Neues Mitglied in der Gemeinschaft der Naturpark-Wirte: Das Restaurant Hofengel im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach setzt schon seit langem auf regionale Lebensmittel und will das künftig noch mehr tun. Da ist es nur konsequent, dass Werner Hauser und seine Frau Debie Bernal-Hauser bei den Naturpark-Wirten mitmachen.
„Ich möchte die heimischen Bauern unterstützen“, begründet Werner Hauser seinen Beitritt zu den Naturpark-Wirten. „Der Vogtsbauernhof steht für Traditionspflege, und für uns gehört es dazu, dass wir im Museumsrestaurant heimische und gesunde Produkte anbieten.“ Deshalb kocht Hauser künftig verstärkt mit regionalen Zutaten. Er ist der erste Naturpark-Wirt in Gutach.
Als Naturpark-Wirt ist er gleichzeitig Mitglied von „Schmeck den Süden“, einer Initiative, die sich für die Verwendung regionaler Lebensmittel einsetzt. Die Mitglieder dürfen sich, je nach dem, wie viele regionale Speisen sie anbieten, mit einem, zwei oder drei Löwen schmücken. Hauser hat mit einem Löwen begonnen. Das bedeutet, dass er das ganze Jahr über vier Gerichte und ein Menü aus regionalen Zutaten anbietet. „Ich werde das ausbauen“, versichert er. „Aber wir sind ein Touristenlokal, haben Gäste aus aller Welt, da müssen wir auch andere Dinge im Angebot haben.“
Naturpark-Wirt mit 50 Jahren Koch-Erfahrung
Dennoch zählt er eine ganze Reihe heimischer Lebensmittel auf: Das Fleisch stammt aus Baden-Württemberg, das Wild stammt direkt aus den Wäldern von Gutach, auch die Schwarzwaldforellen kommen aus dem Ort. Ebenso das Gemüse – „das holen wir selbst ab“, betont der 66-Jährige. Seit über 50 Jahren ist er leidenschaftlicher Koch. Im Museumsrestaurant Hofengel war er neun Jahre lang Küchenchef und hat es nun in diesem Jahr mit seiner Frau als Pächterin übernommen.
Das Lokal befindet sich im Haupt- und Zugangsgebäude des Freilichtmuseums und verfügt über eine Terrasse mit 200 Plätzen und Blick auf die historischen Bauernhöfe. Rund 250 bis 300 Essen verlassen täglich Hausers Küche. Das gesamte Restaurant-Team besteht aus 17 Personen.
Wie kommt es eigentlich zu dem Namen „Hofengel“? „Das hängt mit dem alten Schwarzwälder Erbrecht zusammen“, erklärt Hauser. „Im 16. Jahrhundert war die Teilung der Höfe verboten. Es erbte immer der jüngste Sohn, der so genannte ‚Hofengel‘. Die übrigen Erben wurden ‚mäßig abgefunden‘, heißt es in der Chronik.“ Die Museumsleitung taufte das Restaurant wohl „Hofengel“, weil es einfach ein schön klingender Name ist und weil es gut zur Tradition der Schwarzwälder Bauernhöfe passt.
(Fotos: Yannick Theobald)