Siegfried Scheffold ist Bürgermeister der Stadt Hornberg und Stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Nach 46 Dienstjahren und 22 Jahren im Bürgermeisteramt verabschiedet sich Scheffold in den Ruhestand. Damit legt der 65-Jährige auch sein Vorstandsamt beim Naturpark nieder. Scheffold gehörte dem Vorstand elf Jahre lang an. In Sachen Naturpark ist er immer Überzeugungstäter gewesen.
Herr Scheffold, Sie haben sich immer sehr stark für den Naturpark eingebracht. Was war Ihre Motivation dafür?
Scheffold: Der Naturpark ist eine große Chance, im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung unsere Kulturlandschaft zukunftsfähig mit den lokalen Akteuren weiterzuentwickeln. Unsere ganz große Stärke ist die mitgliedschaftliche Organisationsform: Das schafft Akzeptanz und animiert zum Mitmachen.
Welche Naturpark-Projekte lagen Ihnen ganz besonders am Herzen?
Scheffold: Begonnen hat alles mit der Kooperation mit dem Schwarzwaldverein für die einheitliche Wanderwegebeschilderung. Ein einmaliges Projekt, um das uns viele andere Tourismusregionen beneiden. Die Aktivitäten zur Regionalvermarktung drücken unsere Wertschätzung für unsere Landbewirtschafter aus und leisten einen ganz praktischen Beitrag zu einer hochwertigen Ernährung der Bevölkerung und dem Erhalt unserer wertvollen Landschaft. Ein wahres Erfolgsmodell ist die Naturpädagogik mit den Naturpark-Schulen und Naturpark-Kindergärten.
Im April hat Ihre Heimtstadt Hornberg eine Naturpark-Schule bekommen. Warum war Ihnen das so wichtig?
Scheffold: Wir müssen schon bei den ganz Kleinen anfangen, das Bewusstsein und die Begeisterung für unsere einmalige Natur und Landschaft zu wecken. Nach allem, was ich mitbekomme, klappt das hervorragend. Die Kinder lernen etwas für ihr ganzes Leben.
Hornberg hat auch einen eigenen Naturpark-Markt. Den eröffnen Sie jedes Jahr höchstpersönlich und ihre Frau kauft immer kräftig ein. Welche Bedeutung hat der Naturpark-Markt für Sie?
Scheffold: Das ist die ideale Möglichkeit, ein breites Publikum für die ganze Vielfalt der regionalen Produkte zu begeistern. So wird die Arbeit des Naturparks für die Menschen erlebbar.
Die „Wilde Sau“ hat es Ihnen angetan. Zu Weihnachten haben Sie Ihre Familie einmal mit „Wilde Sau“-Schürzen beschenkt. Was genau fasziniert Sie am „Wilde Sau“-Projekt des Naturparks?
Scheffold: Eine sehr pfiffige Aktion, die beweist, dass man gemeinsam ein Problem mit den unterschiedlichsten Akteuren und Aktivitäten angehen kann. Ich freue mich, wenn ich immer wieder auf Naturpark-Märkten, bei unseren Naturpark-Wirten, bei Metzgereien und Jägern die Wildschweinangebote sehe. Den „Wilde-Sau“-Schurz trage ich selbst, trägt aber auch meine Familie mit großer Freude. Er ist praktisch und sieht einfach schick aus.
Sie wandern gerne. Wo im Naturpark liegen Ihre Lieblingsrouten?
Scheffold: Das Kinzigtal mit seinen reizvollen Seitentälern und vor allem die Gegend rund um Hornberg.
Anfang 2023 verabschieden Sie sich in den Ruhestand und geben auch Ihr Amt als Stellvertretender Vorsitzender beim Naturpark ab. Welche Pläne haben Sie für Ihren neuen Lebensabschnitt?
Scheffold: Ich werde zusammen mit meiner Frau ganz bewusst den neuen Lebensabschnitt gestalten und hoffentlich genießen können. Dazu gehört auch ganz viel Bewegung in unserer herrlichen Natur als Wanderer, Radfahrer und auf der Langlaufloipe. Viele Hobbys und Interessen mussten bisher zurückstehen. Ich freue mich darauf, dafür jetzt viel Zeit zu haben.
(Interview und Foto: Gundi Woll/Naturpark)
6.1.2023