Der Naturpark zieht Bilanz für 2021 beim Projekt „Blühender Naturpark“: Mit der Einsaat einer 400 Quadratmeter großen Fläche im Offenburger Ortsteil Fessenbach endete die diesjährige Herbsteinsaat im „Blühenden Naturpark“. 25 Kinder der Hubert-Burda-Grundschule Fessenbach brachten mit Feuereifer die Blühwiesensamen aus, unterstützt von Ortsvorsteher Paul Litterst und weiteren Gemeindemitgliedern.
Seit 2016 unterstützt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Kreise, Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen dabei, insektenfreundliche Blühwiesen anzulegen. Rund 460 Flächen sind seither mit 122 Projektteilnehmern aufbereitet worden, insgesamt etwa 280.000 Quadratmeter. „Allein in diesem Jahr haben wir mit 24 Projekt-Teilnehmern 90 Flächen mit insgesamt 60.000 Quadratmetern aufgewertet“, resümiert Lilli Wahli, Projektmanagerin des Naturparks. „Dabei wird nicht jede Fläche komplett neu aufbereitet und mit gebietsheimischem Saatgut eingesät. Manchmal sind auch vorhandene Flächen schon sehr artenreich und müssen einfach nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht werden, um für Insekten attraktiv zu bleiben.“
Starker Partner Volksbank Lahr
Unterstützt wird der „Blühende Naturpark“ seit 2019 von der Volksbank Lahr und ihrer Aktion „Unsere Region blüht und summt“. 19 Flächen mit 6.345 Quadratmetern wurden 2021 dank dieser Kooperation angelegt.
Artenvielfalt wächst wieder
Zum dritten Mal in Folge fand auch die jährliche Erfassung der Pflanzenarten statt, die Studierende im Auftrag des Naturparks auf mehreren Flächen durchführen (Offenburg, Oppenau, Achern, Steinbach und Birkenfeld). Sie ergab eine Zunahme an Arten auf den durchschnittlich drei Jahre alten Flächen. 31 Blütenpflanzen wurden im Schnitt dokumentiert, acht mehr als im Vorjahr. „Unsere heimischen Wildbienenarten haben einen kleinen Flugradius und sind daher auf mehrjährig bestehende Blütenflächen angewiesen“, erklärt Lilli Wahli. „Durch die Zerschneidung der Landschaft haben sie Schwierigkeiten, geeignete Futterquellen zu finden. Darum ist es gut, wenn immer mehr auch kleine Flächen hinzukommen und ein Netzwerk entsteht.“
Auch die Dichte des Bewuchses wurde bei der Evaluation ins Auge gefasst. „Ein Großteil der Wildbienen nistet am Boden und benötigt daher unbewachsene Stellen. Darum ist eine Verdichtung des Pflanzenbestands nicht unbedingt erstrebenswert“, so die Projektmanagerin.
Gute Aussichten für Wildbienen
Im Rahmen des Gesamtprojekts „Blühende Naturparke“, das alle sieben Naturparke Baden-Württembergs vereint, nimmt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit seiner Bilanz einen vorderen Rang ein. Rund 250 Flächen wurden 2021 landesweit aufgewertet, summa summarum 170.000 Quadratmeter. 60 neue Projektteilnehmer kamen hinzu. „Was mich besonders freut ist die Tatsache, dass bei den Aussaaten auch viele Kindergartengruppen und Schulklassen mithelfen“, betont Karl-Heinz Dunker, Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. „So bekommen schon die Kleinsten Einblicke in die Zusammenhänge in der Natur und entwickeln Verantwortungsbewusstsein.“
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(Fotos: Katja Kösztler/Naturpark)
16.11.2021