Die Saison bei Trekking Schwarzwald ist in vollem Gange. Wir stellen euch bis zum Saisonende am 31. Oktober sieben Trekkingtipps vor. So wird euer kleines Abenteuer beim Übernachten im Wald unterm Blätterdach und Sternenzelt ein gelungenes Erlebnis. Unsere Trekking-Expertin erklärt euch auch alles im Video. Zudem bekommt ihr Tipps für Touren zwischen den Camps.
Bei Trekking Schwarzwald steigt ihr nicht auf den Mount Everest, dennoch ist eine gute Vorbereitung und Planung der Tour wichtig. Wenn ihr euch die zentralen Fragen „Was, wo, mit wem und wie lange“ gestellt habt, könnt ihre eure Trekking-Camps HIER buchen. Heute geht es darum, was in den Rucksack gehört und wie ihr ihn richtig packt und schultert, damit er unterwegs möglichst bequem sitzt. Unsere Trekking-Kolleginnen Lilli und Eva erklären euch alles auch in zwei Videos, siehe weiter unten.
Was gehört in den Rucksack?
Schafen und Kleiden
- Zelt (möglichst leicht!)
- Isomatte
- Drei-Jahreszeiten-Schlafsack (besonders im Frühjahr und Herbst können die Nächte im Schwarzwald sehr kalt sein.)
- Taschen- oder Stirnlampe mit Ersatzbatterien (Vorteil Stirnlampe: Man hat beide Hände frei)
- Wechselklamotten (Zwiebelprinzip, weniger ist mehr)
– Festes Schuhwerk (Tipp: Schuhe sollten vorab eingelaufen werden)
– Wandersocken
– Pullover/Fleece
– T-Shirts
– Wanderhose (lang, kurz)
– Regenkleidung
– Mütze, Handschuhe, Schal (Frühling/Herbst)
Hygiene-Artikel
- Zahnbürste, Zahnpasta (biologisch abbaubar)
- Outdoor-Seife (biologisch abbaubar)
- ggf. Handtuch (Tipp: Microfase-Handtücher sind besonders leicht und schnell trocknend)
- Toilettenpapier
- Persönliche Hygieneartikel
Gesundheit
- Erste-Hilfe-Set (inkl. Blasenpflaster)
- Tape
- Persönliche Medikamente
- Sonnencreme (Tipp: Im Sommer ist es sinnvoll, zusätzlich einen Huts oder eine Mütze zu tragen)
- Mückenschutz
- Desinfektionsmittel
- Zeckenzange
Verpflegung
- Wasserflasche
- Evtl. Faltkanister / Trinkblase für deinen Rucksack
- Ihr solltet täglich etwa vier bis fünf Liter Wasser pro Person zur Verfügung haben, plant deshalb gut, wo ihr eure Vorräte auffüllen könnt, um Gewicht zu sparen (Tipp: Beachtet bei eurer Planung, dass kleinere Flüsse und Bäche im Sommer ausgetrocknet sein können, plant deshalb immer auch eine Alternative mit ein)
- Wasseraufbereitungstabletten oder Flasche mit integrierten Wasserfilter
- Bitte beachtet, dass die Quellen im Schwarzwald nicht regelmäßig auf ihre Trinkwasserqualität hin untersucht werden. Die Trinkwasserqualität kann daher nicht garantiert werden. Bitte kocht das Wasser aus Quellen vorsichtshalber ab.
- ggf. Thermosflasche (Tipp: Ein warmer Tee kann an einem kühlen Abend manchmal Wunder wirken)
- Campingbesteck
- Multifunktions-Taschenmesser
- Campingkocher (Benutzung bei Waldbrandgefahr verboten!)
- Campingkochtopf (Tipp: Beim Kochen am offenen Feuer können die Töpfe ggf. verrußen, also denkt zum Beispiel an einen Stoffbeutel oder ein Stofftuch, dass der restliche Rucksackinhalt nicht verschmutzt wird)
- Snacks, z. B. Nüsse, Müsliriegel oder Obst
- Zutaten für einfache Gerichte wie z. B. Pasta mit Sauce (Tipp: Durch dehydrierte Lebensmittel wie z. B. Nudeln und Reis kann einiges an Gewicht im Rucksack gespart werden, im Vergleich zu Kartoffeln oder vorgekochtem Essen.)
