Am kommenden Samstag eröffnet die neue Sonderausstellung „Zukunft Moor!“ im Infozentrum Kaltenbronn in Gernsbach. Moore haben in Zeiten des Klimawandels eine besondere Bedeutung als CO2-Speicher gewonnen. Allein schon deshalb sind sie schützenswert. Aber auch die einzigartige Flora und Fauna verdienen unsere Wertschätzung.
Schutz der Moore als Beitrag zum Klima- und Artenschutz steht im Vordergrund
„Moore sind faszinierende Standorte der Extreme und Oasen der Artenvielfalt, deren Wert leider oft noch nicht erkannt wird. Der Schutz von Mooren ist so wichtig – für die Moore selbst, aber auch für uns“, sagte Michael Eick, Leiter der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und Initiator der Ausstellung „Zukunft Moor!“. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein Bewusstsein für Moore zu schaffen, Zusammenhänge aufzuzeigen, Wissen über die vielfältigen Bewohner und die Funktionen des Ökosystems Moor zu vermitteln und für ihre Schutzbedürftigkeit zu sensibilisieren,“ so Eick weiter.
Mit Ausstellungen wie „Zukunft Moor!“ können die Menschen die Natur vor der eigenen Haustüre näher kennen lernen und ökologische Zusammenhänge verstehen. «Es ist toll, diese fantastische Ausstellung zeigen zu können. Wir hoffen viele Menschen zu erreichen und für die Moore zu begeistern.» freut sich Renate Fischer vom Leitungsteam des Infozentrums. Die Eröffnung findet am Samstag, 26. November um 11 Uhr im Auerhahn-Pavillon des Infozentrums auf dem Kaltenbronn statt. Prof. Dr. Markus Röhl von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen hält einen Impulsvortrag über die Zukunft der Moore. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen.
Die vielfältigen Funktionen der Moore
Moore reinigen und speichern unser Wasser, sie binden CO2 und wirken dadurch stabilisierend auf das Klima und nicht zuletzt sind sie essentieller Lebensraum für etliche seltene und hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Zudem erfüllen sie auch für uns Menschen wichtige Aufgaben, was ihnen oft zum Verhängnis wurde. Lange diente der Torf als Energielieferant, später als Blumenerde. Moorgebiete wurden trockengelegt und zu Agrarflächen umgewandelt. Oft wurden Moore schließlich einfach überbaut. Bei all dem hat der Mensch diese bedeutenden Ökosystemdienstleistungen der Moore für den Wasserhaushalt, als CO2-Speicher und als Lebensraum hochspezialisierter Tier- und Pflanzenarten aus den Augen verloren. Torfmoose, Insekten fangende Pflanzen, hochgradig angepasste Insekten, aber auch Amphibien und Reptilien oder etliche Vogelarten sind deshalb heute ganz besonders auf Schutz angewiesen.
Die Ausstellung „ Zukunft Moor!“
In der Ausstellung „ Zukunft Moor!“ werden die verschiedenen Facetten der Moore gezeigt und es wird für ihren Schutz geworben. Welche Lebewesen finden wir in Mooren? Wie kann das Ökosystem Moor wiederhergestellt werden und wie kann durch Moorschutz die Klimakrise bewältigt werden? Anschauliche Antworten auf diese Fragen finden Interessierte bis Ostern 2023 im Infozentrum Kaltenbronn. Bei einem anschließenden Besuch in einem der nahegelegenen Hochmoore auf dem Kaltenbronn kann man selbst in die faszinierende Welt eintauchen und mit etwas Glück einige der vorgestellten Arten entdecken.
Parallel zur Sonderausstellung werden verschiedene Veranstaltungen zum Thema Moore angeboten. Diese sind unter www.infozentrum-kaltenbronn.de zu finden. Der nächste Familientag in der Sonderausstellung ist am Sonntag, 22. Januar 2023.
Die Ausstellung ist zu den bekannten Winter-Öffnungszeiten zu sehen, diese sind Mittwoch bis Freitag von 13 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und feiertags von 10 bis 17 Uhr.
Bei Rückfragen: Infozentrum Kaltenbronn 07224 655197, www.infozentrum-kaltenbronn.de.
Die Ausstellung ist eine Leihgabe von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg sowie von der Allgäuer Moorallianz.
(Fotos: Infozentrum Kaltenbronn, Stefan Dangel)
25.11.2022