Unser Einkaufs- oder Konsumverhalten ist ganz entscheidend für unsere persönliche CO2-Bilanz, unseren ökologischen Fußabdruck. Was wir wo einkaufen und wie und wo es hergestellt wird, beeinflusst den Ausstoß von Klimagasen entscheidend. Deshalb sollten wir auf langlebige Produkte setzen – aber nicht nur wegen des Klimaschutzes.
Kaufen belastet die Natur
Heute geht es um unser Konsumverhalten. Egal, welche Produkte wir kaufen, unser Konsum hat Folgen für die Umwelt. Unsere jährliche Pro-Kopf-Emission liegt in Deutschland bei 11,6 Tonnen CO2-Äquivalent. Das ist beinahe doppelt so viel wie der globale Durchschnitt. Neben Wohnen, Heizen, Strom, Mobilität und Ernährung macht unser „sonstiger Konsum“ den größten Anteil aus, nämlich rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes. Dazu zählen zum Beispiel Freizeitaktivitäten, aber auch Produkte wie Kleidung, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik.
Langlebige Produkte reduzieren die Klimagase
Für alle materiellen Produkte gilt: Sie werden meist zu schnell entsorgt, zu oft werden neue gekauft. Und das, obwohl die alten häufig noch gut sind, funktionieren oder repariert werden können. Oder sie werden ausgetauscht, weil sie nicht sehr lange halten. Deshalb ist das A und O: Kauft langlebige Produkte! Denn bei jedem Produkt wird Energie bei der Herstellung, beim Transport und bei der Nutzung verbraucht. Und dies setzt während des gesamten Lebenszyklus vom Abbau der Rohstoffe bis zur Entsorgung schädliche Klimagase frei, hautpsächlich CO2. Vom anfallendem Müll – auch schon bei der Produktion – und wie er die Umwelt belastet, reden wir hier erst gar nicht.
Qualität zahlt sich aus
Allein bei vier vier Gruppen von Produkten – nämlich bei Fernsehern, Notebooks, Smartphones und Waschmaschinen – könnten die Deutschen jährlich knapp vier Millionen Tonnen CO2e* einsparen – das entspricht den Emissionen von 1,85 Millionen Autos. Und ganz abgesehen davon würden sie sehr viel Geld sparen, nämlich 3,7 Milliarden Euro! Das hat das Öko-Institut in einer Studie im Auftrag des Verberbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) herausgefunden. Diese Einsparungen sind möglich, wenn sich die Verbraucher für langlebige Produkte entscheiden.
Welche Produkte sind langlebig?
Das Problem ist, dass wir oft nicht erkennen können, wie langlebig ein Produkt ist. Deshalb fordert der vzbv die Bundesregierung auf, eine Produktpolitik anzustoßen, die verbraucherfreundlich und gleichzeitig zur Bewältigung der Klimakrise notwendig ist. Das setzt zuverlässige Informationen zur Haltbarkeit und Lebensdauer voraus. So schlägt der Verband auch einen einen Reparaturindex und verpflichtende Angaben zur Lebensdauer vor.
Was können wir tun?
Natürlich gibt es Merkmale, die auf eine lange Lebensdauer der hinweisen. Billige Produkte von unbekannten Marken sind da eher riskant. Am Ende bezahlt ihr mehr, wenn ihr günstig Dinge einkauft, die bald kaputtgehen. Und damit fängt der Teufelskreis mit der Klimabelastung immer wieder von Neuem an: beim Abbau der Rohstoffe – oft auch mit Kinderarbeit verbunden -, dem Transport, der Verarbeitung und Produktion, wieder dem Transport in die Geschäfte oder im Versandhandel und letztlich beim Gebrauch. Achtet auf bekannte, renommierte Marken. Informiert euch, lest Bewertungen und Tests, fragt Menschen in eurem Umfeld nach ihren Erfahrungen. Und achtet auf solche Produkte, die umweltfreundlich produziert sind und wenig Energie verbrauchen.
Tipps
- Nutzt die Produkte so lange wie möglich.
- Werft nichts weg, was noch zu gebrauchen ist. Ihr könnt es auch verschenken oder spenden.
- Kaputtes erst mal reparieren lassen. Eine Waschmaschine oder einen Fernseher lässt man schon eher mal reparieren. Aber wie sieht es mit dem Handy oder Laptop aus? Vielleicht genügt ein Software-Update? Oft lassen sich kaputte Hardware-Komponenten austauschen.
- Schaltet eure Geräte immer ganz aus, wenn ihr sie nicht braucht.
- Oft lohnt es sich, gebrauchte Produkte zu kaufen – beispielsweise wieder aufgemöbelte „refurbished“ Smartphones. Dann fallen schon mal die Emissionen bei Rohstoffgewinnung und Produktion weg.
(Fotos: pixabay, Grafiken: vzbv)
14.12.2021