Die Asiatische Hornisse, wissenschaftlich bekannt als Vespa velutina, hat in den letzten Jahren weltweit Aufmerksamkeit erregt, insbesondere in Europa, wo sie als invasive Art betrachtet wird. Diese bemerkenswerte Insektenart hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern birgt auch potenzielle Gefahren für Menschen und andere Tierarten. Deswegen werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Asiatische Hornisse, ihre Geschichte, Auswirkungen und die Bemühungen, mit ihrer Anwesenheit umzugehen.
Die Herkunft der Asiatischen Hornisse
Ursprünglich beheimatet in Südostasien, insbesondere in China und Japan, hat die Asiatische Hornisse in den letzten Jahrzehnten ihren Weg nach Europa gefunden. Es wird angenommen, dass sie durch den Handel mit importierten Waren in die Region gelangt ist. Seit ihrer ersten Entdeckung in Frankreich im Jahr 2004 hat sich die Population der Asiatischen Hornissen in verschiedenen europäischen Ländern rapide ausgebreitet.
Merkmale und Verhalten
Die Asiatische Hornisse ähnelt in ihrem Erscheinungsbild der heimischen Europäischen Hornisse, ist jedoch in der Regel etwas kleiner. Sie zeichnet sich durch eine dunkle Farbe mit orangefarbenen Streifen an ihrem Hinterleib aus. Wie viele andere Hornissenarten ist auch die Asiatische Hornisse ein soziales Insekt, das in großen Kolonien lebt. Ihre Nester werden oft in Bäumen, Sträuchern oder menschlichen Strukturen gebaut.
Auswirkungen auf die Ökosysteme auch im Naturpark
Die Anwesenheit der Asiatischen Hornisse kann schwerwiegende Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme haben. Sie sind aggressive Jäger und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, insbesondere von Honigbienen, aber auch Wildbienen, z.B. der Blauschwarzen Holzbiene. Dies hat in einigen Regionen zu einem Rückgang der Honigbienenpopulationen geführt und damit auch zu negativen Folgen für die Bestäubung von Pflanzen und die landwirtschaftliche Produktion.
Auch unser Naturpark Partner, die Imkerei CumNatura hat schon Erfahrungen mit dieser Art gemacht: „Im Jahr 2014 wurde die Asiatische Hornisse erstmals in Nord-Baden entdeckt und hat seitdem versucht, sich in der Region zu etablieren. Im Eingangsbereich von Cum Natura in Bühl fanden wir 2023 ein Nest in einem alten Weinfass. Nachdem wir das Nest dem Regierungspräsidium gemeldet hatten, wurde es mit Hilfe eines zertifizierten Kammerjägers entfernt. Seitdem beobachten wir immer wieder einzelne Tiere, konnten jedoch kein weiteres Nest entdecken“, so Imker Stefan Kumm. Messbare Schäden durch die asiatische Hornisse hat die Imkerei Cum Natura bisher nicht festgestellt, weiß aber von Kollegen aus Südfrankreich, dass diese massive Probleme haben. Zum Teil stellen die Bienen sogar ihren Flug ein, obwohl ideales Flugwetter herrscht und ausreichend Tracht vorhanden ist.
„Realistisch betrachtet können wir diese invasive Hornissenart nicht mehr daran hindern, sich in der Region zu konsolidieren. Die Frage, inwieweit dies ein Problem für die heimische Imkerei darstellt, bleibt jedoch offen“, schätz Stefan Kumm die derzeitige Situation im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ein.
Potenzielle Gefahren für den Menschen
Während Asiatische Hornissen im Allgemeinen Menschen meiden, können sie bei Bedrohung oder Störung aggressiv werden. Ihr Stich kann schmerzhaft sein und in einigen Fällen schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits gegen Bienen- oder Wespenstiche allergisch sind.
Management und Bekämpfung
Angesichts der potenziellen Auswirkungen der Asiatischen Hornissen auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit haben viele europäische Länder Programme zur Überwachung und Bekämpfung dieser invasiven Art implementiert. Dies umfasst die Identifizierung und Entfernung von Nestern sowie die Überwachung von Populationen, um ihre Ausbreitung einzudämmen.
Fazit & Online Vortrag
Die Asiatische Hornisse stellt eine Herausforderung für den Naturschutz und die öffentliche Gesundheit dar. Während sie ökologische Auswirkungen hat und potenziell gefährlich für den Menschen sein kann, sind Bemühungen im Gange, ihre Ausbreitung zu kontrollieren. Eine umfassende Überwachung und ein koordiniertes Management sind entscheidend, um die Ausbreitung dieser invasiven Art einzudämmen. Ihr wollt mehr zur asiatischen Hornisse erfahren? Dann empfehlen wir euch unseren kostenlosen Online-Vortrag zu diesem Thema mit Manfred Kraft Obmann für Bienenweide, Landesverband Badischer Imker e. V. Die Veranstaltung findet am 13. März um 10 Uhr statt. Meldet euch bis zum 11. März hier an. Wir senden euch dann die Zugangsdaten zu.