Gemeinsam mit unserem Partner Trekk’n Guide haben wir ein Trekking-Wochenende verlost. Ein Wochenende, das die fünf Gewinner nicht so schnell vergessen werden. Sie haben viel gelernt und hatten viel Spaß, auch wenn die Bedingungen mitunter herausfordernd waren. Am Camp Grimbach, einem der sechs Camps von Trekking Schwarzwald, haben wir sie getroffen. Aber…
Es regnet Bindfäden. Nein, es schüttet. Vermummt stapfen die Trekkerinnen und Trekker herbei. Hier am Camp Grimbach wollen sie die Nacht verbringen, Feuer machen, zusammensitzen und den Waldgeräuschen lauschen. Doch im Moment ist das einzige Geräusch ein lautes Rauschen vom heftigen Regen, der ausgerechnet an diesem Samstagabend im Mai niedergeht. Trekking-Guide Nikolas gibt kurze Anweisungen: „Packt die Rucksäcke in eine Plane ein, sonst weichen sie auf. Dann holt das Tarp raus.“ Alle packen an und es ist zu spüren, dass sie schon am zweiten Tag ein eingespieltes Team sind.
Schnell ein Regenschutz
Die Rucksäcke sind schnell in eine Baumarktplane eingewickelt. Das Tarp ist eine große wasserdichte Plane, die nun mit Schnüren zwischen Bäumen aufgespannt wird, um einen Unterstand zu schaffen. Lars klemmt einen langen Ast als Mittelpfosten unter das Tarp. So entsteht eine Art Zelt, auf dem das Wasser seitlich abfließen kann – was es auch reichlich tut. Man versteht fast sein eigenes Wort nicht, so sehr prasselt der Regen, der sich schließlich auch noch mit Graupel vermischt. Aber die Stimmung ist gut. Nikolas kocht Kaffee auf einem Spirituskocher – der tut gut!
Ein erlebnisreicher Tag liegt hinter den Wochenend-Trekkern. Schon am Vorabend haben sie sich am Scherrhof bei Baden-Baden getroffen und im nahe gelegenen Steinbruch an der Forsthütte ihr Lager aufgeschlagen. Dort haben die fünf Teilnehmer von Christoph Maretzek, dem Inhaber von Trekk’n Guide, schon gleich einiges gelernt. Wie man richtig Feuer macht und dass das auch mit feuchtem Holz funktioniert. Wie man ein Dreibein oder ein Biwak baut.
Pizza auf offenem Feuer aus der Pfanne
An diesem ersten Abend haben sie den relativen Komfort der Forsthütte genutzt und auf einem „Omaherd“, wie Christoph ihn nennt, Essen zubereitet. „Es gab Pizza – mit Ober- und Unterhitze zubereitet“, erzählt Fabian begeistert. Die Pizza kam in eine Pfanne und wurde mit einer weiteren Pfanne abgedeckt, in der glühende Holzkohle lag. „Fast wie beim Italiener“, grinst Giuseppe aus München.
Gewinnerin Zuzana ist für dieses außergewöhnliche Erlebnis tatsächlich aus Wien angereist. „Zu lernen, wie man sich mit Karte und Kompass in der Wildnis orientieren kann, hat mir sehr gut gefallen“, erzählt sie. „Ich habe auch schon ein bisschen Trekking in den Karpaten gemacht.“ Giuseppe hatte von vorne herein die Vorstellung, etwas übers Outdoorleben zu lernen und sich ein paar Fertigkeiten dazu anzueignen. „Ich finde es toll. Ich habe meine Ziele erreicht.“ Für Jasmin wiederum ist Trekking Schwarzwald nicht ganz neu. Sie kommt aus dem Schwarzwald und hat schon in den Camps Erdbeerloch und Kniebis übernachtet. „Aber das hier ist mit dem vielen Wissen, das wir vermittelt bekommen, noch einmal etwas ganz Anderes!“
„Waldbaden“ einmal anders
Heute ist die Gruppe vom Steinbruch zum Camp Grimbach gewandert und hat vieles darüber gelernt, wie man sich im Gelände bewegt. Bis einige Zeit vor dem Eintreffen auf dem Camp Grimbach hat das Wetter gehalten. Aber nun lässt der heftige Prasselregen nicht mehr nach. Kleine Wasserfälle stürzen vom Zeltdach, am Boden entstehen weiße Graupelhäufchen. „Da bekommt der Begriff ‚Waldbaden‘ eine ganz andere Bedeutung“, sagt Pia zur Erheiterung aller. Sie hat schon im letzten Jahr bei der ersten Verlosung das Trekking-Wochenende gewonnen und war so begeistert, dass sie die Ausbildung zum Trekking-Guide bei Christoph gemacht hat und heute für Trekk-n-Guide arbeitet.
Mehr als eine Stunde lang harren die Trekker aus. An Feuermachen ist nicht zu denken. Auch wenn alle regendichte Kleidung tragen, so sind die doch etwas klamm und es wird langsam kühl. Da Christoph heute nicht dabei ist, hat Nikolas die Leitung. Er lässt die Gruppe entscheiden: „Wir können das hier durchziehen, wir sind dafür ausgerüstet. Aber das bringt wenig Spaß. Wir können nur in unsere Zelte kriechen und haben nicht mehr viel vom Abend. Mein Vorschlag: Wir gehen zurück zum Steinbruch, dort können wir an der Hütte wenigstens unter dem Vordach wieder Feuer machen, kochen und zusammensitzen. Was sagt ihr?“ Die Gruppenmtglieder überlegen eine Weile. Denn niemand will hier als Zuckerpüppchen gelten. Aber dann entscheiden sie sich einstimmig, den Abend zu retten und machen sich auf den Rückweg. Damit ist auch unser Reportagetermin zu Ende.
Wie wir am Montag erfahren, ist die Gruppe wohlbehalten im Steinbruch angekommen und hat es sich gut gehen lassen. Nikolas hat ihnen noch mehr von den Outdoorerlebnissen bei Trekk’n Guide erzählt. Und ihnen eine Sammlung an Tierknochen und -schädeln präsentiert, die sie bestimmen sollten. Der Sonntag war zum Ausschlafen. Nach einem schönen Frühstück vertieften die Teilnehmer nochmals das Wissen um Kompass, GPS und Karte und lernten etwas Holz- und Naturkunde. Nach einem gemeinsamen Mittagessen reisten die Teilnehmer mit einem neuen Blick aufs Leben da draußen und voller neuer Eindrücke ab.
Trekking Schwarzwald
Die Trekking-Schwarzwald-Saison 2019 läuft seit dem 1. Mai bis Ende Oktober. Hier könnt ihr Plätze buchen. Sputet Euch – wir haben schon sehr viele Anfragen!
Wer selbst Trekking-Guide werden möche, kann wie zum Beispiel Nikolas und Pia die Ausbildung bei Christoph Maretzeks Guide Academie machen. Alles Nähere dazu findet ihr auf seiner Homepage www.trekk-n-guide.eu.
(Fotos: Trekk’n Guide, Dangel/Naturpark)