Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord baut auf dem Kaltenbronn in der Nähe des Hohlohturms eine Moorstation. In der Naturpark-Moorstation sollen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene das einzigartige Ökosystem und den Lebensraum Moor entdecken. Mit der Moorstation will der Naturpark Gäste wie Einheimische für die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz sensibilisieren. Im Fokus stehen die Themen „Lebensraum Moor“, „Ökosystem Wald und Moor“, „Moor und Klimaschutz“ sowie „Waldnutzung“.

Den Bau der Moorstation hat der Naturpark offiziell am Dienstag (25. Juli) mit Gernsbachs Bürgermeister Julian Christ, dem Landesforstpräsidenten Martin Strittmatter sowie Vertretern des verantwortlichen Architekturbüros am künftigen Standort bekannt gegeben.
Vorbild Moorstation
„Mit der Moorstation setzt der Naturpark ein Modellprojekt um, das auch als Vorbild für andere Bildungsprojekte in besonders schützenswerten Bereichen dienen kann“, sagt der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker, zum offiziellen Baustart am Dienstag auf dem Kaltenbronn. Landesforstpräsident Martin Strittmatter führt zur Bedeutung des Projekts aus: „Der Wald ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dabei geht es darum, Erholung, Natur- und Klimaschutz sowie Rohstoffe in Einklang zu bringen. Bei der Sensibilisierung für diese Themen ist der Naturpark ein zentraler Akteur.“


Auch Gernsbachs Bürgermeister Christ freut sich auf die Naturpark-Moorstation. „Sie wird das Infozentrum Kaltenbronn mit ihrem naturpädagogischen Bildungsangebot zu den ökologischen Zusammenhängen unseres faszinierenden Hochmoorgebiets wunderbar ergänzen.“ Die Naturpark-Moorstation ist als schulischer und außerschulischer Lern- und Bildungsort gedacht, den etwa Schulen, Volkshochschulen, die Forstverwaltung oder auch Verbände wie BUND und NABU nutzen können.


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Zudem soll sie Ausgangspunkt für geführte Moor-Exkursionen sein. Geplant sind an die hundert Bildungsangebote pro Jahr. Die Veranstaltungen werden über das Jahr hinweg verteilt stattfinden. Während der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeit des Auerwilds wird es Sonderregelungen geben. Das Projekt wird durch Landesmittel vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg finanziert. Es ist Bestandteil des Aktionsplans Kaltenbronn 2030.
So wird die Moorstation aussehen
Die Naturpark-Moorstation orientiert sich an der regionaltypischen Bauweise. Sie wird aus Massivholz in einem Holzbaubetrieb in der Region vorgefertigt und vor Ort aufgebaut. Auf Dämm- und Klebestoffe sowie metallische Verbindungsmittel wird konsequent verzichtet. Die Moorstation passt sich optimal in die umliegende Landschaft ein. Leif Linhoff, Projektleiter beim Architekturbüro Hardy Happle, erklärt das Baukonzept folgendermaßen: „Bei der Konzeption war maßgeblich, dass wir ein nachhaltiges Gebäude entwickeln. Das kommt durch die hölzerne Konstruktion zum Ausdruck. Außerdem beziehen wir die Umwelteinflüsse ein, etwa bei der Belichtung oder der Ausrichtung des Dachs.“


Hintergrund zur Bedeutung des Kaltenbronns: Der Kaltenbronn liegt im Nordschwarzwald zwischen Murg- und Enztal. Es ist mit 4.900 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet in Baden-Württemberg. Auf dem Kaltenbronn gibt es Bann- und Schonwälder sowie naturnah bewirtschaftete Waldflächen. Mit dem Wildsee und dem Hohlohsee gibt es zwei einzigartige, naturnahe Hochmoore. Gleichzeitig ist der Kaltenbronn mit seinen jährlich rund 500.000 Besucherinnen und Besuchern ein Hotspot für Naherholung und Tourismus.
(Text: Gundi Woll/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord; Bilder: Hardy Happle Architektur, Michael Keppler, Gundi Woll)
26.7.2023