Bienenwachs ist ein sehr vielseitiges Naturprodukt. Die Bienen stellen das Wachs selbst her und nutzen es als Baustoff für ihre Kinderstuben und Vorratskammern. Bereits die Menschen der Antike erkannten die einzigartigen Eigenschaften des Bienenwachses und nutzten es für verschiedene Zwecke. Auch heute spielt das Wachs noch eine wichtige Rolle und ist aus vielen Produkten nicht mehr wegzudenken. Unsere Partner-Imkerei Cum Natura in Bühl erklärt in diesem Blogbeitrag alles Wichtige und Wissenswerte rund um das vielseitig einsetzbare Bienenprodukt.
Wie entsteht Bienenwachs?
Bienen besitzen an ihren Körpern sogenannte Wachsdrüsen. Damit „schwitzen“ sie das Wachs in feinen Plättchen aus. Bienenwachs dient ihnen als Baumaterial für Waben. Sie sind wahre Baumeister, die einzelnen Zellen sind nämlich exakt geometrisch geformt und angeordnet. Die Bienenkönigin legt darin ihre Eier ab, aus denen die kleinen Bienenlarven schlüpfen. Außerdem nutzen Bienen die Wachswaben als Vorratskammern für Pollen, Nektar und Honig. Ist der Honig reif, verdeckeln sie die einzelnen gefüllten Waben mit einer dünnen Wachsschicht, dies ist ein Hinweis für Imker, dass der Honig fertig ist und geerntet werden kann.


Für ein Kilogramm Wachs benötigen die Bienen umgerechnet etwa 7,5 Kilogramm Honig an Energiebedarf! Die Erzeugung des Bienenwachses ist somit enorm kräftezehrend für das Bienenvolk. Schließlich ist der Bau von Waben nicht ihre einzige Tätigkeit. Hinzu kommen das Sammeln von Blütenpollen und Nektar, die Aufzucht der Bienenlarven und vieles mehr. Der Begriff fleißiges Bienchen trifft definitiv zu.
Ernte und Verarbeitung
Imkermeister Stefan Kumm hängt sogenannte Mittelwände in den Bienenstock, das sind an Holzrähmchen befestigte Bienenwachsplatten mit vorgeprägten Wabenzellen. Die Bienen besitzen einen ausgeprägten Bautrieb und bebauen die vorgestanzten Waben mit ihrem eigenen Wachs. Dadurch beschleunigt sich der Bauprozess der Waben enorm, ohne die eingehängten Wachsplatten würde es um ein Vielfaches länger dauern.


Um das wertvolle Bienenwachs zu ernten, entnimmt Kumm die Rahmen mit den Honigwaben aus dem Bienenstock. In der Schleuderstraße werden die einzelnen Zellen mit dem Honig dann automatisch entdeckelt und entleert. Ist der Honig nun von den Waben getrennt, wird das Deckelwachs geschmolzen und gefiltert, um Verunreinigungen und Fremdpartikel zu entfernen. Das Wachs härtet nun in Blockform aus und wird gewogen. Im Anschluss wird das Wachs wieder zu Mittelwänden, Bienenwachs-Pellets oder zu anderen Produkten verarbeitet. Die Mittelwände kommen wieder in den Bienenstock und der Kreislauf beginnt von vorne.
In der Antike war Bienenwachs ein beliebtes Heilmittel
Bereits die Menschen in der Antike wussten um die einzigartigen Eigenschaften von Bienenwachs und verwendeten es auch zu medizinischen Zwecken. Sie stellten Salben und Cremes mit dem wertvollen Bienenprodukt her und nutzten diese bei vielerlei Beschwerden wie Verletzungen, Verbrennungen und Gelenkschmerzen.
Auch heute ist Bienenwachs noch sehr gefragt
In der modernen Medizin spielt Bienenwachs als Heilmittel keine Rolle mehr. Ganz anders sieht das jedoch in der Kosmetik aus. Das Wachs sorgt für eine cremige, angenehme Konsistenz bei Cremes und Salben. Zudem spendet es der Haut Feuchtigkeit und schützt diese durch einen hauchdünnen Wachsfilm. Auch die antiseptische und entzündungshemmende Wirkung kommt der Haut zugute. Unsere Partner-Imkerei setzt ihr Bienenwachs daher gezielt bei einem großen Teil ihrer Pflegeprodukte ein.

