Natürlich geht es um Honig bei der Großimkerei Cum Natura in Bühl. In rund 200 Bienenvölkern arbeiten schätzungsweise 20 Millionen Bienen für Stefan Kumm und sein Unternehmen. „Damit sind wir der größte Arbeitgeber in Bühl“, scherzt der Imkermeister. Doch Honig ist für ihn nicht unbedingt das wichtigste Produkt seiner Bienen. Es ist das in der Öffentlichkeit noch wenig bekannte Propolis – ein von den Bienen verarbeitetes Harz, das sie in ihren Stöcken als wirksamen Schutz vor Erregern und Krankheiten einsetzen.
Ein solches Unternehmen für Bienenprodukte kann man in Deutschland lange suchen. Cum Natura erzeugt nicht nur Honig, sondern verarbeitet auch andere Substanzen, die von Bienen produziert werden, in Bioland-Qualität zu gesundheitsfördernden Mitteln zur Nahrungsergänzung, zu Kosmetik und zu süßen Gaumengenüssen.
Lebensnotwendige Insekten
Bienen sind für das Leben auf unserem Planeten unentbehrlich – zumindest auf dem Festland. Denn sie befruchten die meisten Pflanzen, von deren Früchten wir uns ernähren. Zugleich bestäuben sie unzählige Wildpflanzen. Und sie haben unglaubliche Fähigkeiten. Es fasziniert uns ja schon seit je her, dass sie Honig, diesen süßen kulinarischen Genuss, in unzähligen Geschmacksrichtungen herstellen. Ebenso sind ihre wächsernen Waben mit den exakt sechseckigen Zellen ein Wunder der Natur. Ganz zu schweigen von den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Materials für den Menschen.
Bienen können viel mehr als Honig
Doch produzieren die kleinen Arbeitstiere noch ganz andere Substanzen mit verblüffenden Eigenschaften. Da ist zum einen das Gelée Royale – der „königliche“ Saft -, mit dem die Bienen ihre Königin füttern. Eine Bienenkönigin hat genau dieselben Gene wie ihre Arbeiterinnen. Doch lässt das Gelée Royale sie doppelt so groß werden und versetzt sie in die Lage, täglich 2000 Eier zu legen – ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts. Dieser „Königinnensaft“ muss also wahrhaft eine Art Zaubertrank und ein konzentrierter Energielieferant erster Güte sein.
Fabelhafter Gesundheitsschutz
Zum anderen sammeln die Bienen Harz aus Blütenknospen und von Bäumen und produzieren daraus mit ihren eigenen Fermenten einen Rundum-Gesundheitsschutz namens Propolis. Rundum im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie überziehen ihren Bienenstock geradezu mit diesem Harz. Sie dichten ihn damit ab und kleiden jede einzelne Wabenzelle für ihre Eier und Larven damit aus. Befindet sich ein Fremdkörper im Bau, zum Beispiel ein getöteter Eindringling, der zu groß für den Abtransport ist, so wird dieser mit diesem Harz überzogen. Damit mumifiziert das Tier und verwest nicht, es werden keine Keime freigesetzt, die den Bienen und ihrer Brut gefährlich werden können. Denn Propolis hat eine stark antibiotische, antiseptische und antibakterielle Wirkung.
Väterliche Geschäftsidee umgesetzt
„Alle Bienenprodukte sind gesund“, betont Imkermeister Stefan Kumm. Und zwar nicht nur für Bienen. Schon unsere Großmütter haben uns bei Husten Honig verabreicht. Erst in jüngerer Zeit haben Imker und Forscher entdeckt, dass Propolis und Gelée Royale auch für den Menschen gesundheitsfördernd sein und das Immunsystem stärken können. Und hier setzt das Geschäftsmodell von Kumm und seinem Unternehmen Cum Natura an. „Ich habe es meinem Vater zu verdanken, dass ich Imker wurde“, erzählt der Unternehmer. „Und die Geschäftsidee, Propolis als Tinkturen, Lösungen und Salben zu verarbeiten und diese zu vermarkten, stammt von ihm.“
Dreifache Qualifikation des Imkermeisters
Stefan Kumm ist Imker in der fünften Generation, aber der erste in seiner Familie, der daraus einen Hauptberuf gemacht und mittlerweile ein mittelständisches Unternehmen mit derzeit 15 Mitarbeitern aufgebaut hat. Seine Ausbildung zum Imker hat er an der Universität Stuttgart-Hohenheim gemacht, anschließend hat er Betriebswirtschaft studiert und eine Ausbildung zum Pharmareferenten absolviert. Denn Cum Natura ist ein eingetragener pharmazeutischer Betrieb. „Wir haben zwar keine pharmazeutischen Präparate, aber diese Eintragung schützt unsere Kompetenz. Das Regierungspräsidium weiß, dass wir seriös arbeiten und nicht behaupten, wir produzierten Medizin.“
Gesundheitsprodukte und Honig
Denn Cum Natura erzeugt seine Bienenprodukte mit Gelée Royale, Propolis, Blütenpollen und Honig ausdrücklich als Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetik. Auch für Haustiere gibt es Bienenpräparate, die die Gesundheit stärken. Das Wachs verwendet das Unternehmen weniger für Kerzen und ähnliches, sondern für seine kosmetischen Produkte. Vor allem in Sachen Honig kommt auch der Genuss nicht zu kurz. Denn neben den acht Hauptsorten Kirschblüten-, Raps-, Sommerblüten-, Akazien-, Linden-, Edelkastanien-, Fichten- und Tannenhonig sowie weiteren Varianten ist eine beachtliche Auswahl an „geistigen“, aber auch alkoholfreien Getränken auf Honigbasis zu haben. Hinzu kommen Schmankerln wie Honig-Bonbons oder sogar Honig-Gummibärchen.