Sonstiges
- Rucksack mit Regenschutz
- Wasserdichter Packsack, um Wertsachen vor Nässe zu schützen
- Buchungsbestätigung
- Wanderkarte und GPS-Gerät
- Personalausweis
- Handy und ggf. Powerbank (Tipp: Inzwischen gibt es auch kleine Solar Power Banks, welche tagsüber außen am Rucksack aufgeladen werden können)
- Teelicht und wasserfeste Streichhölzer
- Müllbeutel
- Schnur: am besten Zeltschnüre, die sind häufig auch schon beim Zelt dabei (zur Befestigung deines Zeltes auf den Holzplattformen der Trekking-Camps im Nationalpark Schwarzwald)
Kurz zusammengefasst
- Weniger ist oft mehr!
- Geringes Gewicht geht vor Luxus
- Checkt, ob noch alles funktioniert und vollständig ist, bevor ihr auf Tour geht
- Ein kleines Reparatur-Set dabeizuhaben, um Kleinigkeiten zu reparieren (z.B. Loch in der Isomatte)
- Temperaturen in der Nacht nicht unterschätzen
- Wanderschuhe sollten gut eingelaufen sein
- Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, können Gegenstände wie Kochtöpfe oder Gaskocher geteilt werden à so hat jeder weniger Gewicht zu tragen
Eine Packliste findet ihr auch auf der Website von Trekking Schwarzwald.
Rucksack richtig packen und einstellen
Rucksack richtig packen
- Schwerpunkt sollte dicht am Körper liegen
- Schlafsack und leichte Gegenstände ins Bodenfach
- Schwere Ausrüstung nach oben in Schulterhöhe, möglichst nah an den Rücken
- Mittelschwere Gegenstände nach oben außen
- Kleinigkeiten ins Deckelfach
Die Packart des Wanderrucksacks ist auch vom Gelände abhängig. Bei einfachem Gelände wird nach eben beschriebener Anleitung vorgegangen. In steilem und unwegsamem Gelände sollten die schweren Ausrüstungsgegenstände zur Mitte des Rückens hin verstaut werden.
Rucksack richtig anziehen
1. Alle Riemen lockern.
2. Rucksack schultern.
3. Hüftflossen platzieren: Die Mitte der Hüftflossen auf Höhe des Hüftkamms platzieren und schließen.
4. Schulterträger festziehen, nicht zu stramm, denn die Hauptlast soll mit dem Hüftgurt getragen werden.
5. Rucksack richtig positionieren. Die Schulterpolster sollen die Schulter sauber umschließen.
6. Brustgurt richtig positionieren, anpassen und schließen.
7. Stabilisierungsriemen anziehen.
Weitere Tipps:
- Das Deckelfach nicht überfüllen, wirklich nur die wichtigen Kleinigkeiten, auf die man schnellen Zugriff braucht.
- Wassernachschub, der mittig im Rucksack transportiert wird, bleibt länger kühl.
- Gleiches gilt für Vesper und Vorräte.
- Zunächst alles bereitlegen, was in den Rucksack soll. So könnt ihr systematisch überlegen, was ihr am besten wie und wo einpackt.
- Zeltgestänge oder andere spitze Gegenstände möglichst außen am Rucksack (in den Seitentaschen) befestigen oder gut gepolstert einpacken, um die anderen Inhalte zu schützen.
- Kleinigkeiten wie Socken etc. könnt ihr in Wäschenetze oder wasserdichte Packsäcke verstauern werden, damit nicht alles einzeln im Rucksack liegt.
- Bei Veränderung der Kleidung, z. B. wenn ihr einen Pullover auszieht, müsst ihr bei den Riemen und dem Hüftgurt im Regelfall nochmals nachjustieren.
Kurz zusammengefasst
- Gewichtsverteilung beachten.
- Wichtigkeit und Zugriffhäufigkeit der einzelnen Gegenstände beachten.
- Richtig einstellen und anziehen.
(Videos und Fotos: Heike Schmitt)
22.6.2022