Wertschätzung für nachhaltigen Einsatz für die Kulturlandschaft.
Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat die Zeller Mühle in Ottersweier (Landkreis Rastatt) am Samstag (21. September) als „Naturpark-Partner“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Naturpark den nachhaltigen Umgang der Mühle mit der heimischen Umwelt und ihren Ressourcen sowie deren Einsatz für den Erhalt der Kulturlandschaft.
Die Auszeichnung als Naturpark-Partner fand zur Eröffnung des deutsch-französischen Freundschaftsmarkts sowie des Europäischen Brotfestivals in der Zeller Mühle statt. Dabei überreichte Christina Cammerer, Bereichsleiterin Regionalvermarktung und -entwicklung beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, dem Geschäftsführer der Zeller Mühle, Thomas Huber, die Zertifizierungsurkunde. „Die Zeller Mühle ist schon seit einigen Jahren ein wichtiger und aktiver Kooperationspartner des Naturparks. Besonders deutlich wird das bei unserem Naturpark-Brot, das Thomas Huber maßgeblich mitentwickelt hat“, sagt Cammerer bei der Auszeichnungsfeier. „Die Zeller Mühle ist eine wichtige und etablierte Anlaufstelle für Landwirte, Bäcker und Vermarkter hier in der Region“, führt Cammerer weiter aus.
Für Thomas Huber ist die Auszeichnung als Naturpark-Partner ein Zeichen der Wertschätzung. „Genau diese Wertschätzung brauchen wir als Erzeuger regionaler Produkte. Denn wir müssen schauen, dass wir unsere Kulturlandschaft und die regionalen Wertschöpfungsketten erhalten“, sagt Huber. Ganz besonders über die Auszeichnung der Zeller Mühle als Naturpark-Partner freut sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Ottersweier, Jürgen Pfetzer: „Wir sind schon lange sehr eng mit dem Naturpark verbunden. Innerhalb eines halben Jahres haben wir neben dem Aspichhof mit der Zeller Mühle nun schon den zweiten Naturpark-Partner in unserer Gemeinde. Darauf sind wir stolz!“ Der Aspichhof baut das Getreide für sein Naturpark-Brot selbst an, liefert es an die Zeller Mühle und backt mit dem dort gemahlenen Mehl dann sein individuelles Naturpark-Brot. Ein Paradebeispiel regionaler Wertschöpfungsketten und kurzer Transportwege!
Die Gemeinde Ottersweier hat zudem mit der Maria-Victoria-Schule (Grund- und Werkrealschule) und der Grundschule in Unzhurst gleich zwei Naturpark-Schulen. Der Naturpark-Radweg führt durch die Gemeinde. Und sie hat zahlreiche Wildblumenwiesen im Rahmen des Projekts „Blühender Naturpark“ zum Erhalt der Biodiversität angelegt. Im Rahmen des Naturpark-Humusprojekts unterstützt die Gemeinde darüber hinaus regenerativ arbeitende Landwirte beim Humusaufbau.
Das Naturpark-Brot: Einsatz für regionale Wertschöpfung
Beim Anbau des Getreides setzen die Landwirte keine Pflanzenschutzmittel ein. Das Mehl für das Naturpark-Brot wird dann in der Zeller Mühle gemahlen. Die Bäcker verzichten darauf, künstliche Zusatzstoffe beizufügen. Die Rezeptur des Naturpark-Brots variiert je nach Bäcker. Denn aus den Grundzutaten lassen sich vielfältige Sorten des Naturpark-Brots herstellen.