Honig schleudern bei Cum Natura
Nicht alle Rohstoffe für diese Produkte kommen aus Kumms Bienenvölkern. „Wir kaufen unseren Rohstoff beim Imker ein und verkaufen ihm das fertige Produkt zurück“, erklärt Kumm. So lässt er sich zum Beispiel Propolis von anderen Imkern vor allem aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und dem Elsass liefern.
Aufstieg zum Gesundheitsprodukt
„Propolis galt bis in die Siebzigerjahre als Abfall“, erklärt Kumm. „Aber mein Vater hat es schon Ende der Sechzigerjahre gesammelt, untersucht, sich autodidaktisch fortgebildet und Rezepturen entwickelt. Propolis tötet Bakterien, Viren und Pilze – und es wirkt stimulierend und stabilisierend auf das Immunsystem.“ Gelée Royale wiederum ist eine sehr komplexe Zuckerverbindung, die den Sauerstoffaustausch der Zellen erhöht und sich positiv auf die Vitalität, die Regeneration von Krankheiten und die Stimmung auswirkt. Man kann diese gesundheitsfördernden Substanzen in Form von Kapseln, Tinkturen, Tropfen, Cremes, Salben, Lösungen, Lutschtabletten oder Sprays anwenden.
Eine der ersten Bioland-Imkereien Deutschlands
Neben dem pharmazeutischen Betrieb Cum Natura steht die Bioland-Imkerei Stefan Kumm für Honig der höchsten Qualität. Seit 2002 lässt sich der Betrieb für das Bioland-Siegel zertifizieren und ist damit eine der ältesten Bio-Imkereien Deutschlands. „Wir haben anfangs auch an den Richtlinien mitgearbeitet“, sagt Kumm. „Grundsätzlich ist die Imkerei per se schon so nah an der Natur, dass es kaum Unterschiede zwischen Bioland-Honigen und anderen ‚Echten Deutschen Bienenhonigen‘ gibt. Die werden alle sehr streng kontrolliert.“
„Bio-Produkte sind der Ausweg“
Natürlich können Imker nicht verhindern, dass die Bienen auch an mit Spritzmitteln und Dünger behandelten Pflanzen Nektar sammeln. Die Bio-Imker allerdings verwenden nur bedenkenlose Materialien wie etwa Holz, Lehm oder auch schadstofffreie Farben für Anstriche an ihren Bienenstöcken. Oder sie dürfen beispielsweise bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe ausschliesslich organische Säuren einsetzen. Kumms Haltung ist eindeutig: „Es gibt nach meiner Anschauung keinen anderen Ausweg aus der Lebensmittelmisere als ‚Bio‘. Wenn wir mit der Massen- und Billigproduktion so weitermachen, werden wir uns mit Messer und Gabel umbringen.“
Besucht die Imkerstube in Bühl!
Rund 50 Bienenprodukte vertreibt Cum Natura unter der Marke „Imkergut“, hauptsächlich über den Online-Shop im Internet (Link siehe unten), aber auch in ihrem Bühler Verkaufsraum. Hier in der mit alten Holzmöbeln gemütlich eingerichteten „Imkerstube“ beraten Kumms Mitarbeiter gerne eingehend über alle Bienenprodukte. Darüber hinaus ist die Imkerei auf allen Naturparkmärkten und –messen im ganzen Schwarzwald sowie auf zahlreichen Bauern- und Wochenmärkten vertreten. Ein Besuch bei Cum Natura und in der Imkerstube öffnet die Augen: Alles, was von Bienen kommt, ist noch fabelhafter, als wir ohnehin schon wussten. Wir können nicht genug für den Schutz dieser Wundertiere tun!
(Fotos: Cum Natura, Stefan Dangel, Video: Cum Natura)
Cum Natura GmbH
Stefan Kumm
Am Froschbächle 17, 77815 Bühl
Telefon: 07223 951150
Telefax: 07223 9511515
E-Mail: info@cumnatura.de
Web-Adresse und Online-Shop: www.imkergut.de