Wir müssen uns bisher über den Sommer nicht beklagen – beste Bedingungen für wunderbare Wanderungen im herrlichen Schwarzwald! Aber einfach drauflos zu marschieren empfiehlt sich bestenfalls bei einem überschaubaren Spaziergang. Für längere Wandertouren solltet ihr gut ausgerüstet sein und darauf achten, was ihr in euren Wanderrucksack packt.
„Der wichtigste Punkt ist ein gute Tourenvorbereitung“, sagt einer der es wissen muss: Mirko Bastian ist Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins, mit dem wir eng zusammenarbeiten. Für die Tourenauswahl gibt es mannigfaltige Quellen, von unserem Tourenportal hier auf dem Blog oder auf unserer Homepage über die Seiten der Schwarzwald Tourismus GmbH bis hin zu Bastians spezieller Empfehlung www.wanderservice-schwarzwald.de.
Gutes Kartenmaterial macht es leicht
„Darüber hinaus sollte man sich eine offizielle Wanderkarte vom jeweiligen Gebiet im Schwarzwald beschaffen, die wir gemeinsam mit dem Landesvermessungsamt herausgeben“, empfiehlt Bastian. „Der Vorteil: Jeden Wegweiserstandort und Kreuzungspunkt unterwegs finde ich mit Namen auch auf der Karte verzeichnet. So kann ich von Wegweiser zu Wegweiser wandern, ohne mich zu verirren.“ Auch ein Kompass kann nicht schaden.
Niemand kann verloren gehen
Außerdem seien die rund 15.000 Schilderstandorte im Schwarzwald geo-referenziert und liegen bei den Rettungsdiensten vor. Wer unterwegs aus irgendeinem Grund nicht weiterwandern kann, wird so notfalls auch vom nicht straßengebundenen Rettungsdienst, also etwa der Bergwacht, gefunden. „Damit haben wir ein Netz von Rettungspunkten, das so dicht ist wie sonst nirgends auf der Welt.“ Bei nicht so schlimmen Missgeschicken hilft eine kleine Wanderapotheke. Tipps dazu hat euch hier unser Partner AOK Baden-Württemberg zusammengestellt.
Was gehört sonst noch in den Wanderrucksack?
An erster Stelle und oft unterschätzt: Nehmt genug zu trinken mit! 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Kopf sind im Sommer das absolute Minimum für eine Tagestour. Füllt unterwegs so oft es geht eure Trinkflaschen in den sauberen Quellen und Bächen des Schwarzwalds nach. Aber achtet darauf, dass sich oberhalb der Gewässer keine Viehweiden befinden. Bei längeren Touren solltet ihr auch picknickfähig bleiben und ein Vesper einpacken – falls ihr nicht einkehren wollt. Denn hier bietet der Naturpark natürlich mannigfaltige Möglichkeiten.
Auch gegen Wettereinflüsse jeder Art solltet ihr gut geschützt sein. Nehmt je nach Witterung eine Regenjacke oder eine warme Jacke mit guter Kälteisolierung mit. Und natürlich einen Sonnenschutz: Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme. Auch hierzu findet ihr Tipps der AOK in einem Blogbeitrag.
Keine Selbstüberschätzung
„Wanderstöcke sind kein Muss, aber ich finde sie sehr hilfreich“, verrät Mirko Bastian. „Sie geben mehr Stabilität, wenn es unwegsam wird, und können helfen, Unfälle zu vermeiden.“ Spezialausrüstung ist selten nötig, höchstens bei ein paar wenigen Passagen, wo nicht jedermann trittsicher ist – beispielsweise am Karlsruher Grat oder auf dem Feldbergsteig.
Überhaupt ist es sehr wichtig, die eigene Kondition, Beweglichkeit und Trittfestigkeit richtig einzuschätzen. Der Schwarzwald ist nicht die Alpen, aber neben den Entfernungskilometern gilt es auch hier auf vielen Touren knackige Höhenunterschiede und steile Passagen zu bewältigen.
Technik kann, muss aber nicht
„Wer möchte, kann natürlich Technik mit sich führen: Fotoapparat und Fernglas sind immer gut“, schlägt Bastian vor. „Auch das Smartphone kann durchaus hilfreich sein – etwa mit Apps zur Bestimmung von Flora und Fauna, zur GPS-Orientierung, für den Busfahrplan, das nächste Restaurant, den Wetterbericht – oder für einen Notruf.“ Allerdings gebe es nicht überall Empfang, schränkt der Geschäftsführer ein. „Außerdem ist es ja nicht der Sinn einer Wanderung, immer und überall online zu sein.“
Das wollen wir auch meinen. Packt euren Wanderrucksack, geht raus auf die rund 10.000 Kilometer Wanderwege im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord (nicht alle auf einmal!) und genießt die Natur direkt mit den eigenen Sinnen!
(Fotos: Gießhübel/qu-int Werbeagentur, pixabay)