„Das Schöne beim Naturpark-Brot ist, dass Landwirte, Müller und Bäcker eng zusammenarbeiten, um den Laib Naturpark zu produzieren“, sagt Christina Cammerer, Fachbereichsleiterin Regionalentwicklung und Regionalvermarktung beim Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, bei der Auszeichnungsfeier in der Mühle. „So werden die Transportwege kurz und damit klimaschonend gehalten.“
Das nachhaltige Konzept der Zeller Mühle
Die Zeller Mühle gibt es bereits seit 700 Jahren. Seit 1840 ist sie in Familienbesitz. Die Mühle be- und verarbeitet sämtliche Getreidearten. Spezialisiert hat sie sich dabei auf Urgetreide. Besonders ist, dass die Zeller Mühle auch steingemahlenes Mehl nach alter Tradition produziert. Sie ist nach Bioland-Richtlinien bio-Zertifiziert.
Ihre CO2-Emissionen senkt die Mühle durch regenerative Energien wie Photovoltaik und Wasserkraft. Dadurch erwirtschaftet sie 50 Prozent ihres jährlichen Energieverbrauchs auf regenerative Weise. 2022 wurde die Lagerhalle mit Hanfbauweise isoliert.
Über die Bedeutung regionaler Wertschöpfungsketten sowie ihre Arbeit informiert das Team der Zeller Mühle bei Führungen, etwa für Naturpark-Schulen. In der neu eingerichteten Backstube bietet das Mühlen-Team zudem Backkurse an. Im angegliederten Mühlen-Laden gibt es neben den selbst hergestellten Mehlsorten auch Bio-Produkte zu kaufen.
Weitere Naturpark-Aktionen mit der Zeller Mühle
Die Zeller Mühle beteiligt sich auch am Shop-Aktionstag des Naturparks in Bühlertal am 27. September. Es können vorab Naturpark-Brote bestellt und am Aktionstag abgeholt werden. Außerdem gibt es eine Apfelbrot-Backmischungen mit Naturpark-Mehl aus der Zeller Mühle im Naturpark-Shop zu kaufen.
Am 20. Oktober ist die Zeller Mühle dann bei der Naturpark-Genuss-Messe in Bühl als Aussteller dabei.
Das Netzwerk an Naturpark-Partnern
Das Naturpark-Partner-Netzwerk schafft eine regionale Informations- und Austauschpattform. „Unsere gemeinsame Botschaft ist: Wir engagieren uns aktiv für eine nachhaltige Entwicklung der Region und ihrer Wertschöpfungsketten“, sagt die Naturpark-Projektmanagerin Janina Hutt.
Zum Partner-Netzwerk gehören neben der Zeller Mühle in Ottersweier auch die Weingüter Schloss Neuweier und Maier (Baden-Baden), das Weingut Kopp (Sinzheim) und die Waldulmer WG (Kappelrodeck) sowie die Imkerei Cum Natura (Bühl), die Bäckerei Waidele (Hausach), der Biolandhof Reiser (Straubenhardt), der Aspichhof (Ottersweier) sowie die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald (Bad Liebenzell), die Naturpark-Marktscheune (Berghaupten) und Dolle Frieders Burewirtschaft (Sasbachwalden)
Interessierte Betriebe können sich für weitere Informationen an die Naturpark-Geschäftsstelle wenden. Weitere Informationen gibt es zudem auf der Internetseite des Naturparks unter www.naturparkschwarzwald.de.
Hintergrund: Naturpark-Partner
Das Naturpark-Partnerprogramm ist ein bundesweites Konzept des Verbands Deutscher Naturparke (VDN). Es richtet sich an erzeugende und handwerkliche Betriebe wie etwa landwirtschaftliche Betriebe mit Direktvermarktung, Weingüter, Bäckereien, Metzgereien sowie andere Organisationen und Institutionen aus der Naturpark-Kulisse. Voraussetzung ist, dass sie mit ihrer Arbeit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen und weitere Ziele des Naturparks wie Umwelt- und Artenschutz unterstützen.
Das Partnerprogramm ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Der Naturpark unterstützt die Partnerbetriebe, indem er sie in seine Kommunikations- Kanäle einbindet und so ihren Bekanntheitsgrad steigert. Gleichzeitig vernetzen sich die Partnerbetriebe untereinander und stärken sich gegenseitig.
Text/ Fotos: Gundi Woll
JN/ 23.09.2024