Wenn unsereins sich in der kalten Jahreszeit warm anzieht und zu Hause die Heizung aufdreht, beginnt für die Wildtiere im Winter eine harte und entbehrungsreiche Zeit. Wie überstehen im Naturpark Reh, Fuchs, Hase, Auerhahn & Co. die Monate mit Eis und Schnee?
Wenn unsereins sich in der kalten Jahreszeit warm anzieht und zu Hause die Heizung aufdreht, beginnt für die Wildtiere im Winter eine harte und entbehrungsreiche Zeit. Wie überstehen im Naturpark Reh, Fuchs, Hase, Auerhahn & Co. die Monate mit Eis und Schnee? Welches Tier dabei welche Überlebensstrategie hat, erfahrt ihr in unserer Galerie beim Klick auf die Bilder.
Nicht stören: Wildtiere im Winter brauchen Ruhe und stressfreie Rückzugsgebiete
Zugvögel haben das Problem anders gelöst – sie verschwinden einfach in den Süden. Aber wie kommen die Daheimgebliebenen durch die kalte Jahreszeit? Sie haben die unterschiedlichsten Strategien entwickelt: Die einen halten Winterschlaf, Winterruhe oder verfallen in Winterstarre, andere nehmen die Herausforderungen der Nahrungssuche bei Schnee und gefrorenem Boden an. Für alle gilt: Möglichst wenig Enerige verbrauchen. Deshalb ist es ungeheuer wichtig, dass wir Menschen die Tiere nicht stören oder aufscheuchen. Sonst verbrauchen sie zuviel Energie, die sie mit der spärlichen Winternahrung nicht mehr aufnehmen können,
Dem Hirsch – ob Rot- oder Damwild – wächst eine „Winterdecke“ (Winterfell), die ihn bei Kälte wärmt. Um Energie zu sparen, steht er oft stundenlang reglos da und reduziert so die Temperatur in seinen Beinen – ohne dass sie erfrieren.
Der Fuchs ist winteraktiv, wie auch seine bevorzugte Beute: Mäuse. Mit seinem außerordentlich feinen Gehör kann er sie unter der Schneedecke lokalisieren und taucht mit einem zielgenauen Kopfsprung durch den Schnee. Meistens erwischt er eine.
Auch Rehe bekommen eine Winterdecke. Sie scharren mit ihren Hufe den Schnee beiseite, um darunter Fressbares zu finden. Wenn allerdings der Boden zu hart ist, vergreifen sie sich an den Trieben und Knospen junger Bäume – oder kommen in die Gärten der Menschen.
Auerhühner halten Temperaturen bis zu minus 50 Grad aus. Das macht sie aber noch nicht satt. Im Sommer sind ihre Hauptnahrung Heidelbeersträucher. Im Winter stellen sie sich um auf Kiefernnadeln.
Vor dem Winter legt der Eichelhäher Vorräte von bis zu 10.000 Samen in verschiedenen Verstecken an. Sein gutes Gedächtnis lässt ihn immerhin zwei Drittel davon wiederfinden.
Als Nahrung dienen dem Fichtenkreuzschnabel die Samen von Nadelbäumen, die er auch im Winter mit seinem kräftigen Schnabel erntet. Er ist der einzige Vogel, der in der kalten Jahreszeit bei bis zu minus 35 Grad eine zweite Brut aufzieht.
Auch der Sperlingskauz legt sich Wintervorräte an. Allerdings vergräbt er sie nicht, sondern versteckt seine Beutetiere in luftiger Höhe in Baumhöhlen oder -spalten. Dort bleiben die gefrierenden Mahlzeiten frisch. Auch er braucht ein gutes Gedächtnis, um sie wiederzufinden.
Im Winter gräbt der Maulwurf einfach tiefer als sonst. In seinen Höhlen legt er sich Regenwurmvorräte – bis zu zwei Kilo! – an. Den Würmern beißt er die vorderen Segmente ab. So können sie nicht mehr fliehen, bleiben aber am Leben und damit frisch.
Der Igel ist ein klassischer Winterschläfer. Im Herbst frisst er sich dick und rund. In seinem Winterquartier atmet er nur noch ein- bis zweimal statt 50-mal pro Minute und senkt seine Körpertemperatur. Manchmal wacht er auf, „geht auf’s Klo“ und legt sich wieder hin. Aber er frisst nichts.
Beim Feldhasen besteht der winterliche Speiseplan aus Trieben von Bäumen, Knospen und Rinde wie Espen, Weiden, Ebereschen, Birken an Waldrändern – aber leider richtet er auch in Obstgärten Schaden an. Er legt sich wie andere Säugetiere ein warmes Winterfell zu.
Eichhörnchen halten Winterruhe. Das heißt, sie schlafen nicht so tief wie zum Beispiel der Igel oder gar der Siebenschläfer. In ihrem Kobel genannten Nest legen sie einen Nahrungsvorrat an. Immer mal wieder wachen sie auf, futtern etwas, entleeren Darm und Blase – und schlafen weiter.
Der Feuersalamander verfällt wie alle Lurche (z. B. Frösche, Kröten, Eidechsen) in Winterstarre. Die verbringt er unter der Erde oder in einem Komposthaufen, wo es feucht ist. Er fährt seine Körperfunktionen herunter, bewegt sich nicht und frisst nicht.
(Fotos: Dietrich Pfeilsticker, Alexander Erdbeer/fotolia, pixabay.com)