Ihr habt im Frühjahr erfolgreich ausgesät und die Saat auf eurer Wildblumenwiese ist aufgegangen? Ein Grund, euch zu freuen. Aber nicht die Hände für immer in den Schoß zu legen! Eine schöne Wildblumenwiese braucht Pflege, damit ihr euch und vor allem die Insekten sich lange daran erfreuen können. Vor allem in Schritt 6 erfahrt ihr, was ihr tun solltet.
Starker Partner: Volksbank Lahr eG
Wie ihr wisst, unterstützen wir euch gemeinsam mit unserem Partner Volksbank Lahr eG bei der Anlage eurer (nächsten?) eigenen Wildblumenwiese mit Informationen und mit heimischem Saatgut. Die Zusammenarbeit mit der Volksbank läuft nun schon seit drei Jahren prächtig und wir freuen uns über die tatkräftige Unterstützung! Das Kreditinstitut hat in seinem Geschäftsgebiet die Initiative ergriffen mit seinem Projekt „Unsere Region blüht und summt“ . Die Bank arbeitet dabei eng mit dem Naturpark zusammen und ergänzt unser Projekt „Blühender Naturpark“ perfekt. Damit viele neue Flächen in unserer Region entstehen können, gibt die Volksbank Lahr in ihrem Geschäftsgebiet Starthilfe und übernimmt einen Großteil der Kosten für das hochwertige heimische Saatgut.
Schritt 6: Mähen, aber nicht zu oft
Mäht eure Blumenwiese bis zu drei Mal pro Jahr. Die Blüte der Margerite kann ein Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt der ersten Mahd sein (Anfang bis Mitte Juni). Die letzte Mahd solltet ihr spätestens Ende September vornehmen.
Übernehmen nach der Aussaat im ersten Jahr zunächst die Unkräuter die Regie auf eurer Blühfläche, ist ein so genannter Schröpfschnitt empfehlenswert. Diesen solltet ihr zirka acht bis zehn Wochen nach der Ansaat durchführen. Achtet auf eine Schnitttiefe von 5 bis 6 Zentimeter. Schneidet ihr die Unkräuter nicht zurück, wird eure Blumenwiese von diesen überwuchert. Mäht vorzugsweise mit Sense oder Balkenmäher. Ist die Fläche klein, funktioniert es auch mit einer Heckenschere.
Gebt den Tieren eine Chance
So steigt die Chance, dass in der Wiese lebende Tiere wie Grillen, Käfer oder auch Amphibien das Gebiet ohne Bedrohung verlassen können. Lasst das Mahdgut ruhig noch einige Tage auf der Fläche trocknen. Dann können auch die letzten Insekten die gemähten Pflanzen verlassen. Bitte mulcht nicht! Dies führt zum Ersticken einiger Wildblumenarten und zu einer ungewollten Nährstoffanreicherung. Mahdgut solltet ihr nach dem Trocknen immer abtragen.
Die Entwicklung vieler Insekten ist eng an bestimmte Pflanzenstadien gebunden. Mäht eure Fläche daher abschnittsweise. Die entstehenden Altgrasstreifen dienen den Insekten dann als Rückzugsort und Überwinterungsplatz.
Checkliste für eine artenreiche Wiese, die schon etabliert ist
- Bei jeder Mahd ein Zehntel der Wiese an wechselnder Stelle stehenlassen
- Bei jeder Mahd komplettes Abräumen des Mahdguts, nicht mulchen!
- Zumindest teilweise eine Schnitthöhe von mindestens zehn Zentimetern einhalten
- Keinen Ansaugmäher verwenden (optimal sind Balkenmäher oder Sense)
- Möglichst wenig maschinelle Nachbereitung des Mahdguts (Wenden, in Reihe legen)
- Nicht von außen nach innen mähen, sondern von innen nach außen oder in Streifen
Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli erklärt im Video, wie man richtig mäht und pflegt:
Schritt 7: Es summt und summt:
Jetzt habt ihr es geschafft! Ob Wiesenhummel, Admiral oder Rote Mauerbiene: Eure Wildblumenwiese bietet für jeden Nektar- und Pollenliebhaber ein breites Nahrungsangebot. Nun geht es daran, diese Vielfalt an Tieren und Pflanzen zu sehen und zu verstehen. Welche Pflanze blüht dort in Gelb? War das eben ein Schwalbenschwanz? Was summt hier neben mir? Für Klein und Groß bieten bunte Blumenwiesen die Möglichkeit, die spannende Welt der Insekten und Pflanzen neu zu entdecken und zu genießen.
Nochmals alle 7 Schritte zum Nachlesen mit allen Videos findet ihr hier.
(Videos: Jochen Denker, Fotos: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Bettina Böhme)
7.6.2021