Das Netzwerk der Naturpark-Schulen wächst kräftig in diesem Jahr – und wir haben erst angefangen! In Forbach hat der Naturpark-Vorsitzende Dr. Christian Dusch nun die 14. Naturpark-Schule im Namen des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) ausgezeichnet. Bis zum Ende des Jahres wird das Netzwerk, wenn alles klappt, auf 20 Naturpark-Schulen anwachsen.

Warum sind Ziegen so wichtig für die Schwarzwälder Kulturlandschaft? Wie funktioniert das Ökosystem Wald? Wer lebt im Bach und welche geheimnisvollen Geschichten gibt es über das Murgtal? Bei einer Schatzsuche, bei Experimenten, auf einer Wanderung und beim Basteln kommen die Kinder der Klingenbachschule in der Gemeinde Forbach den Antworten auf die Spur.

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In vier Unterrichtsmodulen hat die Grundschule die Voraussetzungen erfüllt, um vom Verband Deutscher Naturparke (VDN) zur Naturpark-Schule zertifiziert zu werden. Am Freitag 6. Mai 2022 überreichte Dr. Christian Dusch, frisch gewählter Naturpark-Vorsitzender und Landrat des Landkreises Rastatt, die offizielle Urkunde und eine Plakette mit dem Schriftzug „Naturpark-Schule“ an den Schulleiter der Klingenbachschule, Helge Rieger.

Naturpark-Schule steht für Nachhaltigkeit

„Wir zeichnen heute schon die 14. Naturpark-Schule im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord aus. Für mich ist es die erste Zertifizierungsfeier“, sagte Dusch. „Ich bin beeindruckt, was die Kinder aus den Modulen mitgenommen haben. So schaffen wir ein Bewusstsein für unsere Natur, Kultur und die Bedeutung von Nachhaltigkeit.“ Noch in diesem Jahr kommen voraussichtlich sechs weitere Naturpark-Schulen hinzu.

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Auch die Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Rastatt Dr. Alexander Becker (CDU), Jonas Weber (SPD) und Thomas Hentschel (Bündnis 90/Die Grünen) waren bei der Auszeichnungsfeier der Klingenbachschule dabei, um sich über das Konzept der Naturpark-Schulen zu informieren.

Die Naturpark-Projekte der Klingenbachschule

Das Kollegium der Klingenbachschule hatte sich schon 2018 dafür entschieden, Naturpark-Schule zu werden. „Leider hat die Pandemie unsere Projektpläne ziemlich nach hinten verschoben“, sagte der Schulleiter der Klingenbachschule, Helge Rieger. „Im vergangenen Jahr konnten wir dann so richtig loslegen. Wir freuen uns mit den Kindern auf weitere spannende Aktionen bei uns im Schwarzwald.“

Für die Zertifizierung zur Naturpark-Schule machte jede Klassenstufe ein Projekt. Die Klassenstufe eins lernte von den Ziegenfreunden Bermersbach die Ziege als Nutztier kennen. So erfuhren sie im Stall etwa, was Ziegen brauchen, um gesund zu bleiben. Die Klassenstufe zwei lernte von dem Revierleiter von Gausbach, Andreas Wacker, und dem Revierleiter von Heiligenwald, Bernhard Ott, alles über die einheimischen Laub- und Nadelbäume. Die dritte Klassenstufe erforschte mit der Naturpark-Umweltpädagogin Manuela Riedling den Sersbach im Bahatal. Und die vierte Klassenstufe beschäftigte sich mit dem ehemaligen Gausbacher Ortsvorsteher Achim Rietz auf dem Gausbacher Sagenweg mit den märchenhaften Erzählungen ihrer Heimat.

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„Die Schüler können sich durch die Projekte mit Experten aus unserer Region nun direkt mit der Natur um sie herum, den hier lebenden Tieren und mit unserer Kultur identifizieren“, sagte die Stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Forbach, Sabine Reichl. „Für unsere Gemeinde ist das eine große Bereicherung.“

Anzahl der Naturpark-Schulen wächst rasant

Neben der Grundschule in Bischweier, der Realschule in Gaggenau und der Grundschule in Hilpertsau ist die Klingenbachschule die vierte Naturpark-Schule im Murgtal. Der Landkreis Rastatt ist mit nun sieben zertifizierten Schulen der Landkreis mit den meisten Naturpark-Schulen im 4.200 Quadratkilometer großen Gebiet des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Im Herbst kommt mit der Maria-Victoria Schule in Ottersweier die zweite weiterführende Schule hinzu.

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„Die Anzahl der Naturpark-Schulen wächst besonders in diesem Jahr rasant an. Das zeigt, dass die Schulen in der Region unser Bildungskonzept schätzen und wir mit den Themen Natur, Kultur und Nachhaltigkeit den Nerv der Zeit treffen“, sagte der Naturpark-Geschäftsführer, Karl-Heinz Dunker, bei der Feier. „Die Naturpark-Schulen und die Naturpark-Kindergärten sind Vorzeigeprojekte und dienen als Vorbild für andere Naturparke.“

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Hintergrund: Das Konzept der Naturpark-Schulen

Kennzeichnend für eine Naturpark-Schule ist eine dauerhafte und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark und den Schulen. Das Konzept ist als Schulentwicklungsprogramm angelegt und trägt zur Profilschärfung der Schule bei. In Form „moderner Heimatkunde“ werden die Schüler/innen für die Besonderheiten ihrer lokalen und regionalen Umgebung sensibilisiert und die Themen Natur und Kultur in der Schule nachhaltig verankert.

Gemäß dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden den Kindern dabei Gestaltungskompetenzen vermittelt. So können sie ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten. Zentrales Anliegen ist es, den Schüler/innen unterschiedliche Perspektiven auf lokale Themen wie Landschaft, Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Brauchtum und Handwerk zu geben. Experten aus der Region wie etwa Förster, Landwirte, Imker, Kräuterpädagogen, Vereine oder Privatpersonen bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Unterricht ein und arbeiten eng mit den Lehrkräften zusammen.

Mehr zu den Naturpark-Schulen HIER.

(Fotos: Gundi Woll/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord)

9.5.2022