Seit 150 Jahren gibt es die Schwarzwaldbahn. Anlässlich dieses Jubiläums hat die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe eine farbenfrohe Ausstellung zur Tourismuswerbung seit der Zeit für den Schwarzwald und weitere Destinationen entlang der Route zusammengestellt. Schaut euch die Bilder an und kommt in die Ausstellung. Sie läuft noch bis 16. September.
Die Schwarzwaldbahn gilt als eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Unzählige Touristinnen und Touristen aus nah und fern reisen auf diesem Weg vom Nordschwarzwald bis an den Bodensee. 150 Jahre nach Vollendung dieser populären Strecke richtet die Badische Landesbibliothek mit der Ausstellung „Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee – Tourismuswerbung im Wandel“ den Blick auf die Anfänge der Tourismuswerbung.

Schwarzwälder Gewerbe- und Industrie-Ausstellung mit Kunstausstellung,
Hornberg/Schwarzwaldbahn. Führer durch die Ausstellung. Hornberg 1925.

Die Schwarzwaldbahn brachte den Tourismus in die Region
Ob Bollenhut oder dunkle Tannenwälder – das Image der Kulturlandschaft Schwarzwald wurde früh von der romantisierenden Bildwelt aus Literatur und Medien geprägt. Bereits die ersten Reiseführer warben mit unberührter Natur und Traditionsbewusstsein. Aufwendig gestaltete Broschüren und Faltblätter zeigen beliebte Bildmotive wie Schwarzwaldhütten, pittoreske Landschaftsausschnitte oder typische Trachten. Auf großformatigen Plakaten sind sportliche Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Skifahren dargestellt. Neben dem Kurangebot und der Sommerfrische war es vor allem das Aufkommen des Wintersports, das die Schwarzwaldregion zu einer ganzjährigen Urlaubsdestination des internationalen Tourismus werden ließ.





Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts organisierten sich lokale Akteure in Verbänden und Vereinen. Ihr Ziel war es, örtliche Interessen zu vertreten, den Fremdenverkehr zu steigern und die Anziehungskraft der Region zu erhöhen. Sie brachten Broschüren heraus, veröffentlichten Anzeigen und engagierten sich für den Ausbau der touristischen Infrastruktur.
Reisen als ästhetische Erfahrung
Die Entstehung des Tourismus im Schwarzwald ist unmittelbar an den Bau der Schwarzwaldbahn gekoppelt. Sie veränderte die Region maßgeblich und förderte den Fremdenverkehr: Eigens eingerichtete Aussichtswagen und häufigere Fahrtzeiten am Wochenende richteten sich vornehmlich an ein touristisches Publikum aus den Städten. Die Schwarzwaldbahn war Transportmittel und zugleich Werbemotiv. Internationale Reiseführer betonen die hervorragende Anbindung an den europäischen Personenfernverkehr. Zugleich wurde das Reisen selbst zu einer ästhetischen Erfahrung. Der besondere Streckenverlauf ist dem Karlsruher Bauingenieur Robert Gerwig zu verdanken, der eine der tunnelreichsten und brückenärmsten Gebirgsbahnen Europas schuf. Bis heute ist sie eine beliebte Attraktion.



Die Ausstellung nimmt euch mit auf eine imaginäre Reise von Karlsruhe bis nach Konstanz an den internationalen Bodensee. Die Exponate zeigen die ganze Bandbreite der frühen Tourismuswerbung und offenbaren, wie stereotype Bildmotive die Konstruktion des Kulturraums Schwarzwald prägten. Zugleich veranschaulichen sie den Wandel der Werbeästhetik im Laufe der letzten 150 Jahre.
„Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee – Tourismuswerbung im Wandel“
Ausstellung der Badischen Landesbibliothek in Kooperation mit DB Regio Baden-Württemberg
Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe
Laufzeit: 19. April 2023 bis 16. September 2023, Eintritt frei
Öffnungszeiten. Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr
www.blb-karlsruhe.de
(Abbildungen und Fotos: Badische Landesbibliothek)
25.5.2023