Durch die schützende und pflegende Wirkung wird Bienenwachs auch gerne bei der Holz- und Lederpflege eingesetzt. Das Wachs verleiht einen tollen Glanz und schützt gleichzeitig. Nicht zu vergessen natürlich die wunderschönen, fein duftenden Kerzen aus Bienenwachs. Gerade in der Weihnachtszeit sind die Kerzen sehr beliebt, sie sorgen für ein besinnliches, weihnachtliches Ambiente und verströmen einen herrlichen Duft nach Honig. Im Gegensatz zu üblichen Kerzen kommen hier außerdem keine künstlichen Farbstoffe oder Bleichmittel ins Spiel, die unsere Umwelt verunreinigen können.
Bienenwachstücher als nachhaltige Plastikalternative
Mit Hilfe von Bienenwachs kann man außerdem ganz leicht eine nachhaltige Verpackungsalternative zu handelsüblichen Plastikverpackungen selber basteln. Obst, Snacks oder auch das Schulbrot könnt ihr darin problemlos einwickeln. Durch die isolierende Wirkung des Bienenwachses bleibt darin alles lange frisch. Nur rohes Fleisch und Fisch sollten nicht in den Wachstüchern verpackt werden. Das Tolle an den Tüchern ist, dass sie bis zu einem Jahr lang verwendet werden können. Sie lassen sich ganz leicht mit Wasser und, wenn benötigt, etwas Spülmittel säubern. Tipp: Das Wasser darf nicht heiß sein, sonst schmilzt das Wachs.
Anleitung – Bienenwachstücher selber basteln
Was benötigt ihr?
- Schere
- Stoff aus 100 Prozent Baumwolle
- Backpapier
- Bienenwachs (als Pellets oder Platten)
- Bügelbrett & Bügeleisen
Schritt 1: Zunächst den Stoff auf die gewünschte Größe schneiden (etwa 30 x 30 cm) und anschließend auf das Backpapier legen.
Schritt 2: Das Bienenwachs darauf verteilen (Pellets zuvor zerkleinern). Tipp: Am besten solltet ihr ein Handtuch unterlegen, damit kein Wachs auf das Bügelbrett gelangen kann.
Schritt 3: Nun einen zweiten Bogen Backpapier auf das Tuch und die Wachsstücke legen und mit dem Bügeleisen darüber bügeln, bis sich das Wachs über das gesamte Tuch verteilt hat. Tipp: Jojobaöl oder die Propolis-Lösung helfen, das Wachs geschmeidiger zu machen, so verteilt es sich besser. Hierfür einfach einen kleinen Tropfen auf ein paar Wachsstücke geben. Die Propolis Lösung verstärkt die antibakterielle Wirkung von Bienenwachs.
Schritt 4: Nachdem das Tuch etwas abgekühlt ist, kann das Backpapier abgezogen werden und voilà – das selbstgemachte Bienenwachstuch ist fertig.
Fertige Bienenwachstücher bekommt ihr auch direkt im Online-Shop von Cum Natura.




Bienenwachs, Honig und vieles mehr
Bienen sind wohl die unterschätztesten Nutztiere. Sie übernehmen die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen und sind damit essenziell für die Nahrungsversorgung der Menschen. Kaum zu glauben, aber nach Schwein und Rind sind Bienen die drittwichtigsten Nutztiere für den Menschen.
Neben der Bestäubung produzieren die fleißigen Insekten zudem hochwertige Naturprodukte, wie Honig, Bienenwachs, Propolis, Gelée Royale und Blütenpollen. All diese Bienenprodukte verfügen über einzigartige Eigenschaften, die dem Menschen nutzen können. Die Imkerei Cum Natura bietet sämtliche dieser Schätze aus dem Bienenstock in reiner Form oder weiterverarbeitet zu verschiedenen hochwertigen Produkten an.

(Text und Fotos: Cum Natura, Karsten Madsen/Pixabay)
22.12.2022