Rumms hat es gemacht
Ziemlich heftig sogar. Dann gab es plötzlich einen Rheingraben. Und an seiner Kante ragte der Schwarzwald empor.
Naja. Ganz so einfach und hoppladihopp ist die Entstehung des wohl bekanntesten deutschen Mittelgebirges nicht vonstatten gegangen… Aber kurz zusammengefasst passt es schon. Denn vor 70 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Tertiär, brach tatsächlich der Oberrheingraben ein. Und an seinem Ostrand erhob sich in den folgenden Jahren, Jahrtausenden, Jahrmillionen der Schwarzwald. Als eine Art Ausgleichbewegung der in Unruhe geratenen Gesteinsschichten. Was man heute noch ganz gut sehen kann, ist die unterschiedlich starke Hebung des Mittelgebirges: Die tief eingeschnittenen Täler und steilen Aufstiege auf der westlichen Seite entlang des Rheingrabens stehen bis heute im Kontrast zu den eher sanft abfallenden Landschaften des östlichen Schwarzwalds.
Buntes Durcheinander: spannende Geologie im Nordschwarzwald
Bei dieser ganzen Auf- und Umschichtung brachen auch die vor hunderten von Millionen Jahren noch hübsch ordentlich aufeinander aufgebauten Gesteinsschichten. Und stapelten sich etwas wilder durch- und übereinander. Das kann man sich leicht vorstellen. Man findet also heute bei genauem Hinschauen die verschiedensten Gesteine, aus denen der Nordschwarzwald eben besteht. Und kann sich dabei gut vorstellen, welche Kräfte wohl dazu geführt haben, dass wir heute hier so eine abwechslungsreiche und traumhaft schöne Landschaft haben:
Deshalb ein Tipp von uns: Geht doch bei eurem nächsten Ausflug durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mal dem Gebirge im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Grund“. Und folgt einer der ausgewiesenen GeoTouren. Im gesamten Nordschwarzwald spielt beispielsweise der Buntsandstein eine große Rolle – da müsst ihr auch nicht lange suchen. Denn viele ältere Gebäude sind natürlich aus dem Stein gebaut, den man hier finden und gut verarbeiten konnte.
Tipp: Mit der GeoBox auf GeoTour
Bei anderen Steinen ist das Entdecken und Zuordnen wohl etwas schwieriger. Aber wenn ihr vor eurem Spaziergang bei einer der Tourist-Informationen des nördlichen Schwarzwalds oder der Geschäftsstelle des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord in Bühlertal vorbeigeht, könnt ihr euch mit der neuen Geobox ausstatten. Das ist eine Art Setzkasten mit Proben der neun wichtigen Gesteinsarten, die ihr auf eure GeoTour mitnehmen könnt. Damit fällt die Zuordnung der Steine, die ihr auf eurem Weg findet, leichter. Und natürlich sind die Steine in den Klappdeckeln der Geobox auch nochmal genau erklärt – und mithilfe einer Lupe kann man auch sehr genau hinschauen.
Wir haben uns die Geobox mal angeschaut. Hier könnt ihr uns über die Schulter schauen:
Info GeoBox: Gesteine des Nordschwarzwalds
Die GeoBox beinhaltet neun der wichtigsten Gesteine des Nordschwarzwalds, die auf den GeoTouren im Gelände des Naturparks Schwarzwald Mitt/Nord entdeckt werden können. Außerdem liefert sie interessante Informationen zu den Steinen und ihren Wirkungen in der Landschaft. Zum genauen Erforschen der Steine liegt eine Entdecker-Lupe bei. Ergänzt wird die GeoBox von einem rund hundertseitigen GeoKompakt-Buch sowie drei GeoTouren-Flyern. Das Gesamtpaket liefert spannendes Basiswissen und nimmt euch mit auf eine 500 Millionen Jahre lange Reise durch die Erdgeschichte des Nordschwarzwalds.
Erhältlich ist sie in allen Tourist-Informationen des nördlichen Schwarzwalds, in der Geschäftsstelle des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und natürlich im Onlineshop des Naturparks.
Bilder: Shutterstock/Jürgen Wackenhut, Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Video: Franziska Schick
Musik: musopen.org/Vivaldi – Vier Jahreszeiten, Sommer, III Presto