2,5 Millionen Christbäume kaufen die Menschen in Baden-Württemberg jährlich. Nur etwa die Hälfte stammt aus heimischen Kulturen. Der Rest kommt weitgehend aus Norddeutschland und Dänemark. Unser Partner badenova gibt euch hier Impulse, warum ihr auf nachhaltige Christbäume setzen solltet und verrät euch, wo ihr im Schwarzwald welche bekommt.
badenova setzt in allen Bereichen auf Nachhaltigkeit, nicht nur bei ihren Produkten wie dem Ökostrom, sondern auch innerhalb des Unternehmens und mit vielfältigem Engagement darüber hinaus. So hat zum Beispiel die Initiative „Klimafreunde“ das Ziel, so viele Menschen wie möglich für den Klimaschutz zu begeistern und sie dabei zu unterstützen, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Der Energieversorger sorgt außerdem dafür, dass es wieder mehr Obstbäume gibt. Für jedes Tor des Fußball-Bundesligisten und Sponsoringpartners SC Freiburg wird seit Jahren im Schwarzwald ein Obstbaum gepflanzt. Bisang sind es über 350 Bäume. In der aktuelen Vorweihnachtszeit möchte badenova die Menschen in der Region auch beim Christbaukauf auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam machen.
Was sind nachhaltige Christbäume?
Nachhaltig bedeutet zuerst einmal regional. Am wichtigsten ist, dass Weihnachtsbäume nicht über Hunderte von Kilometern hergekarrt werden müssen. Und das womöglich, nachdem sie in riesigen Plantagen frühzeitig geerntet und deshalb in energieintensiven Kühlhallen gelagert wurden. Am besten sind deshalb immer regionale Produkte aus der Umgebung. Dafür setzt sich beispielsweise der Christbaumverband Baden-Württemberg e. V. in Bühl ein. Fast alle der rund 150 Mitglieder vermarkten ihre Bäume selbst vor Ort. Große Baumschulen sind kaum vertreten.
Mit dem Kauf eines Christbaums aus Baden-Württemberg vermeidet ihr weite Transportentfernungen und stärkt die Familienbetriebe sowie die Wirtschaftskraft in eurer Region. Die Bäume der Verbandsmitglieder müssen hohen Qualitätansprüchen genügen und dürfen nicht vor dem 24. November geschlagen werden, damit sie frisch und duftend ins Wohnzimmer kommen. Besonders im Schwarzwald und speziell in der Ortenau findet sich eine hohe Konzentration der im Verband organisierten Christbaumbauern. „Christbaum aus Baden-Württemberg“ ist denn auch das Markenzeichen, das sich der Verband gegeben hat. Nur wer Bäume nach den Verbandsrichtlinien und mit hohen Qualitätsstandards verkauft, darf sie mit dem roten Qualitäts- und Herkunftssiegel des Verbands versehen. Die Anbieter aus dem Verband findet ihr HIER.
Von einer Illusion müssen wir uns lösen: Christbäume wachsen heutzutage kaum noch im Wald. Sie sind im Grunde genommen eine Ackerpflanze und werden letztlich landwirtschaftlich in Sonderkulturen angebaut. Mit dem Unterschied, dass sie erst nach acht bis zwölf Jahren geerntet werden und sich in der Zwischenzeit andere Pflanzen und Tiere in den Kulturen ansiedeln können. Es werden auch nicht alle Bäume auf einmal geerntet, sondern häufig über mehrere Jahre verteilt, während in die Lücken neue gesetzt werden. So mancher Anbauer setzt nach Bedarf andere Nadelgehölze dazwischen, sodass es oft keine Monokulturen gibt.
Ökologische Christbäume
Regionalität ist nicht alles, was die Nachhaltigkeit betrifft. Wichtig ist, dass möglichst wenig Chemie zum Einsatz kommt. Ganz ohne wird es in den wenigsten Fällen gehen, meint Dr. Martin Rometsch, Geschäftsführer des Christbaumverbands, denn „die Kundenerwartungen sind so, dass niemand sich mit dem Weinachtsbaum Läuse und Spinnen ins Haus holen will.“ Doch viele Christbaumanbauer achten auf eine möglichst ökologische Pflege, teilweise auch nach Bioland- oder Demeterrichtlinien. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Gras, das zwischen den Bäumen wächst. Während in den großen Plantagen im Norden oft noch Herbizide zum Einsatz kommen, setzen hier viele Landwirte entweder aufs Mähen – oder auf Schafe. Das muss aber eine ganz bestimmte Rasse sein. Nur Shropshire-Schafe aus England mögen keine Triebe von Nadelbäumen.
