Die Trekking-Saison in den beiden Naturparken Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald sowie dem Nationalpark Schwarzwald ist beendet. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat im Mai zusammen mit Forst BW die ersten beiden Trekking-Camps im Kinzigtal eingeweiht. Mit den neuen Camps in Gengenbach und Nordrach gibt es im nördlichen und mittleren Schwarzwald nun zehn Camps. Im Naturpark Südschwarzwald kamen in dieser Saison zu den bestehenden fünf Camps drei weitere hinzu.
Mehr Zelte als 2022
An 184 Tagen konnten Trekkerinnen und Trekker in den Camps übernachten. Den Buchungen zufolge wurden vom 1. Mai bis zum 31. Oktober insgesamt 6.444 Zelte aufgeschlagen. Das sind über 700 Zelte mehr als im Vorjahr. Davon standen 3.739 im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und im Nationalpark sowie 2.705 im Naturpark Südschwarzwald. Insgesamt wurden 3.326 Buchungen verzeichnet (davon 1.854 im nördlichen und mittleren Schwarzwald und 1.472 Buchungen im Südschwarzwald).
Damit waren die Camps wieder nahezu ausgebucht. „Nachdem wir die Buchungsplattform am 15. März geöffnet haben, sind bei uns bereits am ersten Tag rund 1.000 Buchungen eingegangen“, berichtet der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker. Im Schnitt erwandern Trekking-Fans ein bis zwei Camps, um dort eine Nacht zu verbringen.
„Besonders begehrt waren wieder die Wochenenden und Feiertage sowie die Ferienzeiten“, resümiert Lilli Wahli. Sie ist beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für das Projektmanagement zuständig und zusammen mit Christine Peter vom Naturpark Südschwarzwald Ansprechpartnerin für die Kommunen und Betreiber der Camps. Alle Trekking-Camps waren ähnlich gut besucht. „Das zeigt, dass wir attraktive Plätze für unsere Camps ausgewählt haben“, sagt Dunker.
So beliebt sind die Trekking-Camps
Eine Nacht im Zelt in einem der 18 Trekking-Camps der beiden Schwarzwälder Naturparke oder des Nationalparks lockt zwar vor allem Outdoor-Begeisterte aus Baden-Württemberg. Sie kommen aber auch aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und der Schweiz. Vereinzelt waren in den Camps auch Trekkerinnen und Trekker aus Italien, Luxemburg, Großbritannien, Österreich und Polen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr kamen in dieser Saison mehr Gäste aus dem Ausland.
Mit Blick auf die abgeschlossene Saison fasst Wahli zusammen: „Die Trekking-Camps sind sehr beliebt und funktionieren gut.“ Begeistert von den beiden neuen Camps im Kinzigtal ist auch Klaus Braun von Forst BW. Er betreut die Camps und erzählt: „Ich habe viele freundliche und begeisterte Menschen getroffen. Im Gästebuch steht nur Positives.“ Im August schreiben zum Beispiel Thea und Benny mit Lionel und Kona ins Gästebuch von Camp Schnaitberg Eck: „Wir kamen bei gutem Wetter von Nordrach gewandert und haben eine fantastische Nacht verbracht. Die Kompost-Toilette ist super! Vielen Dank auch für die schöne Feuerstelle. Wir werden wiederkommen!“ Jannes und Sam sind eine Woche später im Camp und notieren: „A wonderfull bubble of magic in the middle oft he forest!“ (Eine wundervolle, magische Blase mitten im Wald.)
Verhaltensregeln für die Trekking-Camps
Doch es gibt auch Besucher, die sich nicht an die Regeln halten, berichtet Lilli Wahli: „Leider gab es vereinzelt Personen, die Müll hinterlassen, trotz Waldbrandgefahr warm gekocht haben oder mit dem Auto in die direkte Nähe des Camps gefahren sind.“ Wenn die Regeln nicht wie vorgeschrieben eingehalten werden, suchen die Ranger und Camp-Betreuer das Gespräch und weisen auf die Verbote, die Gefahren und den Schutz der Natur hin. „Je nach Verstoß gibt es auch einen Bußgeldbescheid“, sagt Jürgen Neff. Er ist Revierleiter im Baden-Badener Stadtwald und betreut das Camp Grimbach. Dreimal pro Woche schaut er im Camp vorbei. Die Benutzerordnung und Hinweise auf Gefahren und Verhaltenstipps sind online unter www.trekking-schwarzwald.de abrufbar.
Ausblick auf die Trekking-Saison 2024
Die kommende Trekking-Saison beginnt am 1. Mai 2024. Die Buchungsplattform wird am 15. März freigeschaltet. Die Platzgebühren pro Übernachtung werden im kommenden Jahr um drei Euro auf 15 Euro erhöht. Damit gleicht Trekking Schwarzwald die Kosten an den deutschlandweit üblichen Betrag an. Die Preisanpassung ist auf die Inflation, den Aufwand der Camp-Kümmerer und die Leerung der Toiletten zurückzuführen.
Im nördlichen und mittleren Schwarzwald wird es im kommenden Jahr keine neuen Camps geben. „Es laufen jedoch mit interessierten Kommunen bereits Gespräche zur Planung weiterer Trekking-Camps“, berichtet Wahli. Im Naturpark Südschwarzwald werden voraussichtlich bei Königsfeld und Vöhrenbach neue Camps entstehen.
- Alle Infos zu Trekking Schwarzwald und den einzelnen Camps gibt es online unter www.trekking-schwarzwald.de.
- Tipps und Tricks rund um die Trekking-Camps gibt es auch hier im Naturpark-Blog unter dem Stichwort „Trekking“. Dort finden sich alle wichtigen Infos zu: Vorbereitung, Trekking mit Familie, Kalte Outdoorküche bei Waldbrandgefahr, Ausrüstung und Rucksack oder Müllvermeidung.
Hintergrund: Trekking Schwarzwald
Das Projekt Trekking Schwarzwald wurde 2017 gemeinsam vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und dem Nationalpark Schwarzwald sowie Forst BW initiiert. Ziel ist es, unter Berücksichtigung des Naturschutzes und in Abstimmung mit den Waldbesitzenden ein Netzwerk von Trekking-Camps entlang zentraler Fernwanderwege des Schwarzwalds zu etablieren. So ist das Übernachten in den beiden Naturparken und im Nationalpark Schwarzwald offiziell erlaubt. In der Saison 2020 wurde das Angebot auf den Südschwarzwald ausgeweitet.
Alle Camps liegen abseits von Ortschaften und sind nur zu Fuß erreichbar. Sie verfügen über Plätze für bis zu drei Zelte à drei Personen, eine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen. Ausrüstung, Verpflegung und Trinkwasser müssen Trekkerinnen und Trekker selbst mitbringen. Pro Camp ist maximal eine Übernachtung möglich. Die Standorte der Camps sind so gewählt, dass das nächste Camp innerhalb einer Tagestour erreichbar ist.
(Fotos: Michael Keppler/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord)
22.11.2023