders, gibt neue Eindrücke, inspiriert und schafft Identifikation mit der Schwarzwälder Region und den Menschen, die diese einzigartige Kulturlandschaft erhalten.
Das waren die Highlights der Naturpark-Markt-Saison 2024
Ein kurzer Rückblick auf einige der Naturpark-Märkte in diesem Jahr zeigt, dass so einiges geboten war: Märkte mit einer besonders schönen Dorf- und Innenstadtkulisse gab es in Karlsruhe-Durlach, Freudenstadt, Ettlingen, Calw, Bad Herrenalb, Oberharmersbach und Hornberg. Mitten im Grünen fanden die Naturpark-Märkte in Enzklösterle, Schömberg und Baiersbronn statt. Einen Markt mit speziellem Rahmenprogramm gab es in Mühlenbach mit kunstvoll gestalteten Körnerbildern zum Erntedankfest der St. Afra Kirche.
Neu im Markt-Kalender waren die Naturpark-Märkte in Enzklösterle, Neuweiler, Mühlenbach und Baiersbronn. Auf einigen der Naturpark-Märkte war auch der Wilde Sau-Foodtruck mit Wildschwein-Spezialitäten wie Pulled Pork oder dem Wilde Sau-Burger dabei. Zum Naturpark-Markt in Dornhan kam die Naturpark-Kochschule. In dem mit einer Küche ausgestatteten mobilen Bus konnten Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren unter fachkundiger Anleitung mit regionalen und saisonalen Zutaten ein gesundes Mehrgänge-Menü zubereiten.
Text: Gundi Woll/ Fotos: Michael Keppler/ Janina Hutt/ Gundi Woll/ Johannes Nickel
JN/ 08.11.2024