„So etwas ist einmalig im Nordschwarzwald“. Freudenstadt Tourismusdirektor Michael Krause strahlte über beide Ohren, als er gemeinsam mit Vertretern des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und des Sportkreises einen einzigartigen Mountainbike-Parcours eröffnete, der sowohl für Laien als auch den Spitzensport geeignet ist. Dieses touristische und sportliche Vorzeigeobjekt wurde vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit 56.000 EUR gefördert. Naturpark-Chef Karl-Heinz Dunker: „Wir haben den Single-Trail gerne bezuschusst, weil hier etwas geschaffen wurde, das weit über Freudenstadt hinausstrahlt und dem ganzen Schwarzwald gut tut.“
Die Einweihung des 3,6 Kilometer langen und höchst abwechslungsreichen Trails Ende August war auch für Christian Ludewig ein besonderer Moment. Der leidenschaftliche Mountainbiker, der erst vor acht Jahren mit dem Radsport begonnen hatte, hatte die Idee zu dem ehrgeizigen Projekt – und auch das nötige Durchhaltevermögen. Denn gerade anfangs stieß eine große, nicht gerade günstige Mountainbikestrecke direkt vor der eigenen Haustüre bei einigen Gemeinderatsmitgliedern durchaus auf Skepsis. Doch mit Planungs- und Realisierungsfortschritt wuchs auch hier die Gewissheit, für die Region etwas ganz Außergewöhnliches zu realisieren.
Der Mountainbike-Single-Trail
Die Besonderheit des Freudenstädter Mountainbike-Single-Trail basiert auf seiner Tauglichkeit für Spitz- und Breitensport. Zum einen ist er als Rennstrecke für die Mountainbike-Bundesliga ausgewiesen, zum anderen für jedermann frei zugänglich und befahrbar. Die Idee dahinter: Jeder soll die Möglichkeit haben, den Reiz des Mountainbikens hautnah auf einer anspruchsvollen Bundesliga-Rennstrecke erleben zu können.
Die Konzeption von Christian Ludewig unterteilt die Strecke in vier Sektoren:
- Voba Drop & Dual-Line (Sprung und Dual Line)
- Pump it & Jump it (Pump-Track)
- Queens Garden (Rock-Garden)
- The Queen (North-Shore).
In der „Dual-Line“ haben die Biker die Wahl zwischen zwei Varianten: Kurz und steil oder länger und etwas flacher. Im zweiten Sektor erreichen die Fahrer den sogenannten „Pump-Track“. Dieser ist wellenförmig angelegt und verläuft über Berg und Tal. Im dritten Sektor, dem „Rock-Garden“, fahren die Mountainbiker über naturbelassene Felsformationen bis zum vierten Sektor, den „North-Shores“, der auch als „The Queen“ bezeichnet wird. Auf einem Brettersteig geht’s für die Biker im ZickZack-Kurs bergab zurück ins Tal. Die „North-Shore“ endet mit einem Gefälle von rund 50 Prozent; dieser Sektor führt also steil bergab und steht deshalb in krassem Kontrast zu dem ersten, steilen Anstieg in der „Dual-Line“, bei dem 130 Höhenmeter überbrückt werden müssen.
Auch wenn dies alles etwas verwegen klingen mag: Der Mountainbike-Single-Trail ist so angelegt, dass jeder – ob erfahren oder unerfahren – in der Lage sein sollte, ihn fahren zu können.
Der gesamte Parcour ist selbstverständlich naturparkgerecht angelegt und beschildert. Hinsichtlich der geplanten Spitzensportveranstaltungen ist zudem eine Zuschauerzone eingerichtet worden, die ein hautnahes Sporterlebnis ermöglichen soll. Seine sportliche Premiere feiert der Single-Trail übrigens schon am 23. und 24. September beim ersten Bundesliga-Rennen. Termin also vormerken!
Und jetzt verlassen wir die Theorie und begeben uns mit Mountainbike-Profi Ludewig auf den neuen Single-Trail von Freudenstadt:
(Fotos/Videos: Christian Ludewig, Pro-cyCL)