Sie sind sozusagen Spezialisten in der Unterwuchsbeweidung in Sonderkulturen. Ganz nebenbei düngen die Tiere auf natürlichem Weg gleichzeitig die Flächen und erhalten durch die naturnahe Bewirtschaftung Lebensraum für weitere Tierarten – vor allen Dingen Vögel und Insekten. Mit ihrem ruhig-ausgeglichenen und genügsamen, robusten Wesen und ihrer hervorragenden Futterverwertung ist diese Schafrasse ein idealer Partner des Landwirtes und der Natur. Nicht zu vergessen, dass sie auch Fleisch nicht nur für die Festtage liefern. So ergibt sich auf diesem Weg eine besondere und natürliche Symbiose von Schaf und Weihnachtsbaum.
Im Schwarzwald gibt es zwei Höfe innerhalb der Erzeugergemeinschaft „echt Schwarzwald“, die pestizidfreie Christbäume anbieten und ihre Kulturen von diesen Schafen beweiden lassen:
- Domilishof
Untertal 8, 79252 Stegen-Eschbach, Telefon: 07661/9050200, www.domilishof.de - Armbrusters Hof
Obertal 5, 77791 Berghaupten, Telefon: 07803 / 601111, www.armbruster-berghaupten.de
Doch es gibt noch einige mehr. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood hat deutschlandweit Betriebe aufgelistet, die Christbäume aus ökologischer Waldwirtschaft und aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen produzieren und/oder verkaufen. Die Liste findet ihr HIER. Wir haben euch einige aus dem Schwarzwald herausgesucht:
- Hofbauernhof (Bioland)
Reinerzauer Str. 13, 72290 Loßburg-Schömberg, Tel. 07446-916047, www.hof-bauern-hof.de - Strux BIO Markt (Naturland)
Moltkestr. 1a, 77654 Offenburg
Bäume stammen vom Fegerhof in 77709 Oberwolfach (siehe dort) - Fegerhof (Naturland)
Raimund und Maria Schmider
Schwarzwaldstraße 27, 77709 Oberwolfach, Tel.: 07834 47648, fegerhof@gmx.de - Elisabeth und Andreas Wehrle (Bioland)
Eckle 3a, 77784 Oberharmersbach, Tel.: 07837 922730, andreaswehrle85@gmx.de - Armin Brutscher (Bioland)
Steingrübleweg 12, 79108 Freiburg-Hochdorf, OT Benzhausen, Tel.: 07665 1720, bio.brutscher@t-online.de - Der Biomarkt Freiburg
Dietenbachstraße 2, 79114 Freiburg-Betzenhausen
Bäume stammen vom Fegerhof in 77709 Oberwolfach (siehe dort); - Tobias Dufner (Bioland)
Uhlsbach 3, 79215 Biederbach, nur nach telefonischer Absprache, Tel.: 0172 3010214, tobias.dufner@gmx.de - Familie Michael Diemand (Naturland)
Vitenhofweg 4, 79853 Lenzkirch-Saig, Tel.: 07653 9433, www.weihnachtsbaum-schwarzwald.de/hofverkauf
Vom Christbaumverband BW empfohlene Anbieter, die ökologisch anbauen und z. T. Schafe einsetzen:
- Forstbetrieb Gutzweiler
Obertal 4, 79252 Stegen, Tel.: 0175 2227878, info@forstbetrieb-gutzweiler.de, www.forstbetrieb-gutzweiler.de - Hölzleberg Josef & Andrea Gmeiner
Hölzleberg 1, 77770 Durbach, Tel.: 0781 41357, info@hoelzleberg.de, www.hoelzleberg.de - Ritterhof Andreas Kuderer
Ritterberg 1, D 77770 Durbach, Tel. 0781 41586, kontakt@ritterhof-durbach.de
Wenn ihr einen Christbaumverkauf in der Nähe aufsuchen möchtet, erkundigt euch über die Öffnungszeiten und das Angebot direkt bei den Anbietern. Einige Informationen dazu liefert euch auch der Link von Robin Wood (ohne Gewähr).
(Fotos: Werner Armbruster, Christbaumverband Baden-Württemberg, Verband natürlicher Weihnachtsbaum, Shropshire-Schaf: JürnC/wikipedia [Link zur Lizenz])
9.12.2022